Beim Buchenschnittholz ortet die Laubholzrunde Preisdruck, weil es für den gesunkenen Bedarf zu viel Angebot gebe. Konträr dazu habe der Brennholzpreis-Anstieg auch die Sägebloche verteuert.
Diese Preisschere in Kombination mit den höheren Löhnen und Energiepreisen führte zur Frage: „Schaffen wir das noch? Beim Rundholz kann es preislich nur runtergehen. Das kann sich sonst niemand leisten.“
„Ob Buchenrundholz günstiger wird, entscheidet der Energiepreis. Da bin ich skeptisch“, meinte ein weiterer. „Ab dem zweiten Halbjahr wird Buchenschnittholz fehlen“, machte ein Erzeuger Mut. Dieser ortete auch außerhalb Europas eine gute Nachfrage.
Andere berichteten, dass China erst wieder Buchenschnittware ordern werde, sobald der europäische Möbelmarkt anspringe. „Wir erwarten erst für Herbst einen Restart in China.“
Eichennachfrage nur nach Topware
Eichenrundholz ist sehr teuer geworden. Eine gute Nachfrage gibt es aber fast nur bei den Top Schnittholzqualitäten, darunter herrscht Preisdruck. „Spitzenware wird gut bezahlt. Die mittleren, unteren Qualitäten nicht. Dort blieben die Preise konstant, während Eichenrundholz nochmals teurer wurde.“
Preisexplosion bei Topware
Furniereiche läuft sehr gut. Die Saison ist aber nun vorbei. In Südosteuropa seien die Preise – getrieben von italienischen Käufern – auf 2500 €/fm explodiert. Aber nicht nur dort: „Für gar nicht so gute Ware sind die Preise auf den mitteleuropäischen Submissionen stark gestiegen (s. Beitrag S. 08–09). Jetzt merkt man, dass China fehlt. Derzeit liegt Ware herum, wo man sich fragt, wer die kaufen soll. Bei BC-Ware bekommen wir einfach nicht die Schnittholzpreise, die nötig wären“, wurde analysiert.
2022 war ein tolles Jahr für die Parkettproduzenten. Es reichte mengenmäßig aber nicht an das Rekordjahr 2021 heran. „Die Umsatzsteigerung kam von den höheren Preisen“, meinte einer.
Eichenparkett war vor Corona zu billig, 2022 zu teuer – jetzt fehlt die Nachfrage.
Parkettnachfrage seit Vorjahr rückläufig
Im Juni 2022 erfolgte ein erster Parkettbestellrückgang. „Seit dem September geht es so richtig runter. Heuer ist der Markt noch nicht angesprungen. Die Orders der Privaten fehlen und mittlerweile gibt es auch kaum noch Projekte“, wurde zusammengefasst.
Fischgrät kann „niemand mehr“
Eine Markterholung wird bei Parkett noch länger dauern. Alles geht in Richtung fehlerfreier Ware. „Sogar Dielen will man astarm. Ein weiterer Trend geht in Richtung Fischgrät. Doch dieses Kleinteilige kann kaum noch jemand erzeugen“, lautete eine Zu-
sammenfassung. „Ich rate jedem Kollegen, öfters den Rechenstift herzuholen. Beim Rundholz können schlechte Qualitäten preislich nur sinken – und zwar so lange, bis die Chinesen wieder Container schicken“, lautete ein Tipp samt Vorhersage beim Laubholz-Treffen in Tulln.
Glumpert soll Glumpert bleiben
Bei der Eiche hielt gute Ware zumindest die Preise. A-Qualität und Boules sind ebenfalls teuer, weil die gute Ware verkäuflich ist. Durch diese Entwicklung seien aber B- und C-Qualität zu teuer geworden.
„Die Sitten werden sich wieder normalisieren, nicht jedes Glumpert kommt mehr ins Sägewerk. Im Vorjahr ging faktisch schon Brennholz dorthin.“
Schöne Dielen und Deckschichten sind gefragt, schlechte Ware ist unverkäuflich.
Zukunftsholzart: Esche
Eine Zukunftsholzart sei die Esche, wo die Preise beim Schnittholz anstiegen.
„Der Markt läuft mengen- und preismäßig unerwartet gut“, wurde mehrfach bestätigt. Dass Ahorn und Kirsche nicht gefragt sind, hänge mit dem schwachen Möbelabsatz zusammen. Außerdem würde die Spielzeugindustrie statt Ahorn nur noch Buche verwenden.
Wer mit BC-Ware schleudert, startet auch bei der Eiche eine Spirale nach unten.