Update 11. Juli
„Die Schließung war eine strategische Entscheidung. Einerseits hat uns die Marktsituation dazu getrieben, auf der anderen Seite wollen wir uns auf die Geschäftsfelder – den Holzfachhandel und den DIY-Bereich – konzentrieren, in denen wir stark sind, und diese weiterhin ausbauen“, erläutert Pircher Oberland-Geschäftsführer Matthias Mair im Gespräch mit dem Holzkurier, und betont: „Wir haben die Produktion so lange aufrechterhalten, bis alle 28 Mitarbeiter eine neue Arbeitsstelle gefunden hatten.“ Pircher Oberland wird sich also ausschließlich auf den Handels- und Dienstleistungsbereich konzentrieren und hat dementsprechend die Weichen gestellt. „Für unsere Kunden wird sich aber nichts ändern“, führt Mair aus.
Pircher Oberland erzeugte am Stammsitz in Niederdorf Hobelware, Profilholz, Tischlereiprodukte für Holz im Garten und Brettschichtholz aus Lärche. Diese Bereiche werden nun stillgelegt. „Wir haben aber seit jeher mit Partnerbetrieben zusammengearbeitet, die für uns produziert haben. Diese übernehmen die Fertigung nun zur Gänze“, erklärt Mair. Insgesamt hat Pircher Oberland rund 32.000 m³/J Schnittholz benötigt. Der Lärchenschnittholz-Einkauf bleibt weiterhin in der Hand von Pircher Oberland. Die Rohware geht anschließend zu den Partnerbetrieben und die fertigen Produkte in das Service- und Logistikzentrum von Pircher in Rolo/IT. Von dort aus werden die Produkte dann verteilt. „Wir entscheiden also weiterhin über sämtliche Prozesse und tragen die Verantwortung für das verwendete Holz und die daraus gefertigten Produkte“, sagt der Geschäftsführer.
Einen großen Teil des Umsatzes macht der DIY-Bereich in Italien aus. Ein zweites wichtiges Standbein in der Holzsparte sind die Produkte für den Außenbereich in der DACH-Region. „Hier kommt vor allem die Lärche zum Einsatz und diese Sparte wollen wir künftig noch stärker ausbauen“, berichtet Mair.
Als Ursache nennt Pircher Oberland-Geschäftsführer Matthias Mair gegenüber stol.it die schwierige Marktlage. Darum habe die Unternehmensleitung mit dem Eigentümer beschlossen, die Produktion einzustellen. Das Unternehmen werde damit zum reinen Handelsbetrieb.
Das Unternehmen hat eine sehr lange Geschichte. Pircher Oberland wurde 1928 als Sägewerk im Südtiroler Toblach gegründet. In den 1960er-Jahren siedelte man nach Niederdorf. 1980 begann man mit der Produktion für den Heimwerkermarkt. Bekannt wurde das Unternehmen mit dem Launch der Linie „Tartaruga". Unter diesem Namen produzierte man imprägniertes Holz für den Garten. Man produzierte auch BSH.
Zudem gibt es in Rolo ein Logistik- und Servicezentrum. Neben Holz setzt das Unternehmen als zweites Standbein auf Beton und bietet damit Komplettlösungen für den Heimwerker- und Bausektor an.