„Einfliegen“, installieren, in Betrieb nehmen – das alles geschah bei Kollwig-Holz an nur einem Tag © Eberl
An einem Dienstag im April bot sich in Großarl ein seltenes Schauspiel. Ein Spezialkran, ausgestattet mit drei Lkw-Ladungen voll mit Gegengewichten, ließ einen 24 t schweren Vakuumtrockner über eine Halle an seinen vorgesehenen Platz schweben. Bereits einen Tag später war die Anlage bei Kollwig-Holz in Betrieb. Aber von Anfang an:
Bereits vor über 20 Jahren gründete der niederösterreichische Holzhändler Kollwig-Holz in Großarl ein Tochterunternehmen. „Damals war vor allem die unmittelbare Nähe zu einem Fernwärmeheizwerk entscheidend“, erinnert sich Geschäftsführer Paulus Entacher. Denn neben großzügigen Lagerflächen für Laub- und Nadelhölzer aus ganz Europa betreibt man am Standort auch einige Trockenkammern.
Klasse statt Masse
Das Sortiment des Unternehmens reicht von A, wie Ahorn, bis Z, wie Zirbe, wobei Entacher die Weiß-Esche aus Slawonien als eines der Hauptprodukte hervorhebt. „Bei uns geht es nicht um Masse, sondern ausschließlich um Qualität und Nachhaltigkeit“, betont der Geschäftsführer, der in ganz Europa den besten Hölzern nachjagt und diese sammelt. Zum Kundenstamm zählen Großhändler, die wiederum das Tischlerhandwerk bedienen.
Vakuumtrockner spart Zeit
Neben mehreren Frischluft-Abluft-Kammern arbeitete Kollwig bis vor Kurzem auch mit zwei 1999 installierten Vakuumkammern. Da diese in die Jahre gekommen waren und weder in puncto Leistung noch hinsichtlich des Energieverbrauchs dem Stand der Technik entsprachen, machte sich Entacher bereits vor einiger Zeit auf die Suche nach einer Ersatzinvestition. Dabei landete er rasch bei Eberl Trocknungsanlagen, Bodenkirchen/DE. „Überzeugt haben uns letztlich der geringe Energieverbrauch, die hohe Trocknungsqualität und die geografische Nähe. Darüber hinaus gibt es aus meiner Sicht ohnehin kaum vergleichbare Alternativen zu den Eberl-Vakuumtrocknern.“
Die Vakuumkammer nutzt man bei Kollwig in erster Linie, um Lücken zu füllen und jederzeit flexibel reagieren zu können. „Oft muss es bei uns schnell gehen und da ist eine Anlage, die mehr als doppelt so schnell als Frischluft-Abluft-Kammern arbeitet, natürlich ein großer Vorteil“, so Entacher.
190 mögliche Dimensionen
Konkret orderte Kollwig einen V-Comfort 29/205 mit 66,4 m3 Bruttorauminhalt. Dieser ergibt sich aus einer Stapelraumlänge von 20,6 m, einer -breite von 1,25 m und einer -höhe von 2,58 m.
Je nach Kundenwunsch legt Eberl seine V-Comfort-Modelle auf 12 bis 100 m3 Trocknungsmenge aus, wobei 190 Dimensionsvarianten möglich sind. „Unser V-Comfort ist immer dann der ideale Laub- und Bauholztrockner, wenn so wie bei Kollwig genügend Wärme vorhanden ist“, erläutert Geschäftsführer Georg Eberl. Dabei ist kein Wasseranschluss notwendig – das Kondensat wird für die Sprühung verwendet. Entsprechend ausgelegte Kühlkreisläufe sorgen für eine hohe Entfeuchtungsleistung.
Bei Kollwig installierte Eberl den Kühler, nicht wie sonst üblich, direkt am Trockner, sondern in einer angrenzenden Holzlagerhalle. „Somit können wir sogar die sonst ungenutzte Abluft noch positiv einsetzen“, erläutert Entacher und Eberl ergänzt, dass kundenspezifische Sonderlösungen wie diese für sein Unternehmen kein Problem seien.
Sparsame Trocknung
Ein Irrglaube, auf den Eberl immer wieder angesprochen wird, ist der vermeintlich hohe Energieeinsatz bei der Vakuumtrocknung. „Unsere Trockner arbeiten ausgesprochen sparsam.
Berücksichtigt man dann auch noch die massiv kürzere Trocknungszeit, sind viele von dem geringen Energie- und damit auch Kosteneinsatz überrascht“, erläutert Eberl und zückt den Rechenstift: Nimmt man von 66,4 m3 Bruttorauminhalt 50 % Holzinhalt und sieben Tage Trockenzeit, ergeben sich bei einem Strompreis von 0,2 €/kWh und einem Wärmepreis von 0,03 €/kWh Energiekosten von weniger als 11 €/m3 getrockneten Schnittholzes. Den Energieverbrauch des V-Comfort 29/205 beziffert er dabei mit stündlich 7,8 kWhel und 20 kWhth.
Trocknen ohne Wärmequelle
Neben dem V-Comfort bietet Eberl im Bereich Vakuumtrocknung auch noch den V-Basic und den V-Premium. Der V-Basic ist laut Eberl die ideale Wahl für kleinere Holz verarbeitende Betriebe oder Schreinereien und eignet sich für alle Holzarten. Das Modell gibt es für Holzmengen von 1,5 bis 20 m3. Er lässt sich wahlweise elektrisch oder mit Warmwasserheizung betreiben.
Der V-Premium-Energiespartrockner ist mit einer Wärmepumpe ausgestattet und benötigt weder Heizungs- noch Wasseranschluss. Da für den Betrieb lediglich Strom notwendig ist, kann der Standort für die Anlage flexibel gewählt werden. Eberl stattet den V-Premium mit einem frostsicheren Bedienraum aus. Dadurch ist der Trockner für die Aufstellung im Freien geeignet.
Ein halbes Jahr nach der Inbetriebnahme zieht Entacher eine durchwegs positive Bilanz: „Der V-Comfort wurde an nur einem Tag geliefert, an die Heizung angeschlossen und in Betrieb genommen.
Seither läuft die Anlage ohne nennenswerte Störungen. Das Eberl-Team hat von der Beratung über die Planung bis zur Aufstellung und der nachfolgenden Betreuung ganze Arbeit geleistet.“
Mittlerweile ist Entacher auf seinem bereits gut gefüllten Betriebsgelände auf der Suche nach genügend Platz für eine weitere Kammer von Eberl.