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Per Break Bulk nach Nordafrika: Die AV-Line von Alfred Vesely pendelt zwei Mal pro Monat zwischen Koper und Nordafrika © Alfred Vesely Timber-Export

Alfred Vesely Timber-Export

Der Levantespezialist

Ein Artikel von Martina Nöstler | 14.05.2021 - 06:59
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Managen Ein- und Verkauf: Alfred Vesely jun. mit seinem Vater, Alfred Vesely, und Natacha Stankovic (v. li.) © Alfred Vesely Timber-Export

Alfred Vesely Timber-Export mit Hauptsitz in Wien und einem Büro im slowenischen Koper gilt als einer der größten Holzexporteure in die Levante. „Mein Vater hatte sich ursprünglich auf den Holzexport in den Irak konzentriert. Aufgrund der dortigen Krise musste ich Anfang der 1990er-Jahre neue Märkte finden. Mittlerweile macht Algerien etwa 55 % unserer gesamten Menge aus“, erzählt der Eigentümer, Alfred Vesely. 

Seit November 2020 ist sein Sohn, der 25-jährige Alfred Vesely jun., ebenfalls im Unternehmen tätig. Er hat bereits während des Studiums den Vater unterstützt und leitet jetzt gemeinsam mit Natacha Stankovic den Nadelschnittholz-Einkauf. Außerdem fliegt Vesely jun. regelmäßig mit der eigenen Cessna nach Portorož, um das Koper-Büro zu besuchen, oder sogar bis nach Algerien.

Auf der Suche nach Lieferanten

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Etwa 8000 m3 Schnittholz haben am 100 m-Frachter Platz – die Verladung erfolgt mit sogenannten „Slings“ © Alfred Vesely Timber-Export

Im besten Geschäftsjahr verkaufte man knapp 300.000 m³. Derzeit exportiert Vesely jährlich rund 200.000 m³ Nadelschnittholz – hauptsächlich nach Nordafrika und in die Golf-Länder. Aber auch einige „exotische“ Märkte, die aufgrund von Kontakten auf der Dubai Wood Show entstanden sind, werden von Vesely beliefert. Vor allem der Levantemarkt gestalte sich derzeit als schwierig: „Die Preise, die derzeit für Schnittholz verlangt werden, sind in Algerien nicht umsetzbar. Die Kunden sind nicht bereit, Preise jenseits von 250 €/m³ zu bezahlen“, führt Vesely jun. aus. Sein Vater ergänzt: „Wir haben sehr viele langjährige Lieferanten, die Seriosität von manchen Sägewerkern ist aber leider zurückgegangen. Manche fokussieren sich im Moment zu sehr auf den USA-Markt. Darum sind wir auf der Suche nach neuen, ergänzenden Lieferanten.“

Das Holzhandelsunternehmen kauft das Schnittholz in Österreich und Deutschland sowie den umliegenden osteuropäischen Ländern, wie Tschechien, Slowakei, Slowenien oder Bosnien. Alfred Vesely Timber-Export nimmt sämtliche Dimensionen in 3 bis 6 m Länge ab, frisch oder trocken. „Wir kaufen Lkw-weise oder Ganzzüge“, erklärt Vesely. Ein Teil der Ware wird in den eigenen Hallen in Koper zwischengelagert.

Mit dem eigenen Schiff „MV AV“ geht es per Break Bulk nach Nordafrika. Zwei Mal pro Monat pendelt der 100 m-Frachter zwischen Europa und Nordafrika. Bei einer höheren Nachfrage chartert Vesely zusätzliche Schiffe. Die Beladung erfolgt mit sogenannten „Slings“ (Kunststoffbändern). „Diese Variante ist schneller und schonender für das Holz“, erklärt Vesely. Etwa 10 % der Exportware wird in Containern verschifft. Hier war Vesely übrigens Vorreiter.