Österreich

Insolvenzen auf Rekordhoch

Ein Artikel von Remo Buehler | 01.08.2022 - 12:36

Der Gläubigerschutzverband Creditreform hat die Entwicklung der Firmeninsolvenzen im 1. Halbjahr analysiert. Zwischen Januar und Juni mussten in Österreich 2429 Unternehmen Zahlungsunfähigkeit anmelden. In 59% der Fälle wurde ein Verfahren eröffnet. In den restlichen Fällen wurde das Verfahren aufgrund mangelnden Vermögens abgewiesen.

Als Gründe für den Anstieg der Insolvenzen nennt der Creditreform-Geschäftsführer, Gerhard M. Weinhofer, folgende Gründe:

  • Das Auslaufen der staatlichen Hilfen
  • Vermehrte Insolvenzanträge durch öffentliche Gläubiger
  • Die Auswirkung des Ukrainekrieges
  • Die Preissteigerungen in vielen Bereichen
  • Bestehende Lieferkettenprobleme
  • Steigende Löhne wegen des Arbeitskräftemangels

Diese Kosten vollumfänglich an die Kunden weiterzugeben, ist für die Unternehmen laut dem Verbandsgeschäftsführer nicht möglich.

Das führt zu sinkenden oder gar negativen Margen und bedeutet bei steigenden Zinsen dann das endgültige Aus für viele Firmen.


Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführer Österreichischer Verband Creditreform

Bei den meisten betroffenen Firmen handelt es sich um Klein- und Kleinstunternehmen. Diese sind laut Weinhofer häufig durch die Pandemie gerettet worden. Nun seien der Rücklagen in vielen Fällen aber aufgebraucht. Ein Ende dieser durch Corona bedingten Insolvenz ist seiner Meinung nach noch nicht erreicht. Stattdessen befürchtet er noch nicht absehbare Auswirkungen eines Gaslieferstopps durch Russland.

Das geht aus einer Pressemitteilung des Österreichischen Verbands Creditreform hervor.