Mercer

Mercer 2023 mit Verlust von 240 Mio. US-$

Ein Artikel von Raphael Kerschbaumer (für holzkurier.com bearbeitet) | 19.02.2024 - 10:48

Gesunkene Schnittholz-, Zellstoff- und Energiepreise sind neben den um durchschnittlich 16% gestiegenen Kosten (von 1,89 Mrd. US-$ auf 2,28 Mrd. US-$) hauptverantwortlich für das deutlich schlechtere Jahresergebnis als noch 2022. Die Zahlen spiegeln sich auch im operativen EBITDA wider, das von 537 Mio. US-$ in 2022 auf nur mehr knapp 18 Mio. US-$ im abgelaufenen Jahr schrumpfte.

Kumuliert schloss der Konzern das Jahr jedoch mit ausreichend Liquidität (610 Mio. US-$) ab und blicke zuversichtlich auf sich langsam verbessernde Marktgegebenheiten, so das Unternehmen.

Aus dem Geschäftsbericht von Mercer geht weiters hervor, dass sich das Ergebnis im 4. Quartal noch mal deutlich verschlechterte. Die Umsätze blieben mit 470 Mio. US-$ im 3. und 4. Quartal konstant. Der Verlust innerhalb der Periode stieg jedoch von 26 Mio. US-$ auf über 87 Mio. US-$. Das operative EBITDA gab ebenfalls von knapp 38 Mio. US-$ im 3. Quartal auf 21 Mio. US-$ im Schlussquartal 2023 nach.

US-Markt vor Europa

Weiters nennt Mercer den schwachen Schnittholzmarkt als Grund für das vergleichsweise schwache Ergebnis. Steigende Preise in Nordamerika können bisweilen das niedrige Preisniveau in Europa nicht ausgleichen. Für den Jahresbeginn 2024 gehen die Verantwortlichen nicht von deutlich steigenden Schnittholzpreisen in Europa aus. Im Vergleich zu den USA (niedrige Lagerbestände und ein aufsteigender Bausektor) bleibt die Nachfrage in Europa vergleichsweise schwach. Die Leimholzpreise dürften laut Konzernmitteilung hingegen auch 2024 konstant bleiben.

Auf der Kostenseite berichtet Mercer im 4. Quartal von stabilen Rundholzpreisen (mit einem Plus in Europa) und gesunkenen Sägerundholz-Preisen. Als Grund nennt der Konzern die hohe Verfügbarkeit von Schadholz, speziell in Deutschland. 

Massivholzgeschäft im Aufschwung

Im Vorjahr begann Mercer sukzessive mit dem Hochfahren seiner Leimholzproduktion, worin in den vergangenen Jahren kräftig investiert wurde (Übernahme von Katerra, Spokane/US, und Structurlam mit Werken in Kanada und Arkansas).

Die Ergebnisse aus dem Massivholzgeschäft haben Mercers Erwartungen zuletzt übertroffen. 2024 begann mit einer kumulierten Auftragssumme von nahezu 100 Mio. US-$.

Die Schnittholzproduktion hingegen sank im 4. Quartal um 5% auf 111,6 MMbft (260.000 m3) gegenüber der Vergleichsperiode aus 2022 (117,3 MMbft bzw. 277.000 m3). Die Erlöse stiegen jedoch um 6% auf knapp 48 Mio. US-$ – hauptsächlich aber aufgrund höherer Verkaufsmengen. Der durchschnittliche Erlös sank um 6% von 454 US-$/1000 bft (272 €/m3 actual size) auf 427 US-$/1000 bft (256 €/m3 actual size) wegen der derzeit schwachen Preis- und Nachfragesituation in Europa.