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Dr. Erich Wiesner – 65 Jahre

Ein Artikel von Gerd Ebner | 24.01.2024 - 11:33

Wiesner führt das 1849 gegründete Familienunternehmen seit 1984 in fünfter Generation. Wiesner studierte Rechtswissenschaften an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz. Darüber hinaus verfügt er über einen Master of Business Administration, ebenfalls von der JKU.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit bei Wiehag war und ist Wiesner in Verbänden und Interessenvertretungen aktiv. Bis 2020 war er Obmann des Fachverbandes der österreichischen Holzindustrie (FVHI). Diese Position hatte Wiesner über 25 Jahre lang inne. Er ist nach wie vor Mitglied im Fachverbandsausschuss des FVHI. In den 25 Jahren seiner Obmannschaft fokussierte sich Wiesner sehr auf den Forschungsbereich. Mit Daten und Fakten sollten die positiven wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte der Holzverwendung anerkannt werden. Einen unermüdlichen Kampf führte er für holzfreundlichere Bauordnungen. Sein Unternehmen realisierte europaweit spektakuläre Holzbauten, die man viele Jahre hindurch in Österreich nicht hätte bauen dürfen.

Von 2016 bis 2022 war Wiesner Vorstandsmitglied des europäischen Verbands der holzverarbeitenden Industrie (CEI-Bois), ehe er im Vorjahr von Michael Pfeifer abgelöst wurde. Seit 2021 ist Wiesner Vorsitzender der Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP) und lenkt damit den Dachverband aller österreichischen Interessenvertretungen.

Ein Karrierehöhepunkt war 2015 sicherlich die Verleihung des Hauptpreises bei der Schweighofer-Prize-Verleihung. Der oberösterreichische Unternehmer wurde für sein Engagement und seine Erfolge im Familienunternehmen Wiehag und in der Interessenvertretung geehrt. In der damaligen Laudatio hieß es wörtlich: „In all seinen Funktionen hat sich Dr. Wiesner mit seinen strategischen Impulsen, zukunftsweisenden Visionen, seiner Überzeugungskraft und seinem Durch Setzungsvermögen zu einem anerkannten Vorkämpfer der Holzindustrie, im Besonderen des Holzbaus, entwickelt. Mit seinem hervorragenden Netzwerk wurden Rahmenbedingungen geschaffen, die eine dynamische und tragfähige Entwicklung für die Zukunft sicherstellen.“

Die Beauftragung des Baus der Nanyang Technological University in Singapur, dem derzeit größten Holzbauwerks Asiens, ist ein weiterer beruflicher Meilenstein. Rund 6000 m3 Brettschichtholz für 1900 Stützen und 1660 Träger wurden dazu in 200 Containern von Altheim nach Singapur verschifft. „Wir wollen Leuchtturmprojekte bauen, bei denen die Luft nach oben dünn wird und nur mehr ganz wenige Unternehmen in die Auswahl kommen“, kommentierte Wiesner das anspruchsvolle Bauprojekt. Privat ist Wiesner ein ambitionierter Rennradfahrer und Langläufer.

Michael Pfeifer