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Ante-Holz

Ante übernimmt Holzwerk Rötenbach

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 15.06.2021 - 07:44
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Google Maps-Aufnahme des Standortes Holzwerk Rötenbach; Bilder © 2021 Geo-Basis-DE/BKG, GeoConten, Maxar Technologies, Kartendaten © 2021 Geo-Basis-DE/BKG (©2009)

„Es war immer mein Wunsch, das Sägewerk und den Standort Rötenbach wieder zu reaktivieren und somit seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen. Dass dies nun mit der Ante-Gruppe als neuer Eigentümerin gelingt, ist umso erfreulicher“, sagt Andreas Harling, der die Aktivitäten über die vergangenen Jahre hinweg für das Holzwerk Rötenbach steuerte. Der Betrieb wurde 2012 aufgrund unzureichender Rundholzversorgung eingestellt, hieß es damals.

Einen großen Vorlauf benötige der Neustart nicht, informiert die Ante-Gruppe. Das Werk verfügt über eine V40-Spanerlinie von Linck mit einer Einschnittskapazität von rund 150.000 fm/J im Einschichtbetrieb. Nach Angaben von Ante-Geschäftsführer Jörn Kimmich soll der Standort zunächst vor allem als Rohlamellenproduktion für die Weiterverarbeitung innerhalb der Gruppe dienen. In weiteren Investitionsschritten ist der Ausbau auf dem rund 23 ha großen Gelände geplant.

„Wir verfolgen einen langfristigen Plan für Rötenbach und setzen dabei auf eine Mischung aus Tradition und Fortschritt“, erklärt Jürgen Ante, geschäftsführender Gesellschafter der Ante-Gruppe. Der erste Standort in Süddeutschland ergänzt das Familienunternehmen und stärkt die weitere Wettbewerbsfähigkeit: „Unser Ziel ist es, Synergien in der Region zu schaffen und Impulse zu setzen, von denen nicht zuletzt die Menschen vor Ort profitieren.“ Mit ausschlaggebend für die Expansion sei die führende Rolle der baden-württembergischen Holzbaubetriebe gewesen. „Das Land ist bundesweit Vorreiter im modernen Bauen mit Holz. Ein Konzept, das hervorragend zu unserer Ausrichtung und Produktpalette passt.“

Starten wird Ante mit rund 30 Mitarbeitern im Einschichtbetrieb und parallel den Aufbau einer zweiten Schicht beginnen. Für den Neustart benötigt das Unternehmen Fachpersonal in allen Bereichen der Produktion: auf dem Rundholzplatz, im Sägewerk, in der Logistik sowie Schlosser und Elektriker für die Instandhaltung. Eine Verwaltung wird ebenfalls direkt am Standort in enger Zusammenarbeit mit der Firmenzentrale agieren. Personaleinstellungen haben bereits begonnen.

Der Rundholzeinkauf soll innerhalb eines Radius von rund 100 km um das Werk erfolgen. Künftig sollen Fichte, Tanne, Kiefer und Douglasie verarbeitet werden.

Die Ante-Gruppe zählt zu den größten inhabergeführten Familienunternehmen in der europäischen Holzindustrie. An den deutschen Standorten Bromskirchen-Somplar, Winterberg, Rottleberode und Berga sowie in Kozuchow/PL beschäftigt man rund 1200 Mitarbeiter. Den Zieleinschnitt 2021 gab Ante-Holz gegenüber dem Holzkurier mit 2,7 Mio. fm an. Zudem erzeugt man Hobelware, KVH (2020: 330.000 m³), BSH (2020: 70.000 m³), Brettsperrholz (2020: 8500 m³; demnächst startet das neue Werk in Berga), Holz für den Garten, Biostrom und Pellets (2020: 280.000 t). Der Abbund rundet das Angebot ab.