SWOT-ANALYSE ZU 75 JAHREN HOLZKURIER

Holz ist der natürlichste Rohstoff der Welt

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 10.11.2021 - 08:08

Was sehen Sie als …

1) … die größten Stärken

2) … die größten Schwächen

3) … die größten Chancen

4) … die größten Risiken

für unsere Branche?

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Karl Schmiederer jun., Geschäftsführung SCS Scheiffele-Schmiederer, Gundremmingen © SCS Scheiffele-Schmiederer

  1. Wir in der Holzbranche haben den natürlichsten Rohstoff der Welt in der Hand. Zu wichtigen Themen, wie Ökologie, Nachhaltigkeit, Schonung von Ressourcen etc., bietet der Baustoff Holz Lösungen, welche schon jetzt – aber vielmehr noch in der Zukunft – entscheidende Faktoren und Garanten für ein wirtschaftlich nachhaltiges Handeln, aber auch für den Erfolg in der Branche sein werden.
  2. Die Ansprache von Investoren im privaten wie auch gewerblichen Bereich sowie die Lobby für den Baustoff Holz mit seinen vielen Vorteilen gegenüber anderen Baustoffen werden dem Holz in keinster Weise gerecht. Es fehlt an einer Zusammenarbeit der an der Wertschöpfungskette beteiligten Unternehmen – beginnend beim Forst über die Säge- und Holzindustrie bis hin zum Handel –, um das Holz auch entsprechend interessant am Markt zu präsentieren und auf der Hand liegende Vorteile aufzuzeigen. Hier sollten die Kräfte gebündelt werden.
  3. Das Thema Klimawandel ist in der Bevölkerung angekommen. Immer mehr Menschen hinterfragen ihr Tun und versuchen somit, einen Teil zum Klimaschutz beizutragen. Holz hat für Bautätigkeiten derart große Vorteile, wie beispielsweise Bindung und Speicherung von CO2, Nachhaltigkeit, Schonung von Ressourcen, sodass ich hier nur positiv in die Zukunft blicken kann. Gerade im Bereich Errichtung von Eigenheimen sind beispielsweise junge Familien interessiert, enorm wach und entdecken den Baustoff Holz für sich. Aber auch Generalunternehmer erkennen, dass Holz bei der Nachfrage von Investoren nach Wohnungen als Kapitalanlagen aufgrund seiner Ökobilanz eine immer größere Rolle spielt.
  4. Steht der hoffentlich weiter anwachsenden Nachfrage und dem Bedarf am Baustoff Holz auch nachhaltig der Rohstoff Holz zur Verfügung? Sicherlich können bis jetzt ungenutzte Waldflächen erschlossen werden und darüber hinaus möchte ich behaupten, dass der Wald hinsichtlich nachhaltiger Forstwirtschaft auch gut gemanagt ist. Jedoch sind die Klimaerwärmung sowie die Entwicklung der Niederschläge ein großes Fragezeichen – und damit einhergehend das Risiko, dass die Fichte als primäre Holzart für den konstruktiven Holzbau eventuell nicht mehr in der Menge zur Verfügung stehen wird, um den Bedarf vollständig zu decken. Ob Holzhybride hier eine wirtschaftliche Alternative sein können, wird sich zeigen.