Nur sieben Monate liegen zwischen dem Baubeginn und dem ersten Schnitt im neuen Sägewerk von Alsol in Vápenná/CZ am 31. Januar. Alsol ist ein Unternehmen des Erzbistums Olmütz, zu dem 42.000 ha Wald, sechs Forstämter und nun auch das Sägewerk gehören. „Wir haben uns für diesen Schritt entschieden, um mehr Wertschöpfung im eigenen Unternehmen sowie auch im eigenen Land zu erhalten und das Schadholz effizient aufarbeiten zu können“, erläutert Alsol-Geschäftsführer Petr Skočdopole. Auf einem 4,5 ha großen Areal errichtete Alsol unter der federführenden Verantwortung von Projektmanager Martin SadÍlek ein neues Block-bandsägewerk mit Besäum- und Nachschnittkreissäge samt Rundholzplatz, Trockenkammern, Lagerhalle und Heizwerk. Die Investitionssumme beziffert man mit 300 Mio. CZK (11,7 Mio. €). Als Ausrüster bei der Sägetechnik kam für Skočdopole nur einer infrage: EWD, Altötting/DE.
Keine Experimente
„Wenn man qualitativ hochwertige Maschinen haben will, kauft man bei EWD. Wir wollten keine Experimente“, meint er. „Wir haben uns einige EWD-Sägewerke angesehen – auch solche, die schon seit 15 Jahren mit den Anlagen arbeiten und aus diesem Grund über langjährige Erfahrung verfügen.“ Und seine Entscheidung war richtig: „Ende Januar konnte bereits mit der Inbetriebnahme begonnen werden, die reibungslos ablief.“ Für Skočdopole war es sehr wichtig, dass seine noch unerfahrenen Maschinenbediener mit der EWD-Anlagentechnik problemlos starten konnten. Skočdopole hebt auch die gute Zusammenarbeit mit EWD, allen voran Thomas Lang, zuständig für Vertrieb und Planung, und Michael Beyer, Projektleiter, hervor. Das Sägewerk ist auf eine Einschichtleistung von 30.000 fm/J, Holzeingangslängen von 2,5 bis 5,3 m sowie Durchmesser von 20 bis 90 cm ausgelegt. Ende Mai startete Alsol die zweite Schicht. Im ersten Schritt will man sich auf Nadelholz konzentrieren. In späterer Folge soll auch Buche geschnitten werden.
Komplette Ausstattung – inklusive Optimierung
EWD lieferte die Hauptmaschinen und die Mechanisierung im Sägewerk – von der Rundholzaufgabe bis hin zu den Abnahmeförderern bei der Stapelung. Der Laderfahrer gibt die am Rundholzplatz vorsortierten und entrindeten Stämme Zopf voraus auf einen Querförderer auf. Von dort erfolgt die Übergabe auf den Blockbandsägewagen EW 2. Das Holz wird mittels Lasern von oben am Blockbandsägewagen vermessen und für den ersten Schnitt automatisch ausgerichtet. Anhand der in eWood, der Optimierungssoftware für die Blockbandsäge und das Besäum- und Nachschnittsystem Combimes, hinterlegten Daten ermittelt die Software das bestmögliche Schnittbild. Dieses wird dem Maschinenbediener am Bildschirm angezeigt.
Wir haben die Anlagen Ende Januar gestartet und alles hat funktioniert.
Im ersten Schritt erzeugt der PF 19-Spaner eine plane Fläche. Damit entfällt das Schwartenhandling. Außerdem ist unmittelbar vor dem Spaner eine horizontale Trennkreissäge mit einer Schnitttiefe bis zu 160 mm installiert. Alsol entschied sich für eine um 17° geneigte 1800er-Blockbandsäge mit Vor- und Rückwärtsschnitt. Diese Neigung bringt mehrere Vorteile mit sich: Die Beladung des Blockbandsägewagens geht deutlich schneller. Der Mitarbeiter hat eine bessere Sicht auf das Holz und kann somit die Qualität des Stammes für den weiteren Einschnitt besser beurteilen. Die geschnittenen Bretter und Bohlen rutschen sanfter auf den nachfolgenden Förderer ab. Die maximale Vorschubgeschwindigkeit beim Sägen beträgt 120 m/min. „Der erste Stamm lief am 31. Januar über die Anlage. Bereits Ende April erfolgten die Leistungsfahrt und die Abnahme“, erzählt Beyer. EWD sagte eine Leistung von 20 fm/h zu. „Obwohl an den Maschinen keine erfahrenen Bediener sind, konnte die Leistung bereits jetzt schon deutlich übertroffen werden“, sagt der EWD-Projektleiter Beyer. Die fertige Tischlerware geht hinter der Blockbandsäge auf einem Rollengang geradeaus durch eine Bürstmaschine und wird mittels eines umlaufenden Elevators mit einer Leistung von zehn Stück pro Minute auf Bodenniveau transportiert. Dort erfolgt die manuelle Stapelung durch die Alsol-Mitarbeiter.
Weiterentwicklung
Bretter, Bohlen und Model gelangen zur Combimes-Anlage. Stärken bis rund 60 mm werden im unteren Deck mit Vereinzelung gefahren, Bohlen und Model gelangen über das obere Deck zum Combimes.Dort am Manipulationsbereich arbeitet der Bediener mittels eines Joysticks vom Bedienstuhl aus. Er kann die Bretter bei Bedarf wenden, um die Qualität besser beurteilen zu können, oder sehr schlechte Werkstücke ausschleusen. Laser vermessen das Holz im Quertransport. An der Combimes-Anlage ist ebenfalls die eWood-Optimierung in Betrieb. „Das ist ein großer Vorteil, denn die gesamte Arbeitsvorbereitung beziehungsweise die Schnittlisteneingabe kann im Büro durchgeführt werden. Zudem hat man mit eWood Zugriff auf sämtliche Auswertungen und Statistiken – ebenfalls im Büro“, erklärt Lang.
Als Besäum- und Nachschnittkreissäge ist eine BNK-2 im Einsatz. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der bewährten BNK. Neu ist, dass die Maschinengestelle auf Linearführungen verfahren und es eine Wartungsplattform gibt. „Damit können Mitarbeiter zum Werkzeugwechsel sicher und bequem von der Seite in die Maschine gehen“, führt Lang aus. Außerdem entwickelte EWD ein neues Staubschutzkonzept mit geschlossenem Abscheider, um den Austritt von Staub zu minimieren. Die BNK-2 ist für Schnitthöhen bis 225 mm ausgelegt. Starke Hölzer gelangen über einen Rundlauf nochmals zur Combimes-Anlage. „Es ist die erste BNK-2, die in Tschechien in Betrieb gegangen ist“, berichtet Pavel Valenta, für den Verkauf bei EWD in Tschechien zuständig. Das Holz wird abschließend – derzeit noch – von Mitarbeitern manuell gestapelt. „Wenn wir die volle Leistung in zwei Schichten erreicht haben, werden wir noch in eine Schnittholzsortierung investieren“, erklärt Skočdopole.
Alsol – Sägewerk
Standort: Vápenná/CZ
Inhaber: Erzbistum Olmütz/CZ
Geschäftsführer: Petr Skočdopole
Mitarbeiter: bis zu 30 im Zweischichtbetrieb
Einschnitt 2021: rund 35.000 fm
Kapazität: 30.000 fm/J im Einschichtbetrieb
Holzarten: Nadelholz, auch Einschnitt von Buche geplant
Produkte: Bauholz, Rohware für KVH und BSH, Tischlerware
Absatz: überwiegend in Tschechien