Brikettierpressen verarbeiten Späne zu Heizmaterial
Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer (für Timber-Online bearbeitet) | 16.04.2013 - 10:12
Für die Herstellung von Holzbriketts arbeiten Pressen von Ruf, Zaisertshofen/DE, mit einem spezifischen Pressdruck von 1700 kg/cm2. Während des Pressvorgangs fungiert das im Holz enthaltene Lignin als natürliches Bindemittel. So kann komplett auf Zusatzstoffe verzichtet werden. Die Briketts lassen sich in klassischer Rechteckform oder in innovativem Brikettformat produzieren.
Das Säge- und Hobelwerk Robeta Holz, Milmersdorf/DE, ist mit rund 160 Mitarbeitern auf die Verarbeitung der Nadelhölzer aus den Wäldern Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns spezialisiert. Hergestellt werden Bohlen, Latten, Bretter und Kanthölzer sowie Stammware und Schalungen bis hin zu hochwertigen Bauhölzern. Um das Holz möglichst restlos zu verkaufsfähigen Produkten zu verarbeiten, investierte Robeta 2010 in drei Brikettierpressen vom Typ RUF 1100 mit einer maximalen Durchsatzleistung von je 1 t/h.
Der Brikettierung vorgelagert sind ein Bandtrockner sowie ein Hochsilo zur Bevorratung der Holzspäne. Der Bandtrockner nutzt dabei die Abwärme des betriebseigenen Biomassekraftwerks, um die feuchten Sägespäne so weit zu trocknen, dass der Wassergehalt der Briketts unter 10 % liegt. Somit werden nicht nur die Sägespäne, sondern auch die Abwärme des Kraftwerks wird effizient genutzt. Die Produktion von rund 940 kg Nadelholzbriketts pro Presse und Stunde erfolgt im vollautomatischen Betrieb. Jede der Anlagen verfügt über eine Form mit je zwei Presskammern, in denen abwechselnd Briketts gepresst werden. Pneumatische Greifer ziehen die fertigen Briketts kontrolliert auf ein Förderband in Richtung Verpackungsstation. Anschließend werden die Briketts zur Vorbereitung auf das Verpacken zweilagig gestapelt und jeweils sechs Stück mit Schrumpffolie zu einem 10 kg-Paket verpackt. Die Nadelholzbriketts weisen eine Dichte von rund 1 kg/dm3 auf und zeichnen sich durch ihre hervorragenden Brenneigenschaften aus. Dabei setzt Robeta auf eine von Ruf neu entwickelte Brikettform namens Ruf-Triple, bei der das quaderförmige Brikett durch zwei tiefe Einkerbungen in drei Segmente unterteilt wird. Durch das neue Format heben sich die Holzbriketts von Robeta deutlich von denen am Markt üblichen Brikettquadern oder runden Briketts mit Loch ab. Zudem lässt sich innerhalb eines Brikettstapels ein Kamineffekt zur Verbesserung der Verbrennung erzielen.
Im Jahresdurchschnitt laufen die drei Pressen bislang zwölf Stunden pro Tag, im Winter meist rund um die Uhr. Die Produktionsmenge hängt zum einen von der Brikettnachfrage ab, zum anderen kann Robeta nun Preisschwankungen für lose Späne flexibel nutzen: Sinkt der Preis, werden mehr Späne der eigenen Brikettproduktion zugeführt. Steigt er aber, wird ein größerer Teil der losen Späne an Weiterverarbeiter verkauft, die da- raus Spanplatten und Zellulose herstellen. So kann Robeta die Späne wirtschaftlich optimal nutzen. Momentan liegt die Jahreskapazität bei rund 15.000 t Holzbriketts. Aber dabei muss es nicht bleiben, denn bei der Planung und Installation der bestehenden Anlagen wurde bewusst eine mögliche Erweiterung um eine Presse berücksichtigt. Am Stammsitz in Zaisertshofen entwickelt und produziert Ruf Brikettieranlagen in modularer Bauweise für Holz, Metall und andere Reststoffe. Die Durchsatzleistungen liegen dabei zwischen 30 und 4800 kg/h. Bereits 1985 stellte Ruf seine erste Brikettierpresse vor und verkaufte diese an ein Holzwerk. Diese ist bis heute voll funktionstüchtig. Seitdem wurden bereits über 1000 weitere Pressen für die Brikettierung von Holz beziehungsweise Biomasse in über 100 Länder verkauft.
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