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Mikro-Kraftwärme-Kopplungsanlage wurde in Wels vorgestellt © Dr. Johanna Kanzian

Energie-Modullösung

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian aus Wels | 20.03.2006 - 00:00
Jeder Haushalt soll Strom und Wärme selbst erzeugen können, das ist das Ziel des Gemeinschaftsprojektes von KWB, St. Margareten, und SPM, Graz. „Es gibt den Bedarf an Mikro-Kraftwärme-Kopplungsanlagen“, berichtet SPM-Geschäftsführer DI Dr. Karl Wolfgang Stanzel anlässlich der World Sustainable Energy Days in Wels.
In Zeiten explodierender Öl-, Gas- und Strompreise entwickelten die beiden Partner das Stirling Power Modul. Dieses besteht aus einem Stirling Motor und einem Stromgenerator der in eine Pelletheizung von KWB eingebaut wird. „Damit kann der Kunde in seinem Keller neben Wärme gleichzeitig auch selbst Ökostrom erzeugen“, erläutert KWB-Geschäftsführer Erwin Stubenschrott. Das Stromerzeugungs-Modul hat eine elektrische Nennleistung von 1 kW, womit im Jahresdurchschnitt ein wesentlicher Teil des Strombedarfs eines Einfamilienhauses abgedeckt werden kann. KWB und SPM präsentierten diese technische Innovation im Rahmen der Welser Energiesparmesse zum ersten Mal der Öffentlichkeit.Unabhängigkeit und Wirtschaftlichkeit. Der Kunde entzieht sich der Abhängigkeit von den Entwicklungen bei den fossilen Energieträgern und in weiterer Folge den steigenden Strompreisen. Den Überschuss des so erzeugten Ökostroms kann der Kunde in das öffentliche Stromnetz einspeisen und verkaufen. Über das Jahr ergeben sich somit in Summe geringere Stromkosten.
„In Europa müssen 800.000 Heizanlagen erneuert werden, somit gibt es ein großes Potenzial“, so Stanzel. Es sollen 10.000 Mikro-KWK-Module vertrieben werden. Der nächste Schritt geht hin zu einem Wärmespeicher. Wenn alles nach Plan funktioniert, soll die Basisidee auch für andere Brennstoffe angeboten werden. „Unser Ziel: Jedem sein Kraftwerk.“
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Mikro-Kraftwärme-Kopplungsanlage wurde in Wels vorgestellt © Dr. Johanna Kanzian

Komfort neu definiert. Eine Lösung für mehr Wohnkomfort stellten Honeywell, Wien, Somfy, Elsbethen-Glasenbach, und Velux, Wolkersdorf, mit io-homecontrol auf der Energiesparmesse in Wels vor. Somfy nimmt weltweit eine führende Position bei Antriebs- und Steuerungstechnik für Rollläden, Sonnenschutz und Toren ein. Velux ist der marktführender Hersteller von Dachflächenfenstern. Honeywell ist führend bei Automatisierungstechnik für Wohn-, Objektbauten und Industrie. Mit diesem System wird es möglich, die Dachflächenfenster, Jalousien, Garagentore, Heizsysteme sowie Beleuchtung und Alarmanlagen mit einer einzigen Fernbedienung automatisch zu steuern. Im Mai 2006 kommt io-homecontrol auf den österreichischen Markt. io-homecontrol erfordert keinerlei Infrastruktur und verursacht keine zusätzlichen Installationskosten. Das Kernstück ist die kabellose Funkverbindung, welche die Gebäudeautomation von Installationen befreit.
„Die io-homecontrol-Technologie bietet mit einer symmetrischen 128-Bit-Verschlüsselung die gleich hohe Sicherheit, wie sie auch bei Banküberweisungen genutzt wird“, so io-homecontrol-Direktor Jean-Luc Guillaume anlässlich einer Pressekonferenz.Pellets in Kombination mit Solarthermie. „Die Wärmebereitstellung mittels Pellets kombiniert mit Solarthermie in Einfamilienhäusern erfreut sich in Europa immer größerer Beliebtheit. Im Rahmen des europäischen Projektes SOLLET werden die technische Verfügbarkeit, Standardisierungsmöglichkeiten und die Konkurrenzfähigkeit hinterfragt“, erläuterte DI Ulrich Bemmann, Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES), Saarbrücken/DE, in Wels. Als Hemmnis bei der flächendeckenden Verbreitung erweisen sich die hohen Investitionskosten. „Um diese zu überwinden bieten sich Contracting-Modelle an“, erläuterte Bemmann. Deshalb wurde eine Modullösung mit und ohne Kollektoren entwickelt. Es gibt bereits erste positive Erfahrungen mit der Referenzanlage.