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Energieexperten: Die Bioenergie Bad Bleiberg hat sich auf die Vergasung von Pellets spezialisiert © Fabian Pöschel

Bioenergie Bad Bleiberg

Anlagenkonzept mit Pelletsvergasung

Ein Artikel von Fabian Pöschel | 05.03.2019 - 08:26
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Gute Bedienbarkeit: Die zwei Pelletsvergaser lassen sich leicht steuern © Fabian Pöschel

Die Bioenergie Bad Bleiberg ist ein Tochterunternehmen der Astra Bioenergie, die wiederum mit ihrem Geschäftsführer, Anton Aschbacher, zu den Pionierbetrieben im Bereich der Biomasseheizkraftwerke zählt. Schon bei der Errichtung des Kraftwerkes profitierte der Standort von der Erfahrung des Unternehmens. 2013 nahm man einen Biomassekessel in Betrieb, um den Kurort auf einer Streckenlänge von 1,5 km mit Fernwärme zu versorgen. Bereits in der ersten Baustufe dachte der Energieexperte voraus und ließ Platz für einen Sommerkessel. Die Betreiber liebäugelten seit zehn Jahren mit Holzvergasern, wie der für den Standort verantwortliche Projektmanager, Josef Lax, im Holzkurier-Interview erzählt.

Da die Umweltauflagen in Bad Bleiberg höher als üblich sind, war man auf der Suche nach einer innovativen Methode zur Holzvergasung. Mit der Etablierung einer neuen Einspeisetarifverordnung 2016 und der damit einhergehenden Einspeiseregelung für hocheffiziente Anlagen mit einem Nutzungsgrad von über 70% kam der Pelletsvergaser des Verstromungsexperten Burkhardt gerade recht. Das bayerische Unternehmen geht sogar weiter und erreicht einen Nutzungsgrad von über 75% beziehungsweise einen elektrischen Wirkungsgrad von 30%. Möglich ist dies durch die effiziente Vergasung von Holzpellets. Die Pelletsvergasung bietet im Gegensatz zur Hackgutvergasung den Vorteil, einen homogenisierten Brennstoff zu vergasen. Die Holzpresslinge bezieht man aus dem nahe gelegenen Liebenfels, also unmittelbar aus der Region. 1700 t/J benötigt die Bioenergie. Entscheidend ist für die Betreiber, dass die Brennstofflogistik und -aufbereitung komplett im Pelletswerk ausgelagert sind.

Effiziente Versorgung

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Kompakte Anlage: Josef Lax (li.) und Andreas Roskam vor der kompakten Anlagenkonstruktion © Fabian Pöschel

Eine Vollzeitkraft und zwei Teilzeitbeschäftigte sind in Bad Bleiberg für die Erzeugung von jährlich 7 GWh Wärme und 2,7 GWh Strom verantwortlich. Hauptabnehmer der Wärme sind zwei Kurhotels sowie mehrere Mehrparteienhäuser, der Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Rund 4,5 GWh stammen von den beiden Burkhardt-Anlagen. „Entscheidend waren für uns mehrere Gesichtspunkte: Zum einen sollten wegen der hohen Anlagenverfügbarkeit Pellets bei der Vergasung verwendet werden. Daneben war es uns ein Anliegen, die Einbindung der neuen Anlage in die bestehende Installation so reibungslos wie möglich zu gestalten. Eine einfache Bedienbarkeit war Voraussetzung für die Auftragsvergabe. Burkhardt hat alle diese Punkte umsetzen können“, führt Lax weiter aus.

„Da Burkhardt aus der Haus- und Gebäudetechnik stammt, konnte die Anlage nahtlos installiert werden“, führt Andreas Roskam vom Exklusivpartner Agro Forst- und Energietechnik weiter aus. Im Januar 2018 folgte die Inbetriebnahme des Pelletsvergasers. Seither stellte man in Bad Bleiberg das Konzept um: Die Grundlastversorgung übernehmen die Burkhardt-Anlagen. Bei hohem Energiebedarf wird der Hackgutkessel zugeschaltet. Ein Konzept, das aufgeht: Markteinführung für Burkhardt war in Österreich 2016. Demnächst werden elf Anlagen in der Alpenrepublik im Betrieb sein. Zahlreiche weitere stehen jedoch in den Startlöchern, weiß Roskam.