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Über Bruks Klöckner-Förderbänder gelangen die Reststücke zum Einwellenzerkleinerer © DI Johanna Schnaubelt

Nicht von der Stange

Ein Artikel von DI Johanna Schnaubelt | 17.07.2012 - 07:23
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Gute Zusammenarbeit: Sven Müller vom Bruks Klöckner-Montageteam und Bauingenieur Markus Gleiss (v. li.) © DI Johanna Schnaubelt

Im neuen Werk fertigt Stora Enso Building and Living im Dreischichtbetrieb 60.000 m³/J CLT. „Mit dieser Menge können wir über 1000 Einfamilienhäuser errichten“, veranschaulicht Markus Gleiss von der technischen Abteilung von Stora Enso die Produktionszahlen beim Holzkurier-Besuch. Damit ist das neue CLT-Werk laut Gleiss das größte in Europa und nach jenem in Bad St. Leonhard in Kärnten das zweite CLT-Werk von Stora Enso in Österreich.
Gleiss verantwortete mit seinem Team die bautechnische Konzeptionierung und Errichtung der Werkshalle sowie die Restholzentsorgung, die Krane und die Absaugung. Als große Herausforderung beim Restholzentsorgungs-Projekt galt es, eine maßgeschneiderte Lösung für das CLT-Werk zu erarbeiten und diese im Zusammenspiel mit anderen Lieferanten abzustimmen. Bruks Klöckner sah sich dem gewachsen. Das Ergebnis ist eine vollautomatische Anlage für die Restholzzerkleinerung.

Zentrale Lösung

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Die Schnittstelle zwischen Bruks Klöckner und Scheuch: Das vom Zerkleinerer aufbereitete Hackgut gelangt in die Hochdruckanlage von Scheuch © DI Johanna Schnaubelt

Zurück zur Projektphase: „Wir haben gemeinsam mit dem Bruks Klöckner-Team rund um den Gebietsverkaufsleiter Markus Schwarz zwei Varianten überlegt“, berichtet Gleiss. Es wurde sowohl eine dezentrale Restholzentsorgung der anfallenden CLT-Reststücke sowie eine zentrale Zerkleinerungslösung diskutiert. „Die Entscheidung fiel auf die zweite, zentrale Lösung“, führt Gleiss aus. Dabei werden über die Förderelemente von Bruks Klöckner, wie Förderbänder vom Typ BK CF, Vibrorinnen vom Typ BK CV sowie Förderschnecken, die anfallenden CLT-Reststücke zu einem Zentralschredder transportiert. Von dort gelangt das aufbereitete Material über die Hochdruckanlage (HD-Anlage) von Scheuch zum Silo. Die Variante mit einem Zentralschredder kam Gleiss auch aufgrund der beengten Platzverhältnisse entgegen. „Es ist leichter, Bänder und Vibrorinnen unterzubringen als mehrere Schredder“, unterstreicht Gleiss.

200 m Förderweg inklusive Zerkleinerung mit 100 kW

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Über Bruks Klöckner-Förderbänder gelangen die Reststücke zum Einwellenzerkleinerer © DI Johanna Schnaubelt

Bei dem Rundgang durch die CLT-Produktion wird das Ausmaß der Gesamtförderstrecke von 200 m ersichtlich. Gegenüber von der Einschichtplattenfertigung beginnt der erste Teil der Bruks Klöckner-Linie. Die installierte Gesamtantriebsleistung beträgt etwa 100 kW. Um längere Holzteile bei der Übergabe von einem Förderer auf den nächsten umzulenken, werden diese über Schwerautomaten abgelängt. Diese wurden von Stora Enso Building and Living bereitgestellt und von Bruks Klöckner in die Anlagensteuerung eingebunden.
Die großen Holzbalken mit einer Länge von bis zu 10 m und einer Höhe von bis zu 200 mm werden bei einer Breite von bis zu 300 mm von einer Kreissäge auf 700 mm abgelängt. Anschließend gelangen auch diese über eine Vibrorinne in den Einwellenzerkleinerer des Typs ZWS 1400. Dieser stellt das Herzstück der Restholzentsorgung dar. Das anfallende Restholz wird dort zerkleinert. Der Einwellenzerkleinerer spielt hier sein Können aus, da er für starke Beanspruchungen und Zuverlässigkeit im Dauerbetrieb entwickelt wurde. „Die Zusammenarbeit mit Bruks Klöckner hat sehr gut funktioniert“, freut sich Gleiss. „Die vollautomatische Restholzentsorgung ist gelungen. Es hat alles von Anfang an gut funktioniert.“

Stora Enso Building Solutions

Standorte: Helsinki (Zentrale), Bad St. Leonhard und Ybbs (Produktion)
Geschäftsführer: Mag. Herbert Jöbstl
CLT-Produktion Ybbs: 60.000 m³/J
Mitarbeiter in Ybbs: 370

Bruks Klöckner

Gründung: 1897
Standort Deutschland: Hirtscheid-Nistertal
Geschäftsleitung: Kersten Beib
Mitarbeiter: 260 (gruppenweit)
Produkte: Zerkleinerungs-, Sieb- und Förderanlagen