Projektleiter Werner Putz und Othmar Lutschounig (v. li.) zeigen die Visualisierung der Anlage auf drei Bildschirmen © Dr. Johanna Kanzian
Die Wärmeversorgung übernimmt das Biomasse-Fernheizwerk der Tiroler Wasserkraft, welches den gesamten Wärmebedarf der Therme deckt. „Dieser wird voraussichtlich 18,7 Mio. kWh/J betragen. Durch das Heizwerk können 3 Mio. l/J eingespart werden”, so der Projektleiter Werner Putz.Heilkraft des Schwefelwassers. Bereits im 16. Jahrhundert wurde die Heilkraft des Schwefelwassers aus 1900 m Tiefe genützt. Seit 1. Oktober 2004 gibt es den Aqua Dome. 73 Mio. € kostete der Wellnesstempel inklusive Hotel. Innerhalb kurzer Zeit konnte die Tiwag ein neues Biomasse-Heizkraftwerk in Betrieb nehmen. Das Musterprojekt versorgt auch die Längenfelder Haushalte mit Warmwasser, Wärme und Strom. „Ein 15 km langes Netz wurden bereits errichtet. Derzeit sind 200 Wohneinheiten angeschlossen. Wir können 80% der Haushalte mit Fernwärme versorgen”, so Putz.Neben Wärme auch Strom. Im September 2003 wurde mit dem Bau begonnen. Die Inbetriebnahme des ersten Kessels fand im Dezember 2003 statt. Der zweite Kessel wurde dann im Jänner 2004 in Betrieb genommen.
Die Heizleistung liegt bei 10,5 MW. Im Kraftwerk werden zusätzlich zur Fernwärme, mit ORC-Prozess 1,1 MW elektrische Energie produziert, die ins 25 kV-Stromnetz der Tiwag eingespeist wird.
Die Biomassekessel stammen von Polytechnik, Weissenbach, und sind das Herzstück der Anlage. „Die rasche Bauzeit von nur vier Monaten wurde nicht zuletzt durch gute Techniker möglich. Durch die hohe Kompetenz und gute Zusammenarbeit aller, war diese kurze Bauzeit möglich.”, so Putz.
Vorzeigeprojekt. Sogar internationale Wirtschaftsdelegationen haben das Kraftwerk bereits besichtigt. „Durch dieses Vorzeigeprojekt konnten wir schon einige Aufträge an Land ziehen”, freut sich Polytechnik Verkaufsleiter Othmar Lutschounig.
Im Kesselhaus wurde eine 6,5 MW Vorschubrost-Feuerung mit Thermoölkessel und eine 4 MW Vorschubrost-Feuerung mit Heißwasserkessel von Polytechnik eingebaut. Der Thermoölkessel wird maximal mit 300° C Vorlauftemperatur bei einem Druck von maximal 10 bar betrieben. Außerhalb des Kesselhauses befindet sich ein Schubboden. Mit hydraulisch angetriebenen Schubstangen wird der Brennstoff zu einem um 90° versetzten hydraulischen Querförderer transportiert und beschickt die Feuerung. Rückbrandsicherung. Eine Rückbrandsicherung mit Sprinkleranlage sichert den Siloraum vom Kesselraum ab. Über zwei bewegbare Vorschubroste wird der Brennstoff aufgeteilt. Der Antrieb der Vorschubroste erfolgt mit Hydraulikzylindern. Die Entaschung der Feuerung wird automatisch bewerkstelligt. Die anfallende Asche wird über ein Transportsystem in einem Normcontainer gesammelt. Dieser wird mit einem Containerfahrzeug aus dem Aschesammelraum abtransportiert. In der Feuerung erfolgt die Verbrennung unter Zufuhr von Primär- und Sekundärluft.Lange Verweildauer des Heißgases im Feuerraum. „Mit unserer speziellen Feuerraumgestaltung erreichen wir eine lange Verweilzeit des Heißgases in der Brennkammer”, erläutert Lutschounig. Die Ventilatoren sind mittels Frequenzumformer drehzahlgeregelt. Die Energie wird an einem oberhalb der Feuerung befindlichen Thermoölkessel abgegeben.
Bei der Rauchgasreinigung setzt man auf Scheuch, Aurolzmünster - zur Anwendung kommt eine Kombination aus Nass-Elektrofilter und Rauchgaskondensation. Die Abgase werden mit einem drehzahlgeregelten Rauchgasventilator einem Multizyklonsystem sowie einer Rauchgaskondensations- und Reinigungsanlage zugeführt.
Im Kesselhaus wurde eine 6,5 MW Vorschubrost-Feuerung mit Thermoölkessel und eine 4 MW Vorschubrost-Feuerung mit Heißwasserkessel von Polytechnik eingebaut. Der Thermoölkessel wird maximal mit 300° C Vorlauftemperatur bei einem Druck von maximal 10 bar betrieben. Außerhalb des Kesselhauses befindet sich ein Schubboden. Mit hydraulisch angetriebenen Schubstangen wird der Brennstoff zu einem um 90° versetzten hydraulischen Querförderer transportiert und beschickt die Feuerung. Rückbrandsicherung. Eine Rückbrandsicherung mit Sprinkleranlage sichert den Siloraum vom Kesselraum ab. Über zwei bewegbare Vorschubroste wird der Brennstoff aufgeteilt. Der Antrieb der Vorschubroste erfolgt mit Hydraulikzylindern. Die Entaschung der Feuerung wird automatisch bewerkstelligt. Die anfallende Asche wird über ein Transportsystem in einem Normcontainer gesammelt. Dieser wird mit einem Containerfahrzeug aus dem Aschesammelraum abtransportiert. In der Feuerung erfolgt die Verbrennung unter Zufuhr von Primär- und Sekundärluft.Lange Verweildauer des Heißgases im Feuerraum. „Mit unserer speziellen Feuerraumgestaltung erreichen wir eine lange Verweilzeit des Heißgases in der Brennkammer”, erläutert Lutschounig. Die Ventilatoren sind mittels Frequenzumformer drehzahlgeregelt. Die Energie wird an einem oberhalb der Feuerung befindlichen Thermoölkessel abgegeben.
Bei der Rauchgasreinigung setzt man auf Scheuch, Aurolzmünster - zur Anwendung kommt eine Kombination aus Nass-Elektrofilter und Rauchgaskondensation. Die Abgase werden mit einem drehzahlgeregelten Rauchgasventilator einem Multizyklonsystem sowie einer Rauchgaskondensations- und Reinigungsanlage zugeführt.
Elektronisches Bedienterminal. Die Steuer- und Regelanlage befindet sich in der Warte beziehungsweise dem Schaltraum neben dem Kesselhaus. Die Bedienung erfolgt über ein elektronisches Bedienterminal. Als Steuerungs- und Regelsystem wird eine frei programmierbare Steuerung eingesetzt. „Die Regelung wurde so ausgelegt, dass ich auch von zu Hause aus in den Betrieb eingreifen kann”, freut sich Putz.Waldhackgut aus dem Ötztal für Längenfeld. Der benötigte Brennstoff wird von einer eigens gegründeten Genossenschaft und der Tiroler Sägeindustrie geliefert. Benötigt werden 70.000 srm/J. 10% davon soll in Form von Waldhackgut eingesetzt werden. Die Genossenschaft hat einen Lagerplatz direkt neben dem Heizwerk errichtet. Es soll ein Hacker angeschafft werden, um die Versorgung sicherzustellen. Der Brennstoffmix für das Heizwerk besteht zu je einem Drittel aus Rinde, Hackgut und Sägespänen.
Großzügiger, überdachter Lagerplatz inmitten der Ötztaler Alpen 70.000 srm/J werden für die Beheizung der Therme und Längenfeld benötigt © Dr. Johanna Kanzian
Projektleiter: Werner Putz
Anlagenerrichter: Polytechnik
Thermoölkessel: 6,5 MW
Heißwasserkessel: 4 MW
Elektrische Nennleistung: 1,1 MW elektrisch
Thermische Gesamtleistung: 10,5 MW
Rinde, Sägespäne, Hackschnitzel: 70.000 m³/J
Gesamtinvestition: 15 Mio. €
Polytechnik-Facts Geschäftsführer: Leo Schirnhofer
Mitarbeiter (gesamt): 120
Exportquote: 85%
Hauptsitz: Weissenbach/Triesting
Niederlassungen: Ungarn, Schweiz, Polen, Russland, Frankreich
Anlagengröße: 250 kW bis 20 MW Einzelkesselleistung
Mitarbeiter (gesamt): 120
Exportquote: 85%
Hauptsitz: Weissenbach/Triesting
Niederlassungen: Ungarn, Schweiz, Polen, Russland, Frankreich
Anlagengröße: 250 kW bis 20 MW Einzelkesselleistung