Ferstl Holz

„Hätte ich schon früher machen sollen“

Ein Artikel von Martina Nöstler | 27.10.2023 - 07:26

Ferstl Holz aus dem burgenländischen Burgauberg schneidet jährlich rund 20.000 fm Nadelholz. Als Hauptsortimente gibt Geschäftsführer Jürgen Ferstl Rift- und Halbriftprodukte für die Weiterverarbeitung sowie Kantholz, Staffel und Latten für regionale Zimmereien und Holzbauer an. Zudem erzeugt man KVH-Rohware, Verpackungsholz sowie Schnittholzdimensionen für den Levanteexport. Etwa 80 % des Einschnitts führt Ferstl Holz mit einer 2014 errichteten Blockbandsäge durch. In einer weiteren Halle steht ein Gatter zur Verfügung. Die Besäumung hat Ferstl bisher mit einer mittlerweile in die Jahre gekommenen Maschine von der Maschinenfabrik Paul, Dürmentingen/DE, erledigt. „Diese war sehr zuverlässig, aber entsprach – trotz laufender Updates – hinsichtlich der Leistung nicht mehr unseren Anforderungen. Außerdem waren wir mit der Maschine zu unflexibel“, erläutert Ferstl. Darum entschloss sich der Geschäftsführer, die Maschine auszutauschen. Beim Ausrüster fiel aufgrund der guten Zusammenarbeit die Wahl erneut auf Paul. Das Projekt wickelte der Österreichvertreter Johann Schirmböck, Göllersdorf, ab. Im Zuge des Umbaus erweiterte Ferstl auch die Hauptwarensortierung. Diese lieferte Mayrhofer, Wenigzell, ebenso wie die Anbindung an die Besäum- und Nachschnittmaschine samt Rücklaufvorrichtung. Mit Mayrhofer arbeitet Ferstl ebenfalls seit Jahren zusammen. Die Steirer haben schon die Mechanisierung im Bandsägewerk sowie auch die Sortier- und Stapelanlage geliefert.

Vollausstattung

Anfang August startete der Umbau inklusive der Deinstallation der alten Anlagen. Mitte September konnte die Produktion wieder aufgenommen werden. Ferstl entschied sich für die Besäum- und Nachschnittanlage des Typs KME 3-1012 von Paul. Die Schnittware kommt entweder direkt vom Gatter zum neuen Entzerrer von Mayrhofer oder über eine Fremdaufgabe für Hölzer aus der Blockbandsäge. Zudem lieferte Mayrhofer ein Förderband für den Seitenwarenrücktransport zur Paul-Anlage. Die KME 3 weist quasi eine Vollausstattung auf. „Mehr geht fast nicht mehr. Wir haben in der Maschine die maximale Anzahl an verstellbaren Achsen eingebaut“, meint Schirmböck und schmunzelt. Die Maschine ist mit einem 90 kW-Motor ausgestattet und verfügt über eine gesteuerte Null- und eine bewegliche Sägebüchse, drei Trennflansche und eine Laserverstellachse. Einlaufseitig ist die KME 3 mit einem Kettenbett sowie hydraulischen Ausrichtketten ausgestattet. Beim Rollentisch vor der KME 3 installierte Mayrhofer zudem eine Wendevorrichtung, um dem Bediener die Arbeit zu erleichtern. Die maximale Schnitthöhe reicht bis 125 mm, die größtmögliche Durchgangsbreite gibt Schirmböck mit 1 m an. Des Weiteren verfügt die KME 3 über einen springenden Spaltkeil und einen Schwartenauszieher. Um beim Einschnitt flexibel zu bleiben, installierte Mayrhofer eine Rücklaufvorrichtung, um bei Bedarf Hölzer nochmals auftrennen zu können.

Hinsichtlich Steuerung ist bei Ferstl Holz die Maxirip XL von Paul im Einsatz. „Hier besteht die Möglichkeit, acht mal acht Schnittbilder zu hinterlegen“, erläutert Schirmböck. Die Steuerung gibt auch die Ziele, sprich, in welche Box das Holz sortiert werden soll, an Mayrhofer weiter. Die Steuerung für die Sortierung selbst führt dann der Mechanisierungsspezialist durch.

Ausreichend Möglichkeiten

Auslaufseitig lieferte Mayrhofer einen Seitenwarenbretter-Rollgang mit eingebautem Abzieher sowie einen Sortierrollgang mit aufgebauter Sortierklappe und fünfsträngigem Querabzieher. Nach dem Sortierrollgang gibt es zudem zwei Vorratsquerförderer. An insgesamt sieben Plätzen inklusive Hubtischen als Stapelhilfen lässt sich die Ware jetzt entsprechend stapeln. „Wir freuen uns, dass wir bei Ferstl Holz erneut eine Anlage liefern durften. Das bestätigt die jahrelange gute Zusammenarbeit mit dem Sägewerk. Auch mit Schirmböck lief die Abwicklung perfekt“, sagt Geschäftsführer Daniel Mayrhofer.

„Es war absolut die richtige Entscheidung, in den Nachschnitt zu investieren. Wir arbeiten seit Jahren mit Schirmböck und Mayrhofer zusammen – auch dieses Projekt hat wieder tadellos geklappt. Wir sind jetzt deutlich flexibler: Früher hatten wir sehr viele Umrüstzeiten. Aufgrund der vielen Verstellachsen müssen wir den Einhang vielleicht einmal pro Woche ändern. Außerdem können wir viel mehr Dimensionen erzeugen und diese sauber stapeln. Auch die Mitarbeiter freuen sich über die neuen Anlagen“, bestätigt Ferstl.

Ferstl Holz

Standort: Burgauberg

Gegründet: 1993

Geschäftsführer: Jürgen Ferstl

Mitarbeiter: 15

Einschnitt: 20.000 fm/J

Produkte: Bauholz, Rift-/Halbriftprodukte, Roh-KVH, Leimbinderlamellen, Verpackungsware

Absatz: regional und in europäischen Nachbarländern, Export in die Levante