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Saubere Holzenergie

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 21.05.2025 - 09:46
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Der Kohlbach-Kessel K8 mit Feuerung, Elektrofilter sowie Pufferspeicher bei Caspari  © Kohlbach

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist die neue Holzenergieanlage für den Holzpalettenhersteller Caspari am Standort in Herne/DE. Seit diesem Frühjahr beheizt dort ein moderner Kohlbach-Kessel die Trocknungsanlagen und Produktionshallen. Caspari zählt seit 1964 zu den führenden Anbietern für Paletten und Holzverpackungen mit hoher Fertigungstiefe und Wertschöpfung. Das Hauptwerk in Waldbröl/DE, produziert jährlich rund drei Millionen Paletten auf 75.000 m2 mit 80 Mitarbeitern. Das Werk in Herne beschäftigt 45 Mitarbeiter auf 25.000 m2 und ist auf die Herstellung von Chemie- und Sonderpaletten spezialisiert.

Während am Standort in Waldbröl bereits eine Holzkesselanlage arbeitet, wurde in Herne nun eine neue, Kohlbach-Anlage mit knapp 2 MW Nennwärmeleistung installiert. Sie nutzt Produktionsreste wie Sägemehl, Kappabschnitte sowie Hackschnitzel, die auf einem Schubboden gelagert werden. Gefördert durch das deutsche Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), wurde ein Elektrofilter installiert, um den Reinstaubgehalt der Rauchgase auf 10 mg/Nm3 bei 13 Vol% O2 zu begrenzen. Ein 51 m3 Pufferspeicher sorgt für den Ausgleich von Lastspitzen, und ein benachbarter Betrieb wird ebenfalls mit Raumwärme versorgt. Mit rund 4000 Vollbenutzungsstunden pro Jahr liefert der Kessel zuverlässig Warmwasser bei 95° C Vorlauftemperatur.

Frische Power in Kalabrien

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Zur Produktion der Kohlbach-Thermoölanlage bei TanPil werden Reststoffe der Pelletsproduktion als Brennstoff verwende © Kohlbach

In Italien setzt Kohlbach ebenfalls neue Maßstäbe. Nach erheblichen Problemen mit dem bestehenden Heizkraftwerk im Pelletswerk bei Tan Pellets International Lucania (TanPil), Sant’Angelo Le Fratte/IT, wurde Kohlbach beauftragt, die Kesseltechnik durch ein modernes und zuverlässiges System zu ersetzen. Zum Einsatz kommt eine Thermoölanlage des Typs Kohlbach K12 in Kombination mit einer bestehenden ORC (Organic Rankine Cycle)-Anlage des italienischen Herstellers Turboden. Die Lösung wurde passgenau auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt und in das bestehende System integriert. Als Brennstoff dienen die Produktionsreste der Pelletsherstellung – ein geschlossener Kreislauf, der sowohl Wärme als auch Strom für den eigenen Betrieb liefert.

Durch den neuen Kessel und gezielte Optimierungen am Bestandssystem konnten der Wirkungsgrad gesteigert, die Leistung erhöht und die Betriebskosten gesenkt werden. Dank einer optimal koordinierten Projektabwicklung verlief die Umsetzung vor Ort zügig und kosteneffizient. Zudem wurden regionale Zulieferer aus Süditalien eingebunden. Mit der neuen Anlage produziert die TanPil-Gruppe rund 45.000 t/J ENplus-A1-zertifizierte Pellets für den italienischen und den internationalen Markt.

Wachstum auch in Deutschland

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Der Kohlbach-Kessel des Typs K12 beim Pelletshersteller TanPil in Kalabrien während der Bauphase

Die Erfolgsgeschichte setzt sich fort: Kürzlich hat die ante-Gruppe an zwei deutschen Standorten jeweils neue Kohlbach-Kesselanlagen mit je 17 MW in Betrieb genommen, um die Energieversorgung ihrer expandierenden Geschäftsaktivitäten langfristig abzusichern.

„Mit diesen Projekten unterstreicht Kohlbach erneut seine führende Rolle im Bereich moderner, nachhaltiger Holzenergie in der Holzindustrie“, betont man seitens des Unternehmens.

In der holzverarbeitenden Industrie stehen neben klassischen Dampfkessel-, aber auch Kraft-Wärme-Kopplungs (KWK)-Anlagen im Fokus. Der typische Kohlbach-Kunde aus der Holzindustrie kommt aus dem Sägewerksbereich. Des Weiteren zählen Pellets- und Möbelindustrie sowie Furnier- und Spielzeughersteller zu den Kunden, des erfolgreichen Kärntner Unternehmens.