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Finnlands Botschafterin, Pirkko Hämäläinen (li.), und die österreichische Sektionschefin für Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit, Maria Patek (3. v. li.), gemeinsam mit einem Team des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Tourismus © Raphael Kerschbaumer

woodpop

Holz verbindet

Ein Artikel von Raphael Kerschbaumer | 13.07.2023 - 10:40

Mit der Residenz der finnischen Botschafterin in Österreich, Pirkko Hämäläinen, wurde der politisch-wirtschaftlich motivierten Veranstaltung ein würdiger Rahmen geboten. Ziele des Events: die Stärkung und Förderung der überregionalen Holzpolitik. In diesem Fall waren mit Finnland und Österreich zwei europäische forst- und holzwirtschaftliche Schwergewichte im Fokus des Geschehens. 

Botschafterin Hämäläinen fand dazu in ihrer Eröffnungsrede passende Worte: „Österreich und Finnland blicken auf eine lange gemeinsame Geschichte in der Forstwirtschaft. Vieles basiert auch auf anregender und positiver Konkurrenz zueinander. Stora Enso ist hier ein gutes Beispiel, dass beide Nationen auch unternehmerisch bestens zusammenarbeiten können.“ Zudem haben etliche österreichische Holzindustrien, wie beispielsweise die Pfeifer Group, HS Timber oder Binderholz, auch in die Gegenrichtung investiert – rund ein Viertel der finnischen Sägewerksbetriebe läuft bereits unter österreichischer Flagge. 

Mit der Holzinitiative im Rahmen des Waldfonds gehört die Alpenrepublik zu den internationalen Vorreitern, bezogen auf die Förderung forst- und holzwirtschaftlicher Maßnahmen. Ähnliche Programme, wie ein umfassendes Holzbauprogramm, gibt es auch in Finnland. Mit woodpop soll nun das Beste aus beiden Welten näher zusammenrücken und es sollen der Austausch und die Kommunikation untereinander, aber auch über die jeweiligen Landesgrenzen hinweg gefördert werden. 

Arbeiten auf fünf Ebenen

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Petri Heino, Leiter der finnischen Holzbauinitiative, gab den zahlreichen anwesenden Vertretern aus Politik und Wirtschaft (siehe Bild unten) einen Ausblick auf die bevorstehende Agenda des woodpop © Raphael Kerschbaumer

Um die Ideen hinter woodpop auch ins Rollen zu bringen, wurden europaweit fünf technische Arbeitsgruppen eingerichtet, die aufgeteilt unter der Führung unterschiedlicher Nationen stehen:

  • Steuerung (Führung Österreich) – Ausformung und Umsetzung holzpolitischer Strategien
  • Bau (Führung Finnland) – Verwendung von Holz im Bauwesen
  • Innovation und Forschung (Führung Schweiz) – Forschungsaktivitäten und Initiativen
  • Ausbildung (Führung noch ausständig) – Qualifikationen entlang der Wertschöpfungskette Forst-Holz
  • Kommunikation und Information (Führung Tschechien) – öffentliche Bewusstseinsförderung und Fürsprache für Holz 

Ziel der Arbeitsgruppen soll es sein, Probleme und Themen zu identifizieren und Lücken aufzuweisen, die in späterer gemeinsamer Diskussion adressiert werden sollen. 

Erich Wiesner, Vorsitzender der Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier (FHP) und Wiehag-Geschäftsführer, betonte in seiner Rede die Wichtigkeit vereinter Kräfte und mahnte davor, dass andere Branchen im Vergleich zur hölzernen bereits über schlagkräftige und starke Interessenvertretungen nach außen verfügten. 

Erst am Beginn des Weges

Für die Verantwortlichen und partizipierenden Personen des woodpop geht es mit der Arbeit nun erst richtig los. Im Rahmen der österreichischen Holzinitiative soll noch bis Ende dieses Sommers ein eigenes woodpop-Sekretariat geschaffen werden, um die gesamte 

Initiative auch in ein entsprechendes organisatorisches Setting zu betten. Das nächste persönliche Treffen wurde ebenfalls bereits terminiert. Am 4. Oktober sollen in der finnischen Hauptstadt Helsinki bereits erste Berichte aus den jeweiligen Arbeitsgruppen vorgestellt und diskutiert werden.