Züfle Holzwerk

Elektrostapler speziell fürs Sägewerk

Ein Artikel von Remo Bühler | 22.11.2022 - 15:10
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Sehr zufrieden: Jose Parada, der bei Züfle einen der Elektrostapler fährt, Geschäftsführer Peter Züfle, und Andreas Weber, Verkaufsleiter bei Still in Freiburg © Remo Bühler

Peter Züfle, einer der Züfle Holzwerk-Geschäftsführer, hatte den RX 60-50 Plus Stapler von Still während des Besuchs bei einem befreundeten Sägewerker kennengelernt. „Die speziell auf den Sägewerkbetrieb ausgelegten Modifikationen des Elektrostaplers haben mir sofort gefallen“, berichtet Züfle. „Deshalb habe ich Still bald darauf nach einem passenden Testfahrzeug gefragt“, so Züfle weiter. Nach einem zehntägigen Praxistest im eigenen Sägewerk fällten die Geschäftsführer des Holzwerks Züfle die Kaufentscheidung. Das Urteil fiel dabei so positiv aus, dass die Unternehmer gleich zwei Exemplare orderten.

Was überzeugte so sehr?

Standardmäßig verfügt der Elektrostapler RX 60-50 Plus von Still laut Andreas Weber, Still-Verkaufsleiter der Niederlassung Freiburg, bereits über viele durchdachte Lösungen und eine Nutzlast von 5 t. Die „Plus“-Ausführung ist dazu die leistungsstärkere Variante. „Integriert ist unter anderem eine Wiegefunktion. Sie ist zwar nicht geeicht, erleichtert die Arbeit aber auch in Holz verarbeitenden Betrieben deutlich“, erläutert Weber. Hinzu kommt das Zinkenverstellgerät in Kombination mit einem Seitenschieber. Diese lobt Züfle besonders: „Wer einmal damit gearbeitet hat, möchte diese Funktionen nie wieder missen.“ Für den Kauf maßgeblich waren aber vor allem die folgenden speziellen Modifikationen:

  • Eine halbe Tür
  • Eine Haltestange am Hubgerüst
  • Trittbretter (rechts und links neben der Kabine)
  • Zusätzlich ein Trittstück auf der Radabdeckung
  • Abdeckungen für die Hydraulik
  • Gabelrückenverlängerung auf insgesamt 1100 mm
  • Eine Holzkiste

 

Die halbe Tür, die Haltestange, die Trittbretter und das Trittstück sollen das Ein- und Aussteigen erleichtern. „Das sind Bewegungsabläufe, die das Personal zigmal täglich wiederholt. Deshalb war es uns wichtig, es dabei zu entlasten“, erklärt Weber. Aus dem Stapler aus- und auf die Holzpakete aufsteigen müssen die Fahrer unter anderem, um die Position der Lagerkanthölzer anzupassen. Hilfreich ist hierbei auch die hinter der Kabine angebrachte Holzkiste, um immer Kanthölzer parat zu haben.

Was hat sich verändert? – Was blieb gleich?

Beinah gleich geblieben sind laut Züfle die Kosten für den Antrieb. Die gegenwärtigen Verhältnisse führen laut dem Geschäftsführer zu einer Kostenersparnis auf­grund des Einsatzes eines Elektromotors. Ihre Vorteile spielt die Technologie laut Weber und Züfle in anderen Bereichen aus. Die Stapler verursachen sowohl in der Fahrerkabine als auch ihrem Umfeld deutlich weniger Lärm. Der Staplerfahrer kann so ruhiger telefonieren, um sich mit Kollegen abzustimmen. Gleichzeitig reduziert sich der Lärmpegel auch für Nachbarn des Sägewerks. „Leider führt der reduzierte Lärm aber auch dazu, dass man die Stapler nicht mehr kommen hört – das ist ein kleines Sicherheitsrisiko“, erklärt Züfle.

Reduziert haben sich auch die Ladezeiten für die Lkw. Grund ist unter anderem das schnellere Reaktionsvermögen der Elektrostapler. Die notwendigen Wartungen konnten ebenfalls verringert werden. „Zudem sind diese bei der Elektrobauweise viel günstiger“, ergänzt Weber. Um die Kundschaft bei Reparatur und Instandhaltung zu unterstützen, beschäftigt Still in der Region Stuttgart/Freiburg 160 Servicetechniker. Diese sind den einzelnen Kunden fest zugeteilt. Eine notwendige Investition waren die von der Gebäude- und Feuerversicherung geforderten Ladestationen für die verwendeten Batterien. Deren Kapazität ist für einen neunstündigen Dauerbetrieb ausgelegt. Pro Stunde werden dann 12 kW verbraucht. „Normalerweise ist die Batterie bei Arbeitsende aber noch zu 40 % geladen“, weiß Züfle. Das liegt daran, dass der Stapler nur Energie benötigt, wenn er auch bewegt wird. Dieselmodelle verbrauchen den Treibstoff stattdessen auch im Standgasmodus.

Verwendet werden die Elektrostapler im Holzwerk Züfle für unterschiedliche Arbeiten. Wie bereits erwähnt, werden damit Lkw beladen. Außerdem kommen die Stapler bei Lagerarbeiten, im Hobelwerk, beim Befüllen und Leeren der Trockenkammern, der Kesseldruck-Imprägnieranlage, der Kommissionierung und vielen weiteren Bearbeitungsschritten der Produktion zum Einsatz.

Eine aufwendige Schulung zur Anwendung der Stapler war nicht notwendig, da ja der Unterschied im täglichen Arbeiten zwischen Elektro und Diesel nur unwesentlich ist. Eine Unterweisung am Tag der Auslieferung war ausreichend. Aus den Rückmeldungen der Bediener ergeben sich für Still stattdessen wichtige Hinweise. „Wir lernen kontinuierlich dazu und optimieren unsere Produkte fortlaufend“, erläutert Weber das Vorgehen von Still.

Züfle Holzwerk

Geschäftsführer: Ludwig Züfle, Axel Züfle und Peter Züfle

Standort: Baiersbronn/DE

Mitarbeiter: rund 20

Einschnitt: 30.000 fm/J

Holzarten: Einschnitt von Kiefer, Lärche und Douglasie, Handel mit Nordischer Fichte und Sibirischer Lärche

Zertifizierungen: CE, PEFC und FSC

Produkte: Terrassen- und Balkonbeläge, Fasadenhölzer, Hölzer für den Garten, Blockhäuser, Pavillons, Carports, Sonderanfertigungen nach Kundenwunsch und verschiedene Oberflächenbehandlungen