11054698504724.jpg

Stromerzeugungs-Anlage in Ospitale wird von 2 Personen bedient, 200.000 t/J Hackgut werden verwendet © Kanzian

Strom durch Hackgut

Ein Artikel von Administrator | 06.12.2002 - 00:00

Sicet-Facts
Gegründet: 1999
Geschäftsführer: Dr. Valentino Vascellari
Mitarbeiter: 20
Bedarf Hackgut: 200.000 t/J
Energieerzeugung: 450.000 kW pro Tag
Asche: 4000 t/J
Rohstoff: 95% Holz und 5% Altholz
11054698504725.jpg

Rohstoff kommt aus Italien, Österreich, Slowenien, Kroatien und Deutschland, vielleicht in Zukunft auch aus der Schweiz © Kanzian

Die Familie Vascellari war 150 Jahre in der Holzbranche tätig. Vor 5 Jahren wurde das Sägewerk zugesperrt und man stellte auf Stromerzeugung aus Altholz und Sägenebenprodukte um.
Die Idee dazu lieferte die Abnahme der Spanplattenerzeuger in der Region Südtirol und die italienische Gesetzgebung, da erneuerbare Energieträger stark gefördert werden. Das Werk wurde 1999 eröffnet.Strom durch Biomasse. Das Hackgut stammt aus Italien, Österreich, Slowenien, Kroatien und Deutschland. Durch den Besuch der Schweizer Holzindustrie anlässlich der Studienreise Mitte November wurden Kontakte auch in den Schweizer Raum geknüpft.
Verbrannt werden 95% Hackschnitzel und 5% Altholz (Reste aus der Möbel- und Spanplattenerzeugung, furnierte und unfurnierte Platten). Der Strom wird an die Enel, italienische Elektrizitätsgesellschaft, verkauft. Italien fördert erneuerbare Energieträger. Die italienische Gesetzgebung sieht für solche Anlagen die Erleichterung vor, dass der Preis für 8 Jahre fix vorgegeben ist. Dadurch ist eine einfache Erlöskalkulation möglich, erklärt Dr. Valentino Vascellari, Geschäftsführer Sicet, Ospitale/IT.
In Italien gibt es weitere 10 Heizwerke in dieser Größe. 200.000 t/J Biomasse werden verarbeitet, das entspricht 35 bis 40 Lkw pro Tag, so Vascellari weiter. Die zugekauften Spreißel werden aufgehackt, sämliches Hackgut wird durch einen Metalldetektor geschickt. Durch das Schaufelförderband wird der Vorlagesilo (Daybunker) gespeist.
11054698504724.jpg

Stromerzeugungs-Anlage in Ospitale wird von 2 Personen bedient, 200.000 t/J Hackgut werden verwendet © Kanzian

30-jährige Turbine. Das Wasser wird auf 470° C erhitzt und damit eine Dampfturbine betrieben, welche eine Nennleistung von 17,5 MW hat. Um den Vollbetrieb aufnehmen zu können, verwendet man 4 Erdgasbrenner. Dadurch werden die Emissionen bei der Aufheizphase möglichst gering gehalten. Turboanlage für Stromerzeugung. Als Wärmeträger wird ein Sandbett verwendet, welches auf 700° C erhitzt wird. Dieses wird für die homogene Erwärmung des Holzmaterials benutzt. Der Sand kann nicht mehr ganz vom Holz getrennt werden und bleibt in der Asche. Der Sandverlust beträgt 25 t pro Woche. 650 t Holz pro Tag werden verbrannt, das entspricht 2300 Srm. Dadurch werden 450.000 kW pro Tag erzeugt. Mit 1,3 bis 1,4 kg Holz erhält man 1 kWh Strom. Die gesamte Anlage wird von 2 Personen pro Schicht bedient.
Die automatische Regelung kann man auf 4 Bildschirmen nachvollziehen. Die 4000 t/J Asche werden an die Betonindustrie geliefert. Die Emissionskontrolle wird gesetzlich vorgeschrieben, wöchentlich durchgeführt und an die Kontrollbehörde gemeldet. Die Abgase durchlaufen eine Trockenfilteranlage.