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Hochwertige Massivholzküchen,  komplett aus der eigenen Produktion des Möbelwerks Decker Holz – für solche Produkte braucht es eine entsprechende Fertigung © Möbelwerke Decker

Möbelwerke A. Decker

Durch und durch massiv

Ein Artikel von Martina Nöstler | 19.05.2017 - 07:52
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Zeigen den CombiScan Evo C200: Jörn Dittgen von Luxscan und Rainer Weitzenbürger, Produktionsleiter bei Möbelwerke Decker (v. li.) © Martina Nöstler

Bis die Küche in Eiche oder die Anrichte in Buche so weit ist, dass sie beim Kunden montiert werden kann, bedarf es vieler Schritte. Aber genau auf diese Fertigung ist Geschäftsführer Andreas Decker stolz: „Wir sind die einzigen Möbelproduzenten mit einer derart hohen Wertschöpfung: Wir stellen die Möbel zur Gänze aus Massivholz her und produzieren die verwendeten Massivholzplatten ebenso selbst.“ Die Nachhaltigkeit pflegt man bei Möbelwerke Decker in Borgentreich/DE schon lange. Aus diesem Grund verarbeitet man nur PEFC-zertifziertes Holz. Als erstes Unternehmen erhielten die Westfalen die Zertifizierung als klimaneutraler Hersteller gemäß den Richtlinien für den Klimaschutz der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM).

Massivholzplatten-Fertigung erneuert

Seit Mitte der 1980er-Jahre – mit dem Umstieg auf die Massivholzmöbel – erzeugt Decker auch seine Leimholzplatten selbst. Seitdem investierte man laufend in neue Maschinen, um am Stand der Technik zu bleiben. Jüngste Anschaffungen waren ein neuer Scanner im Austausch gegen eines bestehenden sowie eine zusätzliche neue Plattenpresse. „Aufgrund der langjährigen guten Zusammenarbeit entschlossen wir uns für Anlagen aus der Weinig-Gruppe“, erläutert Produktionsleiter Rainer Weitzenbürger. Im Sommer 2016 nahm man einen CombiScan Evo C200 von Luxscan, Foetz/LU, sowie eine ProfiPress T „next Generation“ von Dimter, Illertissen/DE, in Betrieb.

Der CombiScan Evo C200 ermittelt unerwünschte Holzmerkmale und gibt die Daten an die Hochleistungs-Kappanlage Dimter-OptiCut 450 Quantum weiter. Der Scanner hat vierseitige Laserkameras sowie vierseitig hochauflösende Farbkameras. „Aufgrund der höheren Auflösung in Längs- und Querrichtung erkennt der Scanner Farbdefekte, wie Splint oder Rotkern, noch zuverlässiger. Zudem haben wir die Breitenvermessung verbessert, was besonders für die Plattenherstellung von Vorteil ist“, führt Jörn Dittgen von Luxscan aus. Der Scanner ist mit Lasersensoren sowie – zusätzlich zum Dual-Scatter-System – mit Schrägrisslaser (Angel-Cracks Module – ACM) ausgestattet. Durch den Einsatz der vier speziell positionierten Laser ist das ACM in der Lage, entscheidende Zusatzinformationen zur Erkennung von schrägen Rissen zu gewinnen. Bei flachen Rissen erzeugt das System auf der Holzober- und -unterseite einen zusätzlichen Kontrast. Dies ermöglicht die Erkennung auch schwierig zu identifizierender Risse.

Luxscan baute den neuen Scanner innerhalb von drei Wochen ein und realisierte die Anbindung an die vorhandene Kappanlage OptiCut 450 Quantum von Dimter. „Der Umbau ging rasch und problemlos vonstatten“, berichtet Weitzenbürger. „Der Scanner lief quasi auf Knopfdruck.“ Die OptiCut 450 Quantum ist mit einem Variospeed-Einlaufband ausgestattet, um die Lücken zwischen den Hölzern möglichst zu schließen. Die Kappanlage verarbeitet Holzeingangslängen von 600 mm bis 5 m sowie Querschnitte von 30 mal 20 mm bis 90 mal 55 mm und erzeugt Fixlängen von 500 mm bis 3,1 m. Die Maschine verfügt zudem über den Kurzteilemodus für längen von 145 bis 499 mm. Außerdem entschied man sich bei Möbelwerke Decker für das Ausrüstungspaket Hobelware und Spitzholz. Darum rüstete Dimter die Kappanlage mit anderen Vorschubwalzen aus, um das Holz für die geforderte hohe Qualität nicht zu beschädigen.

Nächste Generation

Bei der neuen Verleimpresse setzte man in Borgentreich – wie schon bei der bestehenden PPL – auf Dimter. Möbelwerke Decker tauschte die bisherige ContiPress P 3200 gegen eine ProfiPress T 3600 „next Generation“. Mit der neuen Anlage ist man deutlich flexibler, da die Losgrößen in der Produktion sinken. Zudem verringern sich die Rüstzeiten, da sich die gewünschte Plattenlänge und auch die -stärke schnell und einfach umstellen lassen. Dimter verspricht mit der neuen Presse eine höhere Verleimqualität aufgrund der Hochfrequenztechnik. Es ist die erste Maschine dieser Art, die Dimter installierte.

Mit den neuen Anlagen sieht sich Decker gut gerüstet, den hohen Anforderungen bei den Massivholzmöbeln weiter entsprechen zu können.