Der primäre Energieverbrauch in den USA lag 2020 bei rund 273 Bio. kW, davon waren 34 Bio. kW (12 %) aus erneuerbaren Energien. Der Hauptverbrauch lag mit 35 % bei Petroleum, dicht gefolgt von Naturgas mit 34 %. Kohle machte 10 % und Atomstrom 9 % des amerikanischen Energieverbrauches aus.
39 % der erneuerbaren Energien fielen auf Biomasse (18 % Energieholz, 17 % Biokraftstoffe, 4 % Biomasseabfälle). Der Anteil der Holzenergie am Energieverbrauch im Privatwohnbereich belief sich 2020 auf 4 %. 12,5 Millionen Haushalte (11 % aller US-Haushalte) heizen mit Biomasse, 3,5 Millionen davon als Primärenergiequelle. Es gab über 11.000 Industrieholzkessel und über 500 Biomasse-KWK-Anlagen. Die Pelletsproduktion der USA lag 2021 bei 13 Mio. t, davon wurden 7,5 Mio. t exportiert.
Widerstand von Umweltverbänden
„Es gibt aufgrund der stark steigenden Preise bei Heizöl, Propan- sowie Erdgas eine starke Nachfrage nach Wärmepumpen und Biomasseanlagen“, erklärte Emanuel Wagner, Managing Direktor des US-amerikanischen Biomass Thermal Energy Council (BTEC) auf der Pelletskonferenz Anfang April in Wels.
Mithilfe von Steuergutschriften versucht man, den heimischen Pelletsmarkt zu fördern. So sind bis 2028 Investitionsförderungen von bis zu 26 % im Privatbereich und 30 % im Gewerbe geplant. Ende 2021 wurden 2,85 Mrd. US-$ der nationalen Forstwirtschaft zugeteilt. „Es gibt seitens der Umweltorganisation große Widerstände gegen die energetische Holznutzung, gerade beim Heizen mit Pellets. Ferner gibt es Versuche, moderne Holzheizungen in Neubauten zu untersagen“, informierte Wagner.
Bedrohung Pelletsexport
Von 8 auf 17 % ist der Anteil des Stroms an den Produktionskosten in Spanien gestiegen © OÖ Energiesparverband
In Spanien geht man heuer von einer Pelletsproduktion von 790.000 t und einem Verbrauch von 807.000 t aus. Die Kapazität der 84 heimischen Pelletswerke liegt bei 2 Mio. t. 2021 lag die Produktion bei 716.000 t und der Verbrauch bei 752.000 t (2020: 616.000 t, 705.000 t).
Es gibt 1700 Heizkraftwerke, aber keine KWK-Anlagen in Spanien. 2022 schätzt der spanische Biomasseverband AVEBIOM mit 280.000 Pelletsheizkesseln für gewerbliche (> 50 kW) und 525.000 für private (< 50 kW) Nutzung am heimischen Markt. 2021 zahlte man für Sackware (15 kg) 434 €/t und für lose Ware 246 €/t.
Aufgrund der stark gestiegenen Strompreise in Spanien ist der Anteil des Stroms an den Produktionskosten von 8 auf 17 % gestiegen. „Nur noch KWK-Anlagen mit Photovoltaik oder Verträgen mit Fixstrompreisen produzieren mit voller Kapazität. Der Rest hat die Produktion entweder ganz eingestellt oder auf ein Drittel heruntergefahren – meist wird dann nachts produziert, wenn der Strom günstiger ist“, gab Pablo Rodero Masdemont von AVEBIOM zu verstehen.
Der spanische Pelletsmarkt kann sich großteils selbst versorgen beziehungsweise fehlende Mengen aus Portugal zukaufen. Aufgrund der steigenden Pelletspreise in Nachbarländern, wie Frankreich, Italien, aber auch Großbritannien, befürchtet man bei AVEBIOM, dass die portugiesischen und spanischen Produzenten die Pellets exportieren, anstatt diese an heimische Verbraucher zu verkaufen.
Investition in Pelletswerke
„In zwei bis drei Jahren können wir sowohl Hackschnitzel als auch Pellets nach Europa exportieren“, gab sich Alfonso Bertucci vom brasilianischen Bioenergieverband Braspell Bioenergia selbstbewusst. Brasilien hat rund 852 Mio. ha Wald, davon sind 60 % geschützt. Auf 10 Mio. ha gibt es Plantagenanbau, hauptsächlich Eukalyptus für die Zellstoff- und Papierindustrie. Bis 2023 sollen in Rio Grande drei neue Industriepelletswerke in Betrieb gehen. Bei einer Umtriebszeit von sieben Jahren rechnet Bertucci mit einer Kapazität von 1,8 Mio. t/J Pellets pro Anlage.
Verdoppelung der Pelletsimporte
Mit einem Import von 3 Mio. t/J gehört Japan zu den größten Pelletsverbrauchern weltweit. Die heimische Produktionsmenge der 137 Pelletswerke belief sich 2020 auf etwas über 140.000 t. 80 % davon sind Industriepellets. Die importierten Pellets werden laut Kenichiro Kojima vom japanischen Pelletsclub praktisch gänzlich zur Strom- und nicht zur Wärmeerzeugung verwendet, da es sich in Japan zumeist um Kraft-, aber nicht um Heizkraftwerke handelt. Auffällig ist die Zunahme an Holzvergaseranlagen, wo auch Wärme genutzt werden kann. Kojima rechnet mit einer Verdoppelung der Pelletsimporte innerhalb des nächsten Jahres auf 6 Mio. t/J, wobei der Hauptteil der Einfuhren aus Kanada und Vietnam kommt. In Japan sind einige Biomassekraftwerke im Bau oder in Planung, sodass Kojima von einem Anstieg von 8,9 GW Wärme und einem Bedarf an Biokraftstoffen von 30 Mio. t bis 2030 ausgeht.
Der Ausbau von Pelletsheizungen ist im Gegensatz dazu deutlich geringer. Im Schnitt der vergangenen Jahre sind es 2300 Heizkessel, in Spitzenzeiten in den Jahren 2012 und 2013 waren es 3000 Stück pro Jahr.