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Österreich

Schnittholzausfuhren konstant

Ein Artikel von Gerd Ebner | 09.06.2021 - 08:04

Größere Unterschiede gibt es aber in den Empfängerländern. So zeigen die Zahlen der Statistik Austria, dass Österreich den Hauptkunden Italien verstärkt belieferte. Die Ausfuhr von 670.000 m3 bedeutet 11 % mehr als 2020. Das verwundert nicht, war Italien doch im 1. Quartal 2020 hart von den COVID-19-Restriktionen betroffen. Hier ist zu erwarten, dass sich die Mehrausfuhren in den kommenden Monaten weiter erhöhen werden. Knapp die Hälfte aller Nadelschnittholz-Ausfuhren (46 %) ging im 1. Quartal nach Italien.

Deutschland kauft rot-weiß-rot

Prozentuell noch stärker stieg der Export Richtung Deutschland. 290.000 m3 sind so viel wie niemals zuvor. Deutschland ist unumstritten der zweitwichtigste Handelspartner Österreichs bei Nadelschnittholz – auch weil immer weniger Ware Richtung Nordafrika fließt. Letzteren Warenstrom erkennt man an den Ausfuhren nach Slowenien, wo der Verschiffungshafen Koper liegt: Mit 110.000 m3 liegt der Levanteexport nur bei rund zwei Drittel dessen, was in den beiden Vorjahren verschifft wurde. 

Um gut 50 % gegenüber gewohnten Ausfuhrhöhen sind die Exporte nach Japan eingebrochen (53.000 m3). Hier ist die Erklärung, dass die japanischen Hausbauzahlen im 1. Quartal deutlich unter dem Normalniveau waren. Hier könnte aber nun ein Aufschwung erfolgen. Die Bauzahlen erholten sich im April – damit sollte sich der Schnittholzbedarf wieder erhöhen.

Laut Statistik Austria erhielten die USA in drei Monaten nur 50.000 m3 aus Österreich. Das wären 7 % weniger als im 1. Quartal 2020 oder 2019 (s. dazu Kasten unten).

Als ein „neues“ Exportland hat die österreichische Sägeindustrie heuer Frankreich erkannt. Die Lieferungen dorthin stiegen um 60 % auf immerhin bereits 26.000 m3.

Ungeklärter US-Export

Bei den Außenhandelsdaten für das 1. Quartal gibt es markante Abweichungen bei den Nadelschnittholz-Exporten Österreichs. Laut Statistik Austria erhielten die USA in drei Monaten nur 50.000 m3 aus Österreich. Das wären 7 % weniger als im 1. Quartal 2020 oder 2019. Für denselben Zeitraum meldet allerdings das US-Handelsministerium 91.000 m3 (+52 %) Import an österreichischem Nadelschnittholz. Eine Erklärung der Holzkurier-Redaktion wäre, dass über deutsche Nordseehäfen verschiffte Ware für die Statistik Austria Exporte nach Deutschland sind, während die US-Behörden diese korrekt als österreichische Ware erkennen.

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