„Lohnschnitt geht nicht mehr so wie früher“, erklärt Josef Manzenreiter beim Besuch des Holzkurier. In den vergangenen zehn Jahren hat der Mühlviertler Säger seinen Jahreseinschnitt von 2000 auf 500 fm geviertelt. Die Gründe dafür sieht er im Strukturwandel der Landwirtschaft und des Holzbaus: „Die kleinen Bauern hören auf und Hallen großer Landwirte sind meist Systembauten. Niemand baut mehr selbst.“ Aus genannten Gründen begann Manzenreiter, seinen Betrieb auf ein zusätzliches Standbein, die Trocknung von Hackschnitzeln, zu stellen. 2004 montierte Manzenreiter die ersten 96 m2 Cona-Luftkollektoren. Mittlerweile verfügt er über knapp 350 m2-Kollektorenfläche und trocknet damit 5000 srm/J.
Saisongeschäft und Kriegsbeute
In der Regel benötigt Manzenreiter für die Trocknung einer Charge von 35 bis 45 auf 16 bis 18 % Holzfeuchte drei bis fünf Tage. Wobei eine Charge 100 srm Hackgut umfasst. Vom Prinzip her funktioniert die Anlage wie folgt: Für jeden Quadratmeter Sonneneinstrahlung arbeiten im Inneren des von Cona patentierten Solarluftkollektors 5 m2 Tauscherfläche, wodurch möglichst viel Energie auf die Luft im Kollektor übertragen wird. Die 70° C heiße Luft wird mit Frischluft vermischt und mithilfe von Ventilatoren auf den Boden und durch die Hackschnitzel geblasen. Diese lagern in einer der beiden Trocknungsboxen auf einem 38 bis 40° steilen Schrägrost. „Wir berücksichtigen den natürlichen Schüttwinkel des zu trocknenden Gutes, wodurch weniger Druck entsteht, Haufenbildung vermieden und der Energiever- brauch gesenkt wird“, erklärt Achim Astecker, Vertriebsleiter bei Cona.Die Trocknung ist das ganze Jahr in Betrieb, wobei effektiv von Frühling bis Herbst getrocknet werden kann. Im Winter werden die Bunker eher als Lager verwendet. Eine Charge in 50 Tagen schaffen sie aber sogar im Winter. Manzenreiter bezeichnet diese als Kriegsbeute. Angst vor verregneten Sommern hat der Energiewirt nicht: „Mittlerweile betreiben wir die Anlage seit über zehn Jahren. Einmal ist es ein verregneter Sommer und dafür ein guter Herbst und im nächsten Jahr ist es genau umgekehrt. Unterm Strich haben wir jedes Jahr gleich viele Sonnentage.“ Leistung erbringt die Anlage jedoch nicht nur bei direkter Sonneneinstrahlung. „Auch bei diffusem Licht, wie bei bedecktem Himmel, arbeitet die Anlage“, erläutert Astecker.