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Die Conturex Compact wird eine Schlüsselrolle am Weinig-Messestand einnehmen © Weinig Group

Virtuelle Einblicke in die CNC-Fertigung

Ein Artikel von Dinah Urban (für Holzkurier.com bearbeitet) | 14.03.2018 - 07:39
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Der Weinig Solid Woodwork Flow schafft die Voraussetzungen für nahezu unbegrenzte Leistung und Komplexität © Weinig Group

Seine Kompetenz in der Fensterfertigung unterstreicht Weinig in Nürnberg mit einem Auftritt, der Attraktionen vom Einstiegsegment bis zur Smart Factory bietet. Bei der auf dem Messestand präsentierten Conturex Compact feiert die neue WMC (Weinig machine control) Premiere. Mit der besonders komfortablen, für den gruppenübergreifenden Einsatz konzipierten Bedienoberfläche setzt Weinig bereits in der unteren Leistungsklasse der Fensterfertigung Maßstäbe in Handling und Produktionssicherheit. Ein besonderer Höhepunkt im Hochleistungsbereich verspricht der virtuelle Ausflug in den Weinig Solid WF zu werden. Dabei haben Standbesucher Gelegenheit, sich mit 3-D-Brille in das Innenleben einer Conturex-Anlage der höchsten Ausbaustufe zu begeben. Spitzentechnologie, ganzheitliche Fertigung und Vernetzung im Standard Weinig W 4.0 digital verschmelzen auf diese Weise zu einem spektakulären Erlebnis. Die individuell gewonnenen Einblicke werden an die Zuschauer außerhalb der Black Box live übertragen. Viel Interesse dürften auch die Vorführungen der Weinig Service App finden. Mit der neuen Version schlägt Weinig in puncto Monitoring ein neues Kapitel auf.

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Conturex-Systemanlagen: Leistung bis zu drei Teilen pro Minute © Weinig Group

Mit einer neuen Leistungsklasse baut Weinig sein modulares CNC-System Conturex weiter aus. „Über den Namen möchten wir noch Stillschweigen bewahren“, betont Produktmanager Michael Hemmerich. Bekannt sind dagegen schon einige wichtige Details. So richtet sich die neue höchste Ausbaustufe des Systems an Kunden, die mehr als drei Teile pro Minute bei maximaler Flexibilität produzieren. Die Durchlaufanlage für besonders hohe Kapazitäten, wie sie im Fensterbau durch die aktuell stattfindende Marktkonsolidierung mehr und mehr wieder gefragt sind, besteht aus unterschiedlichen und bewährten Modulen. Diese Module basieren auf einer langjährigen Weinig-Erfahrung im Bau von Fenstermaschinen und werden zu sehr leistungsstarken Gruppen zusammengefügt.

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Weinig CAM: schnell und einfach zum perfekten Werkstück
© Weinig Group

Über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg vernetzt die aktuelle Ausbaustufe die gesamte Prozesskette, welche von der Materialbeschaffung über die Bearbeitungstechnik bis zu den nachgelagerten Prozessen, wie Montage, Oberfläche, Verpackung und Versand, reicht. „Wir haben ähnliche Anlagen in den unterschiedlichsten Ausbaustufen in der Vergangenheit für Kunden realisiert“, sagt Hemmerich. „Jetzt ist aber erstmals die neue Modularität im Durchlauf als klar umrissene Größeneinheit mit definierter Architektur zu haben.“ Basis ist der Solid Wood Workflow (WF), der auf der vergangenen Ligna vorgestellt wurde. Besonders im Fokus steht dabei die Ausrichtung auf W4.0 Digital, das Weinig-Konzept im Rahmen der Industrie 4.0-Standards. Der WF vernetzt alle Komponenten der Anlage so miteinander, dass eine umfassende Durchgängigkeit des Datenflusses und in der Folge maximale Effizienz im Produktionsablauf erzielt werden. Werkstückkennzeichnung mittels QR-Code/Barcode oder RFID sichert eine optimale Transparenz der Abläufe. Der Anwender profitiert von kurzen Durchlaufzeiten und der Fehlerquellen-Eliminierung. Moderne Tools, wie die Weinig Service App für das Maschinenmonitoring, überwachen die Produktion. Die Daten können in Echtzeit auf ein mobiles Endgerät übermittelt werden. Durch die problemlose Anbindung an gängige Branchensoftware mit Solid WF ist das System offen für diverse Arbeitsumgebungen. Vorhobeln, Holzoptimierung und eine umfassende Automatisierung aus Weinig-Hand sind wie selbstverständlich integriert und bilden mit dem Conturex eine hocheffiziente Fertigungszelle.

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Weinig C 125 Vario Furniture: Parallelbeschickung für die Highend-Möbelfertigung © Weinig Group

Darüber hinaus schafft die hoch entwickelte Steuerlogik WMC des Conturex über ihre Schnittstellen nahezu grenzenlose Möglichkeiten zur Anbindung übergeordneter externer Software. Neben den traditionellen Anwendungen Fenster, Türen und Fassadenbau gehören dazu zunehmend Wintergärten, Treppenbau, Abbund und Möbelfertigung.
Einstiegsgröße der CNC-Anlagen bleibt der Conturex Compact und in einigen Märkten der Conturex Greenline. Gedacht ist die komplett eingehauste Maschine für den kleinen Fensterbauer, der zwischen 100 und 200 Teile pro Schicht fertigt. Vor allem für den Umsteiger von der traditionellen Winkelanlage stellt der vollautomatische Compact eine attraktive Option dar. Rüstzeitfreie Bearbeitung selbst bei kleinen Losgrößen, mannarme Fertigung sowie hohe Flexibilität durch Werkzeugmagazine mit großer Kapazität vereint der Conturex Compact.
Neben dem Conturex 226 und der Vario-Serie, den leistungsstärksten Modellen der Standard-Baureihen, sind in den Conturex-Systemanlagen-Module für die Quer- und Längsbearbeitung sowie speziell konzipierte CNC-Station für Bohren und Beschlagtechnik integriert. Um eine maximale Leistung von bis zu 3 Teilen pro Minute zu erzielen, ist das System zweibahnig konzipiert.

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Einzelzangentechnik: höchste Präzision auch bei Kurzteilen © Weinig Group

Unabhängig von Dimension und Anspruch basieren alle Conturex-Lösungen  auf dem gleichen Prinzip des patentierten Zangentisches. Dabei wird das Werkstück mit einer Spannvorrichtung fixiert und für eine sechsseitige Komplettbearbeitung – inklusive Bohr- und Beschlagbearbeitung – an den Werkzeugen vorbeigeführt. Resultat sind eine enorme Genauigkeit bei der Bearbeitung und exzellente Oberflächenqualität. Die neue Leistungsklasse vereint jetzt diesen Vorteil mit einer enormen Anlagenkomplexität. „Für den hochproduktiven Serienhersteller bedeutet das eine prozesssichere Modularität aus dem Baukasten“, freut sich Hemmerich.

Möbelbau kommt nicht zu kurz

Der C 125 Vario Furniture basiert auf der bewährten, patentierten Zangentischtechnik und kombiniert maximalen Ausstoß mit optimaler Flexibilität. Die Neuentwicklung ist als Doppelteilanlage mit spezieller Einzelzangentechnik konzipiert. Entsprechend dieser Auslegung verfügt der C 125 Vario Furniture über Parallelbeschickung und Entladung. Bei Möbelanwendungen ist damit eine Leistung von zwei Teilen pro Minute erreichbar. Zwei interpolierende Fünfachsköpfe gewährleisten Flexibilität bei komplexen geschwungenen Teilen. Der große Teilepuffer für bis zu 240 Teile schafft die Voraussetzungen für eine lange,mannlose Fertigung.
Ein Highlight des C 125 Vario Furniture ist das neue Weinig CAM. Dabei handelt es sich um ein 3D-CAD/CAM-System, das in Zukunft in jeden Conturex integriert werden kann. Zu den vielen Eigenschaften gehört die einfache und schnelle Programmierung. Als geome-
triebasiertes System bietet Weinig CAM zudem ein vollwertiges Zeichenprogramm mit smarten Befehlen. Alle gängigen CAD-Formate, wie dxf, dwg, solid, stl, rhino oder parasolid, werden unterstützt. Auf der Habenseite für den Kunden stehen außerdem die hohe Sicherheit durch detaillierte Simulation bis Losgröße 1, die einfache Bedienung durch Makroprogrammierung und der modulare Aufbau von 2D- bis 3D-Interpolation. Darüber hinaus steigert das Weinig CAM die Flexibilität deutlich. Anders als bei vergleichbaren Systemen erfolgt die Installation im Büro. „Dies ist nicht nur allgemeiner technischer Trend, sondern auch absolut konsequent, da der Conturex eine vollautomatisierte Fertigungsmaschine darstellt“, schließt Hemmerich.