Sägewerk Hannes Bichler

Für attraktive Arbeitsplätze

Ein Artikel von Martina Nöstler | 08.05.2024 - 07:11

Mit einem Einschnitt von 12.000 fm/J ist das Sägewerk Bichler ein klassischer KMU-Betrieb, der flexibel regionale Abnehmer mit Bauholz, Schnittholz sowie auch Hobelware und Leimholz aus eigener Produktion bedient. „Wir sind sehr breit aufgestellt, setzen auf Qualität und möchten als Komplettanbieter unsere Kunden bedienen. Wir schneiden aber fast nur auftragsbezogen“, erläutert Hannes Bichler, der den Familienbetrieb bereits in der siebten Generation leitet.

Beste Erfahrungen mit den Ausrüstern

Wie auch in vielen anderen Unternehmen steht auch Bichler vor der Herausforderung, geeignetes Personal zu finden. Um die Arbeitsplätze im Sägewerk für die Mitarbeiter attraktiver zu gestalten, setzte er zum Jahresbeginn zwei wichtige Investitionen um: einen neuen Spannwagen samt Kabine von Mayrhofer, Wenigzell, sowie eine neue Nachschnittkreissäge von der Paul Maschinenfabrik, Dürmentingen/DE, verkauft und montiert von Johann Schirmböck, Göllersdorf. Mit allen drei Unternehmen arbeitet Bichler schon seit Langem zusammen: „Sie bieten für uns die idealen Lösungen und gehen auf unsere Wünsche ein. Sie wissen, unsere beengten Platzverhältnisse bestmöglich auszunutzen, liefern dafür Konzepte abseits des Standards und haben viel Erfahrung im Maschinenbau“, sagt Bichler.

Moderner Spannwagen mit hohem Bedienkomfort

Bisher wurde das Gatter beim Sägewerk Bichler mit einem Spannwagen beschickt, bei dem der Bediener mitfährt. „Das war nicht mehr zeitgemäß“, bekräftigt Bichler. Darum entschied er sich, in einen neuen Spannwagen samt Kabine von Mayrhofer zu investieren. Ein besonderer Vorteil aus seiner Sicht: „Wir mussten die Gleisanlage selbst nicht tauschen. Dadurch konnten wir unsere vorhandene Mechanisierung ohne großen Umbau weiterhin nutzen“, sagt der Säger. Mayrhofer lieferte den Spannwagen des Typs VHF90. „Wir haben diesen für die weit verbreitete Spurweite von 90 cm komplett neu entwickelt. Damit lassen sich die Spannwagen recht unkompliziert tauschen“, berichtet Geschäftsführer Daniel Mayrhofer und führt weiter aus: „Gleichzeitig bietet der VHF90 sämtliche Automatikfunktionen, die man sich bei einem modernen Spannwagen wünscht. Ein moderner, ergonomischer Komfortbedienstuhl sorgt für hohen Arbeitskomfort bei der Anlagenbedienung aus der Kabine.“ Die Kabine ist beim Sägewerk Bichler verfahrbar ausgeführt. „Der VHF90 kann also mit sehr geringem baulichem Aufwand installiert werden, ist auch in der Anschaffung kostengünstig, schafft angenehmen Arbeitskomfort und ermöglicht hohe Produktivität“, erläutert Mayrhofer. Der VHF90 ist in Kobenz mit einem Prismenwender für den Nachschnitt am Gatter ausgestattet. Diese Funktion ist ebenfalls auf Knopfdruck mit einem Automatikprogramm möglich. „2023 haben wir den ersten Spannwagen dieser Baureihe montiert – an Sägewerk Bichler durften wir nun den dritten VHF90 liefern“, informiert Mayrhofer.

Vom steirischen Maschinenbauer stammen zudem der Stahlunterbau für die neue Nachschnittkreissäge sowie die Mechanisierung. Zum Einsatz kommen ein Übergabequerförderer mit integriertem Wender sowie ein Kettenbetteinzugstisch mit Zentrierzange in Sonderausführung mit elektrischer Positionsverstellung.

Schwere Nachschnittmaschine

„Bereits das Vorgängermodell war von Paul, allerdings noch händisch beschickt. Aufgrund der guten Erfahrungen haben wir uns erneut für eine Nachschnittmaschine von Paul entschieden“, berichtet Bichler. Er entschied sich für die Gegenlaufmaschine des Typs S-1222. Die S-Baureihe hat Paul für den Einsatz im Sägewerksalltag besonders robust ausgeführt. „Die S-1222 hat eine Durchgangsbreite von 1,2 m sowie eine Schnitthöhe von 225 mm“, informiert Schirmböck. Die Holzlängen liegen zwischen 3 und 5 m. Bichler ergänzt: „Ich wollte unbedingt wieder eine Nachschnittkreissäge, die im Gegenlauf arbeitet. Damit ist der Abtransport der Sägespäne nach unten viel einfacher als bei einer Gleichlaufausführung.“ Die S-1222 mit einem 200 kW-Motor hat eine feste Mittensäge sowie links und rechts zwei bewegliche Sägebuchsen mit Fixeinhang. Damit ist ein zweistielig variabler Einschnitt möglich.

In der Maxirip XL-Steuerung von Paul lassen sich acht mal acht Schnittbilder hinterlegen, welche der Bediener auf Knopfdruck auswählen kann. Die Position der Sägen wird dem Mitarbeiter mittels Laser am Holz angezeigt. Mit einem Joystick lassen sich die Hölzer exakt ausrichten, bevor der Eintransport in die Maschine erfolgt. „Wir erzeugen mit der Nachschnittkreissäge hauptsächlich Bauholz, aber auch kleine Aufträge lassen sich schnell abarbeiten“, sagt Bichler und meint: „Die Maschine hat so viel Technik drin, wie nötig, ist aber nicht überladen.“

Auslaufseitig verfügt die neue Paul-Nachschnittkreissäge über einen zweilamelligen Spreißelabscheider mit zwei springenden Spaltkeilen und Schwartenauszieher. Die Seitenbretter fallen nach unten und werden zum vorhandenen Paul-Besäumer des Typs KME2 gefördert. Die Hauptware gelangt über eine neue Mayrhofer-Mechanisierung inklusive Durchlaufkappanlage zu den Sortierplätzen. Die Restholzentsorgung im Keller hat ebenfalls Mayrhofer angepasst. „Das Schnittholz wird derzeit noch händisch gestapelt. Es soll aber demnächst noch ein Stapelpaternoster installiert werden, um auch hier den Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern“, berichtet Bichler.