Grüner Wald mit schwarzen Zahlen

Ein Artikel von Christa Feichtner | 22.10.2004 - 00:00
Der Forstverein für Oberösterreich und Salzburg diskutierte am 21. Oktober zur Jahrestagung in Neukirchen/Enknach das schwierige Unterfangen der Forstbetriebe, für den Wald die notwendigen schwarzen Zahlen zu schreiben. Das 185 ha große „Bräuholz” von Inge Breitenberger, der Staatspreisträgerin für beispielhafte Waldwirtschaft 2004 in Oberösterreich zeigte, dass mit viel Engagement eine erfolgreiche Bewirtschaftung möglich ist. Resolution für Ausbildungsstätte. Vor dem Waldgang stellten Forstvereins-Geschäftsführer DI Dr. Peter Kar und Forstvereins-Präsident DI Mag. Johannes Wohlmacher in der Jahresversammlung eine Resolution. Der Forstverein für Oberösterreich und Salzburg fordert darin im Interesse der Aufrechterhaltung der bestmöglichen forstlichen Aus- und Weiterbildung die Erhaltung der Forstlichen Ausbildungsstätte im Landschloss Ort/ Gmunden. Das Schloss soll von einer internationalen Investorengruppe übernommen werden und zu einem Hotel ausgebaut werden. Über die weitere Zukunft der forstlichen Ausbildungsstätte waren keine Informationen erhältlich.Musterbetrieb mit viel Engagement. Bis ins Jahr 1871 können die Besitzer des „Bräuholz” zurückverfolgt werden. Die meiste Zeit war er in Frauenhänden. Breitenberger hat ihn von ihrer Tante übernommen. Engagiert ist sie dort, wo es etwas für die Waldwirtschaft zu tun gibt: bei der Fernwärme Neukirchen, der Arbeitsgemeinschaft Mondholz, den Bäuerlichen Christbaumproduzenten, einer Windkraftanlage, der Waldwirtschaftsgemeinschaft St. Johann/Walde - Neukirchen oder dem Waldpädagogikprojekt „Eulennest”.
Der Betrieb Bräuholz ist Vorbild und Beispiel wie einerseits durch naturnahe Waldwirtschaft die Vorteile der biologischen Automation ausgenützt werden und andererseits durch Beteiligung an der Fernwärme oder Kreativität im Bereich Waldpädagogik Einkommenschancen genutzt werden können. Wie sie die naturnahe Waldwirtschaft konkret umsetzt und die Käufer für ihre Baumartenvielfalt findet, konnte an drei Exkursionspunkten besprochen werden.