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Ländle Pellets-Geschäftsführer Bernd Hagen zeigt die abgesackte Ware © Dr. Johanna Kanzian

Alles aus einer Hand

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 11.09.2007 - 00:50
Über die Futtermittelindustrie zum Holzpellets - so gestaltete sich der Weg bei Ländle Pellets, Dornbirn. Seit Jahrzehnten ist man in der Futtermittelindustrie tätig bis 1996 der Holzpellets-Handel dazukam. „Fuhrpark, Lager und Know-how war vorhanden”, erläutert Geschäftsführer Bernd Hagen. Seit drei Jahren produziert man nun die Pellets in Dornbirn selbst. „Wir sind mit der Anlage sehr zufrieden”, so der Geschäftsführer. Die Kapazität liegt bei 25.000 t/J, die Produktion beträgt 15.000 t/J.

Regionaler Versorger. Die Pellets werden ausschließlich an Endkunden verkauft. Dabei versteht sich Ländle Pellets als regionaler Versorger in einem Umkreis von 150 km. Dazu stehen zwei eigene Lkw zur Verfügung. Der Markt in Vorarlberg sei jedoch nicht einfach. „Die Marktentwicklung bei den Pelletskesseln in Vorarlberg ist tragisch, weil die Gaslobby sehr stark ist und die Erdwärmepumpen forciert werden”, weiß der Geschäftsführer.
Die Verfügbarkeit der Pellets sei gegeben, jedoch die Marktnachfrage nicht mithalten. Positiv für die Kunden ist, dass die Pelletspreisentwicklung in Vorarlberg eher stabil bezeichnet werden kann, so lag der Pellets-Preis selbst im strengen Vorjahreswinter nie über 250 €/t.

Sommereindeckung schlecht angenommen. Die Sommereindeckung habe im Vorjahr besser funktioniert. Es könnte wieder ein kurzfristiges logistisches Problem geben, wenn die Kunden noch länger zuwarten, meint der Geschäftsführer zu wissen.
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Ländle Pellets-Geschäftsführer Bernd Hagen zeigt die abgesackte Ware © Dr. Johanna Kanzian

Entsorger für Holzverarbeiter. Bei Ländle Pellets werden ausschließlich trockene Hobelspäne aus der Umgebung zugekauft. „Wir entsorgen kleinere Holzverarbeiter in einem 60 km-Umkreis. Wir haben jedoch mehr Absatzmarkt als Rohstoff zur Verfügung”, berichtet Hagen.
Bei der technischen Ausrüstung setzen die Vorarlberger auf Bühler, Uzwil/CH. Bis zu 5 t/h können mit der Holzpelletslinie, die gleich an die Futtermittellinie angeschlossen wurde, produziert werden. Dabei habe man mit dem Schweizer Pressenhersteller bereits gute Erfahrung gemacht und setzte deshalb erneut auf diese Technologie. Außerdem kann durch die räumliche Nähe ein Ersatzteillager entfallen.

Sicherer Betrieb durch Vertikalrotormühle. Bei der Hammermühle setzt man auf eine Bühler-Vertikalrotormühle. „Diese bringt unter anderem Vorteile beim Explosionsschutz”, erklärt der Geschäftsführer.
Für die Konditionierung des Materialmix wird Dampf eingesetzt. Weiters kommt man drei Viertel des Jahres ohne Presshilfsmittel aus.
Die Verladung befindet sich direkt unter der Anlagenkonfiguration des 40 m hohen Gebäudekomplexes. „Bei der Absackung verwenden wir Papiersäcke mit einem Tragegriff für einen leichteren Transport”, berichtet Hagen.

Ländle Pellets-Facts

Gegründet: 1993
Inbetriebnahme Pelletswerk: 2004
Mitarbeiter Standort Dornbirn: 25
Geschäftsführer: Bernd Hagen
Pelletsproduktionskapazität: 25.000 t/J
Geplante Produktion 2007: 15.000 t/J