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Ein Blick durch die „wartenden Fenster“ auf den Lackierroboter
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Spechtenhauser

Das Bessere ist der Freund des Guten

Ein Artikel von Günther Jauk | 14.03.2018 - 11:54
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Lackierer Nicu Vasiliu und Werksleiter Clemens Niederkofler (v. li.) sind mit der Arbeit des Roboters sehr zufrieden
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Nicu Vasiliu ist einer der wenigen Menschen, die ziemlich genau wissen, wie dick – oder besser gesagt dünn – 250 Mikrometer sind. Der Lackierer zeichnet beim Innsbrucker Traditionsunternehmen Spechtenhauser für die Beschichtung der Holzfenster verantwortlich. Seit nunmehr einem Jahr unterstützt ihn dabei tatkräftig ein Lackierroboter von Range + Heine.

Hochwertige Tiroler Fenster

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Vasiliu positioniert die Rahmen auf der Traverse
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Vor über 80 Jahren am Innsbrucker Stadtrand gegründet, liegt der seither unverrückte Spechtenhauser-Betriebsstandort heute mitten in der Landeshauptstadt. Mit rund 100 Mitarbeitern steht das Unternehmen solide auf den Säulen Fenster-, Glas- und Möbelbau. Ein eigenes Möbelstudio, für die Erfüllung individueller Wohnwünsche, zählt ebenfalls zum Unternehmen. Der Fenstersektor bedient öffentliche und private Projekte gleichermaßen, wobei Spechtenhauser auch immer wieder Sanierungen im denkmalgeschützten Bereich umsetzt. In puncto Größe realisieren die Tiroler laut Werksleiter Clemens Niederkofler „sämtliche Dimensionen, die statisch möglich sind“. 

Gute Erfahrungen

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Ein Scanner ermittelt die exakte Dimension der Rahmen
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2006 investierte Spechtenhauser in eine Lackierstraße des deutschen Anbieters Range + Heine. Zum Lieferumfang zählten eine Tauch- und Flutanlage, die Trocknung, die gesamte Fördertechnik sowie eine Lackierstation. In Letzterer war Vasiliu, ausgestattet mit Spritzdüse, Hebebühne und Mundschutz, als Hauptlackierer tätig. Obwohl die Geschäftsführung mit der Arbeit von Vasiliu, und damit auch mit der Oberflächenqualität der Fenster, zufrieden war, machte man sich über neue Technologien in diesem Bereich Gedanken.
Neben der gewünschten, absolut gleichbleibenden Qualität und der hohen Tagesleistung spielte bei diesen Überlegungen die Gesundheit der Mitarbeiter eine wichtige Rolle. „Auch der beste Mitarbeiter hat hin und wieder einen schlechten Tag. Außerdem ist die Arbeit des Lackierers, nicht zuletzt aufgrund der vielen unterschiedlichen Dimensionen, mit beträchtlichem körperlichem Einsatz verbunden“, formuliert es Niederkofler.
Nach reichlicher Überlegung investierte Spechtenhauser deshalb in einen Lackierroboter von Range + Heine. „Natürlich haben wir uns auch andere Systeme angesehen, aber Range + Heine hatte wieder einmal die beste Lösung parat“, berichtet Niederkofler zufrieden. Die Bestellung erfolgte im Oktober 2016 – nur drei Monate später nahm der Roboter seinen Betrieb auf.

Perfekte Ergebnisse

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Der Roboter lackiert die Fenster in Windeseile und in absolut konstant hoher Qualität © Günther Jauk

Ein Mitarbeiter schleift die Rahmen und hängt sie auf die bestehende Traverse. Diese befördert die Elemente vor der Lackierung durch einen Scanner. Dieser ermittelt die exakte Dimension der Fenster und gibt sie an den Rechner weiter. Der Bediener muss nur noch die Art des Fensters sowie den gewünschten Lack definieren – ein Arbeitsschritt der kaum Zeit in Anspruch nimmt – und schon beginnt der Roboter mit seiner Tätigkeit. „Beeindruckt hat uns vor allem die exakte Schichtstärke. Selbst in den Ecken ermittelt der Roboter in Windeseile problemlos den richtigen Winkel und den optimalen Abstand“, berichtet der Betriebsleiter. Neben der konstant hochwertigen Oberflächenqualität verzeichnet Spechtenhauser auch eine Lackeinsparung. „Um auf der sicheren Seite zu sein, trägt man händisch immer etwas zu viel auf. Vasiliu hat zwar ein sehr gutes Gefühl dafür – der Roboter ist aber trotzdem exakter“, informiert Niederkofler.
Durch den Ankauf des Roboters konnte Spechtenhauser die Auslastung seiner Traverse verdoppeln. Der Roboter schafft Dimensionen von bis zu 2,8 mal 3,5 m und deckt damit rund 95 % der eingehenden Aufträge ab. Die restlichen 5 % erledigt Vasiliu weiterhin per Handarbeit.