Im Juni 2019 wurden Teile der Pelletsanlage des Schweizer Produzenten Pellets du Jura bei einem Brand zerstört. Die Produktion kam dabei komplett zum Erliegen. Das mehrheitlich zur Corbat Holding gehörende Unternehmen produzierte rund 6000 t/J Pellets und verkauft diese in der Region.
Containerlösung
Im Oktober ging die neue PelletsCube L-Pelletieranlage von Knoblinger, Ried im Innkreis, in Betrieb. Diese besteht aus sechs 20 ft-Iso-Containerrahmen mit schall- und wärmegedämmter Einhausung. Die Kapazität beträgt 3 t/h. Mit der neuen Anlage kann Pellets du Jura seine Produktion auf 12.000 t/J verdoppeln.
Jeweils zwei Container sind bei der Anlage übereinandergestapelt. Die Anlagensteuerung, Elektroinstallation sowie die Druckluftversorgung, Kühlaggregate und die Sicherheitstechnik sind bereits integriert. ZM-Technik, Mühledorf/CH, der Schweizer Partner des oberösterreichischen Schüttguttechnik-Spezialisten, hat die Anlage vermittelt. „Anton Zimmermann von ZM-Technik hat uns von dem Knoblinger-Konzept des PelletsCube mit dem geringen Platzverbrauch und der schnellen Installation restlos überzeugt“, erklärt Patrick Corbat, Geschäftsführer der Corbat Holding. Von der alten Anlage sind noch ein Pelletssilo und eine Verladestation im Einsatz. Diese sind auf das komplett von Knoblinger gesteuerte, neue Fördersystem ausgerichtet.
Breit aufgestellt
Die Corbat Holding ist mit mehreren Standorten im Kanton Jura tätig. Neben einem Rundholzhandel gibt es ein Laubholz-, ein Bauholzsägewerk mit Weiterverarbeitung sowie einen Holzbau- und -fachhandel. Das gesamte im Unternehmen anfallende Restholz wird pelletiert. „Mit der Knoblinger-Anlage kann sowohl Laub- als auch Nadelrestholz verarbeitet werden, ohne dass man auf die konkrete Zusammensetzung achten muss“, informiert Corbat. „Der Restholzabsatz war heuer auch aufgrund des hohen Preisdruckes sehr schwierig“, erläutert Corbat. Für die Topkunden wurden im vergangenen Winter 3500 t Pellets gekauft, um diese trotz des Produktionsstillstandes weiterhin zu beliefern.
Die CPM-Pelletpresse-7930-4 mit einer Leistung von 315 kW lieferte ebenso ZM-Technik. Eine optimale Zugänglichkeit zu den Pressen erleichtert laut Knoblinger den Austausch von Matrizen, Kollern und Verschleißteilen.
Trockner als Prototyp
Pellets du Jura hat noch einen Prototyp-Trockner eines Schweizer Ingenieurbüros. Dieser besteht aus zwei Etagen, wodurch das Holz auf zwei sukzessive Schubböden nach unten fließt. Mithilfe eines Gegenstromes von unten nach oben wird das Holz getrocknet. Die durchgeblasene Luft kommt gesättigt wieder heraus. Die benötigte Wärme wird in einer Holzfeuerungsanlage hauptsächlich mit Rinde erzeugt. Den notwendigen Strom erzeugt die eigene Fotovoltaik-Anlage. „So sind nicht nur die Pellets, sondern auch die ganze Produktion ist CO2-neutral“, bekräftigt Corbat.
Knoblinger hat für zwei namhafte österreichische Großsägewerkskunden jeweils einen Auftrag für einen PelletsCube XL. In beiden Fällen geht es um eine Kapazitätserweiterung bestehender Pelletswerke. Die Inbetriebnahmen sind für das 1. Halbjahr 2021 geplant.