Das Holzhandelsunternehmen Ulrich Thiele, Leopoldshöhe/DE, befindet sich inmitten von Ostwestfalen, umringt von Möbelherstellern und Weiterverarbeitern. „Küchenmöbel- und Sesselproduzenten oder große Drechslereien zählen beispielsweise zu unserer Klientel“, berichtet Geschäftsführer Andreas Panreck und führt weiter aus: „Unsere Spezialität ist die Belieferung unserer Kunden just in time. Wir übernehmen für sie einerseits die Lagerhaltung und versorgen sie mit Halbfertigprodukten für ihre Fertigung.“ Mit diesen Zuschnitten oder auch Fixmaßen für Elemente – ausschließlich in Laubholz und auf die geforderte Endfeuchte getrocknet – hat sich Ulrich Thiele einen Namen gemacht, und das weit über die Region hinaus. So beliefert man auch einen Baseballschläger-Hersteller in Nordamerika, einen Produzenten für Schlagzeugsticks oder einen Hersteller von Nudelhölzern. „Die Kunden schätzen unsere Flexibilität“, berichtet Panreck.
Konzept hat überzeugt
2014 stieg Ulrich Thiele in den Laubholzzuschnitt ein, damals mit einer OptiCut S 50 von Weinig. Mit dieser Schiebersäge für den Einstiegsbereich stieß man aber bald an die Leistungsgrenze. Nachdem man zwei Jahre lang mit einer gebrauchten Durchlaufsäge eines anderen Herstellers weitere Erfahrungen hatte sammeln können, fiel 2024 die Entscheidung, in eine OptiCut 150-Optimierungsanlage von Weinig zu investieren. „Wir hatten genaue Vorstellungen, welche Technik wir benötigen und was die Anlage können muss – und Weinig hat uns das beste Konzept geboten. Vor allem die Gokartrollen im Einzugsbereich haben uns überzeugt“, erläutert Thomas Nieratschker, zuständig für den Einkauf und die Produktion bei Ulrich Thiele.
Umfangreiche Ausstattung für Laubholzzuschnitt
Mittels eines Hubtischs werden die Schnittholzpakete auf die Einlaufhöhe vor der OptiCut 150 gebracht. Die Optimierungskappanlage ist auf Holzlängen von 37 cm bis 4,5 m ausgelegt. Die Querschnitte reichen von 30 mal 15 mm bis 250 mal 80 mm beziehungsweise 230 mal 130 mm. Der Mitarbeiter kennzeichnet an der Oberseite die unerwünschten Holzmerkmale, wie Risse oder Äste, mit Kreide. Zudem markiert er an der Schmalseite die Holzqualität, bevor er das Werkstück auf das Einlaufband einlegt. Die Einlauf- und Markierstation ermöglicht ein einfaches Einlegen der Werkstücke und transportiert große Querschnitte problemlos zur Kappsäge. Zudem gibt es ein Laserorientierungslicht: „Die OptiCut 150 hat beim Einzug eine Toleranz von 40 mm. Mit dem Laser wird dem Bediener an der Markierstation am Holz angezeigt, ob die Holzdicke – speziell bei krummer Ware – passt. Das verhindert unnötige Störungen“, sagt Nieratschker. Des Weiteren entschied man sich bei Ulrich Thiele für das Ausrüstungspaket für große Holzquerschnitte: Demnach ist der Oberdruck im Einlaufbereich besonders schwer ausgeführt und verfügt über pneumatisch gesteuerte Gokartrollen. Damit wird das Holz zuverlässig zwischen dem Zahnriemen unten und den Druckrollen oben bis zur Sägeposition geführt. Die Längenmessung erfolgt ebenso über Zahnriemen. Zudem gibt es eine seitliche Erkennung, welche die Einteilung der Qualitäten ermöglicht. „Die Qualitätserkennung funktioniert tadellos – egal, wie krumm das Holz ist“, bestätigt Nieratschker bei der Besichtigung. „Ebenso ist die Anlage mit einer Breitenvermessung ausgestattet, die als Sonderfunktion zur Breitensortierung auch ohne Kappvorgang genutzt werden kann“, ergänzt Werner Blum, verantwortlich für den Vertrieb bei Weinig.
„Die OptiCut 150 eignet sich mit ihrem robusten und langlebigen Maschinenkonzept für eine zuverlässige Dauerleistung – auch bei schwierigen Holzqualitäten. Mittels der Optimierungssoftware und der intelligenten Maschinensteuerung erhält der Anwender beste Ergebnisse“, erklärt Blum. Die Vorschubgeschwindigkeit der OptiCut 150 liegt bei maximal 150 m/min. Zudem verfügt die OptiCut 150 bei Ulrich Thiele über das Ausrüstungspaket für spitz zulaufendes Holz. Über eine Speziallichtschranke werden die Spitzen erkannt und können in der definierten Weise als Abfall behandelt werden. Durch einen erweiterten Zylinderhub der Oberdruckrollen lassen sich so spitz zulaufende Hölzer kontrolliert ausfahren. Unmittelbar hinter dem Sägeblatt ist ein Abfallschacht integriert, der sich je nach Länge des Restholzes automatisch öffnet. Kurze Abfälle gelangen über den Abfallschacht auf ein Steigband und weiter in eine separate Box. Längere Reststücke, welche klassisch als Brennholz verkauft werden, werden am Sortierband bis ans Ende gefördert und ebenfalls in einer Box gesammelt. „Damit der Bediener ausreichend Zeit hat, die Boxen zu wechseln, kann er einen Schalter betätigen. Dann werden ausschließlich kurze Resthölzer erzeugt“, verweist Nieratschker. Die OptiCut 150 ist zudem mit dem OptiCom Pro-Bediengerät ausgestattet. Der Mitarbeiter kann die Schnittlisten entweder direkt an der Maschine eingeben oder sie werden online vom Büro aus übertragen.
Zufriedene Mitarbeiter, höhere Leistung
Besonders begeistert ist Nieratschker, dass die Maschine deutlich weniger störungsanfällig ist. Diese Tatsache in Verbindung mit dem schnelleren Vorschub, der höheren Genauigkeit sowie einer Optimierung der Peripherie ließ den Ausstoß um zumindest 50 % steigen. Weiters sei – auch durch die einfache Bedienung – die Zufriedenheit der Mitarbeiter gestiegen. „Außerdem können wir immer mehrere Aufträge zusammenlegen, was unsere Holzausbeute steigert. Diesen Preisvorteil geben wir an die Kunden weiter“, sagt Panreck.
Ulrich Thiele
Standort: Leopoldshöhe/DE
Gegründet: 1970 von Ulrich Thiele
Geschäftsführung: Nicola Thiele-Kahler, Andreas Panreck
Mitarbeiter: 29
Handelsmenge: rund 12.000 m³/J
Holzarten: ausschließlich europäisches und nordamerikanisches Laubholz, hauptsächlich Eiche, Buche, Nussbaum, Esche, Ahorn
Absatz: Europa, Export auch nach China, Sri Lanka oder in die USA