Entgegen eigener Aussage wurden bisher weder die EUDR-FAQ veröffentlicht – obgleich bereits im April für Mai angekündigt –, noch wurde der avisierte Leitfaden zur neuen Verordnung bereitgestellt, kritisiert der deutsche Holzhandelsinteressenverband GD Holz in einer Pressemitteilung. Außerdem sei weiterhin unklar, ob die EU-Kommission das dreistufige Länder-Benchmarkingsystem rechtzeitig zum Jahresende fertigstellen wird. Dieses hätte mit der Einstufung von Lieferländern in die Kategorie „niedriges Risiko“ erhebliche Vereinfachungen mit sich bringen können. Dass zunächst alle Länder mit normalem Risiko bewertet würden, führe zu einem bürokratischen Mehraufwand, urteilt Nils Olaf Petersen, der Generalsekretär des europäischen Holzhandelsverbands ETTF.
Nicht nur aus dem europäischen Holzhandel wird eine Verschiebung gefordert, auch andere Branchen und Lieferländer sprechen sich dafür aus. So haben sich jüngst die Landwirtschaftsminister sechs südamerikanischer Länder (Argentiniens, Brasiliens, Chiles, Uruguays, Paraguays und Boliviens) in einem Schreiben an Kommissar Maroš Šefčovič, den Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, gewandt.
Am 22. August zu dem Thema befragt, beschränkte sich der Sprecher der EU-Kommission auf die Aussage, dass die Kommission alles in ihrer Macht Stehende tue, um sicherzustellen, dass alles rechtzeitig fertig werde. Ab 30. Dezember sollen die neuen Bestimmungen bereits angewandt werden.