Nordamerika

Doppelte US-Zölle für kanadisches Schnittholz

Ein Artikel von Günther Jauk (für holzkurier.com bearbeitet) | 26.05.2021 - 08:43

Das US-Handelsministerium habe seine vorläufige Entscheidung in der zweiten administrativen Überprüfung von Nadelschnittholz-Importen aus Kanada veröffentlicht und erneut bestätigt, dass der Zollsatz auf 18,32% verdoppelt werden soll, berichten zahlreiche nordamerikanische Medien.

Während die Empfehlung des Ministeriums von der kanadischen Regierung und der Industrie des Landes kritisiert werde, applaudiere die Holzindustrie südlich der Grenze, berichtet die Internetplattform cbc.ca.  

Analysten in unterschiedlichen Branchenmedien gehen davon aus, dass die Entscheidung die Kosten der Produzenten erhöhen und ihre Gewinne schmälern werde, aber es unwahrscheinlich sei, dass die Preise für die Verbraucher von Holzprodukten beeinflusst werden.

Branchenvertreter und Politiker sehen dies anders: Die US-Zölle auf kanadische Nadelschnittholz-Produkte seien eine Steuer für das amerikanische Volk, sagte etwa Mary Ng, die kanadische Ministerin für Kleinunternehmen, Exportförderung und internationalen Handel, in einer Presseerklärung.

Die erhöhten Zölle würden den amerikanischen Verbrauchern schaden, die mit einem Markt konfrontiert seien, auf dem das Angebot nicht mit der Nachfrage mithalten könne, beurteilt Susan Yurkovich, Präsidentin des BC Lumber Trade Council, das Vorgehen, wie auf der Internetplattform bclumbertrade.com zu lesen ist.

Jason Brochu, Co-Vorsitzender der U.S. Lumber Coalition, begrüßt in einer Aussendung hingegen das Engagement des Handelsministeriums, die Handelsgesetze gegen „subventionierte und unfair gehandelte" kanadische Schnittholzimporte durchzusetzen.

Da es sich um einen vorläufigen Zollsatz handelt, gelten weiterhin die aktuellen Tarife, bis die endgültigen Sätze veröffentlicht werden. Dies wird im November erwartet.