Ströbitzer abbundtechnik

Bauholz veredeln

Ein Artikel von Günther Jauk | 26.03.2021 - 08:22
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Seit Herbst 2020 bietet das Säge- und Hobelwerk Ströbitzer auch Lohnabbund an. Den vollautomatischen CNC-Abbund erledigt diese K2-Industry von Hundegger © Günther Jauk

Das Säge- und Hobelwerk Ströbitzer in St. Valentin ist ein klassischer Bauholzsäger. 1896 gegründet, führt Hubert Ströbitzer das Unternehmen mit seinen Söhnen Florian und Hubert Ströbitzer jun. bereits in der fünften beziehungsweise sechsten Generation. Neben klassischen Bauholzsortimenten für Zimmerer und Bauunternehmen versorgt der Säger auch Weiterverarbeiter, Händler und Endkunden mit Schnittholzprodukten und Hobelware. Dabei agiert der Traditionsbetrieb stets serviceorientiert. „Wir wollen unsere Kunden immer bestmöglich bedienen“, bringt es Hubert Ströbitzer jun. auf den Punkt. Genau diese Überlegung führte schließlich auch zur Entscheidung, in den Lohnabbund einzusteigen.

Umfangreiches Angebot

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Hundegger-Vertreter Arno Gaggl gemeinsam mit Florian, Hubert Ströbitzer sen. und Hubert Ströbitzer jun. vor der neuen Abbundanlage in St. Valentin (v. li.) © Günther Jauk

Im Herbst 2020 eröffnete das Unternehmen den Geschäftszweig Abbundtechnik Ströbitzer. Damit reagiert man nicht zuletzt auf den Fachkräftemangel im boomenden Holzbau. „Mit dem Lohnabbund möchten wir unseren Kunden keinesfalls ins Gehege kommen, sondern diese bestmöglich unterstützen. Mit von uns fertig abgebundenen, lasierten und auf die Baustelle transportierten Elementen können sich die Zimmerer noch besser auf ihre Kernaufgaben im Holzbau konzentrieren“, betont Ströbitzer sen.

Neben dem Abbund mithilfe einer K2-Industry von Hundegger, Hawangen/DE, bietet Ströbitzer auch gehobelte und/oder gefaste Bauteile. Hierfür investierte man in einen HM3-Hobelautomaten, ebenfalls von Hundegger. Darüber hinaus übernimmt Ströbitzer auch die Arbeitsvorbereitung samt den technischen Zeichnungen und Ausführungsplänen. Je nach Kundenwunsch werden die Bauteile zudem lackiert oder lasiert, paketiert, nummeriert und witterungsfest verpackt. „Wir liefern fertige Dachstühle pünktlich auf die Baustelle“, fasst Ströbitzer zusammen.

Vielseitiges Anlagenkonzept

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Unmittelbar hinter der Abbundanlage  installierte Ströbitzer einen HM3-Hobelautomaten mit 9,2 kW Leistung © Günther Jauk

Konkret orderte Ströbitzer eine K2-Industry 450 für die Bearbeitung von bis zu 300 mm hohen und 450 mm breiten Holzbauteilen. Die maximale Bauteillänge liegt bei 13 m. „Somit können wir unser Bauholz sowie zugekauftes BSH und KVH problemlos abbinden“, informiert der Juniorchef. Ausgestattet mit einer Untertischkreissäge, einem 5-Achs-Aggregat mit 15 kW Leistung sowie diversen Bohraggregaten, erledigt die Anlage vollautomatisch sämtliche Bearbeitungsschritte in einem Arbeitsgang. Diese reichen von einfachen Gehrungsschnitten bis hin zu konischen Fräsungen, etwa für Schwalbenschwanzverbindungen. „Egal, ob einfacher Dachstuhl oder komplexer Ingenieurholzbau – mit unserer Hundegger können wir allen Kundenwünschen nachkommen“, betont Ströbitzer. Die dafür benötigten Daten übernimmt die von Hundegger entwickelte Maschinensoftware Cambium direkt aus dem jeweiligen Planungsprogramm. Bei Ströbitzer arbeitet man mit Sema.

Unmittelbar hinter der Abbundanlage installierte Ströbitzer einen HM3-Hobelautomaten mit 9,2 kW Leistung für bis zu 30 mal 40 cm große Elemente. „So erzielen wir eine glatte Hobeloberfläche mit abgefasten Kanten, die wir ohne Nachbearbeitung lackieren oder lasieren können“, berichtet Ströbitzer.

Gefragter Abbund

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Fertig abgebunden und bei Bedarf auch gehobelt, gefast und lasiert, liefert Ströbitzer das Material für einfache Dachstühle, aber auch komplexe Ingenieurholzbauten © Günther Jauk

Seit der Inbetriebnahme vor einem halben Jahr berichtet Ströbitzer von einer stetig wachsenden Nachfrage: „Immer mehr Holzbaubetriebe erkennen die Vorteile unseres Angebots.“ Neben dem millimetergenauen Abbund und der Arbeitserleichterung spielt hier vor allem der Preis eine zentrale Rolle: „Viele glauben anfangs, dass ihnen der maschinelle Lohnabbund teuer kommt. Bei genauer Kalkulation stellen sie dann allerdings fest, dass die Vorteile bei Weitem überwiegen.“

Mit einem Jahreseinschnitt von rund 13.000 fm fertigt Ströbitzer neben Bauholz auch Verpackungsholz sowie zahlreiche weitere Schnittholzprodukte. Mit der Investition in die K2-Industry möchte man sich in den kommenden Jahren allerdings verstärkt auf Bauholz konzentrieren: „In jüngster Zeit ist die Nachfrage nach Bauholz wieder deutlich gestiegen. Mit dem Abbund können wir dieses hochwertige Produkt jetzt noch zusätzlich aufwerten und so unsere Wertschöpfung steigern.“