Epolog hat sich im Laufe der Zeit auf Komplettlösungen spezialisiert. Hierzu wurde schnell in eine eigene Verpackungsherstellung investiert. Heute ist ein Standbein des aus Hanau/DE stammenden Unternehmens die Herstellung von Sonderpackmitteln, wie Sperrholzkisten, Kantholzkonstruktionen für die See- und Luftfracht, Industrie-Paletten und Schwergutkisten.
2014 wurde deshalb der Standort in Ober-Seemen/DE erworben. Der ehemalige Holzbaubetrieb konnte vor allem mit seiner Lagerkapazität und Infrastruktur punkten. Übernommen wurde unter anderem auch eine Hundegger-Abbundmaschine P10. Die Geschäftsführung war von der Möglichkeit angetan, diese in der Packmittelherstellung einzusetzen. Darum entschloss man sich, Fertigung und Maschinenpark zu erweitern.
Aufgrund des Anforderungsprofils in der Sonderpackmittelherstellung fiel die Wahl auf den Hundegger-Zuschnitt-Automaten Turbo-Drive.
Das Pferd von hinten aufgezäumt
Im Holzkurier-Interview spricht Stephan Wiegers, geschäftsführender Gesellschafter Epolog, über die Entstehung seines Unternehmens. 2002 startete man mit 15 Mitarbeitern. Das Hauptgeschäft war damals die Exportverpackung. 2003 wurde die Verpackungs- und Versandabteilung eines großen deutschen Maschinenbauers übernommen. Um sich den Herausforderungen im Logistikbereich zu stellen, gründete Wiegers 2005 in Hamburg einen weiteren Standort. Von hier aus erlangte man Erfahrungen im Bereich Containerstau. Das fachgerechte Verstauen von Waren in standardisierten Containern erfordert passgenaue Verpackungen.
Um diesen hohen Ansprüchen gerecht zu werden, suchte man nach Lösungen. Die Möglichkeit, Sonderverpackungen selbst zu erzeugen, war naheliegend. Deshalb und um Lagerkapazitäten bereitzustellen, wurde 2014 der Standort in Ober-Seemen erworben. Heute beschäftigt der Logistikexperte 160 Mitarbeiter an vier Standorten in Deutschland. Der Unternehmenssitz befindet sich in der am Rande des Rhein-Main-Gebietes liegenden Stadt Erlensee/DE.
Das Herzstück der Hundegger-Installation: Das Sägeaggregat mit Fingerfräse und dem im Hintergrund befindlichen Bohrmodul © Fabian Pöschel
Leistungserhöhung und Effizienz
Ober-Seemen war für Epolog ein optimaler Standort. Neben der Möglichkeit, die Lagerkapazität zu erweitern, bestand in dem ehemaligen Holzbauunternehmen schon eine Grundin-
frastruktur. Die Hundegger-Abbundmaschine P10 war ein Teil davon. Ein Jahr nach dem Einzug in Ober-Seemen sollte die Fertigung erweitert werden. „Für unsere Ansprüche suchten wir eine Maschine, welche die Effektivität in der Packmittelherstellung erhöht. Die Grundfunktionen Kappen und Bohren sind für uns elementar, deshalb entschlossen wir uns für den Zuschnittautomaten Turbo-Drive“, beschreibt Markus Reutzel, Organisationsleiter Epolog. Im November 2017 nahm man die TD in Betrieb. Epolog verarbeitet mit dem Turbo-Drive Verpackungshölzer: hauptsächlich Seitenware aus Tanne und Fichte. Das erste Feedback fällt positiv aus. Wiegers formuliert es pragmatisch: „Mit der neuen Investition haben wir eine deutliche Leistungserhöhung im Vergleich zur P10.“
Schneller Zuschnitt mit der Möglichkeit zur Erweiterung
Die Technologie des Zuschnitt-Automaten ist für den Verwendungszweck optimiert. Vor allem der exakte Zuschnitt ist auffällig. Das Herzstück der Anlage ist dabei das flexible Sägeaggregat für beliebige Winkel- und Neigungsschnitte. Mit dem um 360° schwenkbaren und gleichzeitig um 90° neigbaren Fünfachs-Sägeaggregat lassen sich neben Schnitten auch Kerven und andere Sonderschnittformen fertigen. Kanthölzer bis zu einer Eingangslänge von 13 m und einem Querschnitt von 160 mal 450 mm können verarbeitet werden.
Maximilian Schmölz, Produktmanager bei Hundegger, differenziert weiter gehend: „Die Schnelligkeit und Flexibilität der TD passen perfekt zu den Anforderungen moderner Verpackungsbetriebe. Durch die Möglichkeiten lassen sich ganze Prozesse neu denken.“ Ein weiterer Pluspunkt in den Augen Epologs ist die Möglichkeit, den Zuschnitt-Automaten weiter zu modifizieren. So lässt sich der Turbo-Drive recht einfach um ein Fräsaggregat oder andere Module erweitern.