1116846986.jpg

Bauer, Lutschounig, Koroleva, Nardon (v. li.) vor dem 4 MW-Kessel von Polytechnik © Dr. Johanna Kanzian

Gute Auftragslage

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian, Hannover/DE | 23.05.2005 - 00:00
1116846986.jpg

Bauer, Lutschounig, Koroleva, Nardon (v. li.) vor dem 4 MW-Kessel von Polytechnik © Dr. Johanna Kanzian

Von durchwegs guter Auftragslage berichteten die Kesselhersteller anlässlich der Ligna vom 2. bis 6. Mai. Die große Polytechnik-Anlage mit 4 MW, die auf der Ligna ausgestellt wurde, wird nach Polen geliefert. Der kleine Kessel mit 500 kW geht nach Österreich zur Fernwärme Maisau.
Eine Polytechnik-Anlage mit 3 MW wird zur Sargindustrie Moser zum Standort in Tschechien geliefert. Neuhofer Holz, Zell am Moos, bekommt eine Feuerungsanlage mit 1,2 MW. Neben dem Stammwerk in Weissenbach hat Polytechnik noch Niederlassungen in Ungarn, der Schweiz, Polen, Rumänien und Russland. Auch der französische Markt soll aufgebaut werden. Für den Frankreich-Vertrieb ist seit kurzem Wolfgang Bauer zuständig. Die Exportrate beträgt derzeit 80%. Weltweit sind 2200 Anlagen in Betrieb. Anlagen mit Leistungen von 100 kW bis 20 MW werden angeboten.Unternehmensausweitung in Weissenbach. „Um der starken Nachfrage gerecht zu werden, wird die Unternehmenszentrale in Weissenbach ausgeweitet“, berichtete Verkaufsleiter Othmar Lutschounig.
1116847026.jpg

Josef Urbas mit Mitarbeiterin Sigrid Skoff anlässlich der Ligna © Dr. Johanna Kanzian

Von Klein bis Groß aus Kärnten. „Die Anlage in Sollenau ist in Betrieb, Brand ist fertig und soll demnächst in Betrieb gehen. Die elektrische Leistung der Anlagen beträgt jeweils 4,3 MW“, berichtete Mag. Josef Urbas.
Die drei großen Urbas-Projekte sind derzeit Gmünd, St. Andrä und Amstetten mit jeweils 5 MW elektrischer Leistung. Über zehn kleinere und mittlere Heizkraftwerke werden derzeit ebenfalls ausgeführt. „Im Moment konzentrieren wir uns vorrangig auf Österreich“, so Urbas anlässlich der Ligna. „Nach dem guten Start im Heizkraftwerk Köflach wurden von der gleichen Betreibergesellschaft zwei weitere baugleiche KWK-Anlagen in Vorau und Melk in Auftrag gegeben“, erläutert der Geschäftsführer. Bei der Holzindustrie Theresia Häupl, Vöcklamarkt, sowie bei Klenk, Baruth/DE, und Klausner, Wismar/DE, werden jeweils 10 MW-Kessel installiert.
„Von der Technik her haben wir hervorragende Wirkungsgradverbesserungen im Dampfprozess erreicht. Der Trend geht zur Errichtung von Biomasse-Heizkraftwerken als Generalunternehmen. Somit werden alle relevanten Leistungen aus einer Hand angeboten“, so Urbas.
Als neues Produkt wurden Bandtrockner für die Spänetrocknung mit ins Angebot aufgenommen und auf der Messe erstmals präsentiert.
Bestehende Kontaktpflege und Neuanfragen. Fünf Heizkraftwerke mit Leistungen zwischen 25 und 35 MW thermisch sind derzeit bei Bertsch, Bludenz, in der Abwicklung. Die Standorte dieser Anlagen sind in Österreich und Deutschland. Auch in der Schweiz befinden sich Heizkraftwerke mit Leistungen zwischen 12 und 15 MW thermisch im Bau. „Die Ligna ist für uns sehr interessant und wir werden auch wieder ausstellen. Neben der Pflege bestehender Kundenkontakte erhalten wir auch konkrete Anfragen für aussichtsreiche Projekte – wir erwarten auch für die kommenden Jahre entsprechende Aufträge“, berichtete DI Richard Wagner, Verkauf Deutschland.
Der Bau von Biomasseheizkraftwerken zur Verstromung von erneuerbarer Energie ist ein bedeutender Geschäftsbereich bei Bertsch. Weiters im Lieferprogramm befinden sich konventionelle, primärgefeuerte Hochdruckdampf- und Heißwasserkessel, Abhitzeanlagen nach verschiedenen Produktionsprozessen sowie Abhitzekesselanlagen nach Gasturbinen. Der Bau von Behältern und Apparaten für die Chemie und Petrochemie rundet das Angebot ab.Starker Nordamerikamarkt. Die zwei Gemeinden Sulmeck und Wies wurden mit Pelletsanlagen von Binder, Bärnbach, ausgestattet. „Stark steigend ist auch der Absatz von Containerfeuerungen mit 1500 kW“, so Vertriebsmitarbeiter Arnold Laundl. Der Kessel, der auf der Ligna ausgestellt wurde, wird zu Siegl, Ergolding/DE, einem Hersteller von Fertigbetonelementen geliefert.
Die Exportquote liegt bei 70%. Der Nordamerika-Markt ist bei Binder derzeit im Aufbau. Anlagen von 15 kW bis 20 MW sind im Produktionsprogramm. Neu bei Binder sind Schubrostfeuerungen ab 200 kW, früher wurden diese erst ab 1 MW angeboten. „Speziell für verunreinigtes, feuchtes Material werden diese gerne eingesetzt. Im Juli wird die erste Anlage in der Steiermark installiert“, so Laundl.
An zwei Standorten in der Steiermark werden jährlich mehr als 200 Anlagen gefertigt. „Von Kanada bis Russland sind über 3000 Anlagen im Einsatz“, berichtet Juniorchef Josef Binder. Für die Wartung sorgt das Serviceteam am Hauptsitz in Bärnbach, unterstützt von 13 Service- und Vertriebsniederlassungen in elf Ländern.
1116846963.jpg

Kohlbach-Team: Prokurist Andreas Roskam, Vertriebsassistenz Daniela Magnet, Prokurist Kurt Schmerlaib (v. li.) © Dr. Johanna Kanzian

Zahlreiche Projekte im Bau. Zwei Kohlbach-Kessel, jeweils 8700 kW thermisch und 1500 kW elektrisch, werden zu Schwaiger, Hengersberg/DE, und Weinzierl, Vilshofen/DE, geliefert.
Das Laubholzsägewerk Templin, Templin/DE, bekommt eine Anlage mit 3700 kW thermisch und 600 kW elektrisch geliefert.
Im Bau befindet sich gerade die Anlage für SWH in Zeltweg. Am Standort des HIZ wird 8700 kW thermisch und 1500 kW elektrisch produziert. Im Sommer soll der Betrieb aufgenommen werden. Die Holzindustrie Stia, Admont, erweitert die bestehende ORC-Anlage. „Derzeit sind auch einige kommunale Projekte in Planung. Es werden auch Hochdruck-Dampfkessel für KWK-Anlagen geliefert“, berichtet Andreas Roskam. Eine ist in Ungarn in Betrieb, eine weitere ist in Bau. Diese Anlagen weisen Drücke bis 31 bar auf. Wasserrohrkessel bis 72 bar werden geliefert.
Katalysator mit eingebaut. „In Liestal wurde das erste Mal ein Katalysator bei einer Feuerung von Schmid, Eschlikon/CH, eingesetzt. Die NOx-Werte liegen dadurch unter 100 mg“, so Marketingleiterin Natalie Schmid. Die Anlage hat eine Leistung von 5 MW thermisch. Verfeuert wird Waldhackgut und Landschaftspflegeholz. Eine Anlage wurde in Südtirol umgebaut und um eine ORC-Komponente erweitert.
Eine 22 MW-Anlage wurde nach Chile verkauft. „Wir bieten auch Pelletsheizungen mit Größen bis 1 MW. So wurde beispielsweise zu AEK Pellet, Balsthal/CH, ein 360 kW-Pelletskessel geliefert. In Zukunft wird bei der Umwelttechnik noch einiges passieren“, erläuterte Schmid.
Die Exportquote liegt bei 60%. Deutschland ist der Hauptmarkt. „Ob Pellets, Stückholz oder Hackschnitzel, nasser oder trockener Brennstoff, unser vielfältiges Programm bietet unterschiedliche Lösungen. Angefangen beim Eigenheim über automatische Holzfeuerungen im mittleren und oberen Leistungssegment bis hin zu komplexen Industrieanlagen mit 25 MW. Für den mobilen Einsatz in der Holzindustrie liefern wir auch mobile Heizzentralen in Containerbauweise“, so Schmid.
1116847004.jpg

Lars Pollmeier; Klaus Koschel, Sägewerk Kühne; Ute, Gerti und Gregor Pollmeier (v. li.) am Polzenith-Messestand © Dr. Johanna Kanzian

Containerlösung und Baukastensystem. Eine Polzenith-Anlage bekommt das Sägwerk Kühne, Adelebsen/DE. Dort wird eine Rindenverbrennung mit 4 MW zusätzlich zur bestehenden 2,5 MW-Feuerung geliefert. Eine weitere 4 MW-Anlage ist in Planung. Auch zum Laubholzsägewerk Decker, Volkmarsen/DE, wird eine neue Anlage mit einer Leistung von 800 kW geliefert.
Der Kessel, der auf der Messe ausgestellt wurde, geht an das Sägewerk Fisch, Rüthen/ DE. Dessen Leistung beträgt 1500 kW thermisch und 150 kW elektrisch.
Die Exportquote von Polzenith liegt bei 60%. Anlagen von 300 kW bis 8 MW werden gebaut. Mit dem Energiecontainer bietet Polzenith eine schlüssel-fertige Lösung: „Das Baukastensystem erspart langwierige Vorbereitungsarbeit. Der Standort kann gewechselt oder die Leistung durch zusätzliche Container erweitert werden“, berichtet Lars Pollmeier.