Österreich

Sappi Gratkorn steigt auf Biomasse und Erdgas um

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 03.10.2022 - 08:29

35 Mio. € hat Sappi in die Modernisierung seines Kraftwerkskessels in die laut eigenen Angaben größte Papierfabrik Europas im steirischen Gratkorn investiert. Mit dem vollständigen Ausstieg aus der Kohle plant man, am Standort die Treibhausgasemissionen um rund 30% zu reduzieren. In einer Übergangsphase wird der neue Kessel mit Erdgas und Biomasse betrieben.

„Unser Ziel ist es, nur noch nachhaltige und erneuerbare Brennstoffe zu verwenden“, erklärt Sappi Gratkorn-Geschäftsführer Max Oberhumer. In zwei Jahren soll der Biomasseanteil bei 60% und in drei Jahren bei 100% liegen. Diese Zeit brauche man, um die benötigte Menge an Biomasse strukturiert an den Märkten beziehen zu können, erklärt Oberhumer gegenüber krone.at. Danach werde nur mehr direkt an der Papiermaschine Gas benötigt, der Gesamtanteil im Werk aber auf 15 bis 20% sinken.

Im Rahmen einer Dekarbonisierungs-Roadmap plant Sappi, die Emissionen bestimmter Treibhausgase in den europäischen Werken bis 2025 um ein Viertel zu reduzieren sowie den Anteil von erneuerbaren Energien in Europa um die Hälfte im Vergleich zum 2019 zu erhöhen. Im Juli genehmigte die Initiative für wissenschaftsbasierte Ziele (SBTi) das Ziel von Sappi, ausgehend von 2019 die Kohlenstoffemissionen bis 2030 um 41,5% pro Tonne Produkt zu reduzieren.