Bereits seit 2007 fertigt Stora Enso Wood Products am Standort Bad St. Leonhard Brettsperrholz (CLT) – mittlerweile mit einer Kapazität von rund 80.000 m³/J im Vierschichtbetrieb. Bis vor Kurzem führte man den Abbund der CLT-Elemente ausschließlich mithilfe zweier Portalbearbeitungszentren (PBA) von Hundegger, Hawangen/DE, durch. Seit Anfang 2018 unterstützt nun die UFA – ein Bearbeitungszentrum von Hundegger – die beiden PBA. „Mit dieser Investition ist die Produktion im CLT-Werk nun noch effizienter und vor allem auch sicherer geworden“, erklärt Christian Scharf, Betriebsleiter Bad St. Leonhard. „Die Abbundmenge steigt beständig – darauf mussten wir reagieren. Zudem steigert das Bearbeitungszentrum UFA die Verfügbarkeit.“
Formatieren, fälzen, bohren
Die UFA ist den beiden Portalbearbeitungszentren bei Stora Enso vorgeschaltet, denn es führt keinen fertigen Abbund durch. „Wir nutzen die UFA zum Formatieren, Fälzen und für gewissen Bohrungen“, erläutert Martin Salzmann. Er ist für die Technik in Bad St. Leonhard zuständig. Bei welcher Anlage der Falz gefräst wird, sei eine strategische Auslegung und von der Kapazitätsauslastung der drei Bearbeitungszentren abhängig. „Die UFA führt aber in jedem Fall die Bohrungen für das Hebesystem durch“, erklärt Salzmann und meint weiter: „Mit der UFA haben wir einen Flaschenhals im CLT-Abbund beseitigt. Dadurch, dass wir etwa das Formatieren jetzt an der UFA durchführen, geht die weitere Bearbeitung an der PBA natürlich deutlich schneller.“ Da die UFA sämtliche Bearbeitungen von unten durchführt, fällt das aufwendige Wenden der CLT-Elemente weg.
Bei Stora Enso kommen Elemente mit 2 bis 3 m Breite, 8 bis 16 m Länge und maximal 300 mm Stärke zur Bearbeitung zum Abbund. Elemente für die UFA gelangen mittels einer Rollenbahn nach der Presse in die Anlage. Sämtliche Bearbeitungsdaten kommen von der Arbeitsvorbereitung online zur UFA. Die neue Maschine arbeitet, ebenso wie die beiden Portalbearbeitungszentren, mit der Cambium-Software von Hundegger. „Es ist ein großer Vorteil für uns, dass wir alle drei Anlagen mit nur einem Programm bedienen können“, meint Markus Baumgartner, zuständig für die CLT-Produktion in Bad St. Leonhard. Damit können alle an den Hundegger-Maschinen eingeschulten Mitarbeiter an jeder Anlage eingesetzt werden. „Cambium zeichnet sich durch eine einfache, holzbaugerechte Eingabe und hohe Bedienerfreundlichkeit aus“, erklärt Arno Gaggl, Hundegger-Vertreter in Österreich. „Cambium übernimmt automatisch alle benötigten Daten aus Abbund- und Holzbauprogrammen, ohne manuelle Nachbearbeitung und zusätzlichen Programmieraufwand.“ Eigene Bearbeitungsmakros, wie Bohrbilder oder komplexe Profile, kann jeder Anwender selbst definieren und speichern.
„Das Leitsystem erhält nochmals sämtliche Bearbeitungsschritte der Hundegger-Anlage und überprüft, ob alles passt“, sagt Salzmann.
Sieben Werkzeugaufnahmen
Die UFA bei Stora Enso verfügt insgesamt über sieben Werkzeugaggregate. Integriert sind etwa zwei 22 kW-starke Besäumaggregate. Das bedienerseitige Aggregat stellt sich auf die gewünschte Plattenbreite ein und verfügt über eine mechanische Breitenkontrolle. Die maximale Spanabnahme bei einem Fräsdurchgang beträgt 25 mm. „Die UFA ist bereits so vorbereitet, um weitere Werkzeuge aufnehmen zu können“, erklärt Baumgartner und meint damit einen zusätzlichen Fräser von oben.
„Das Hundegger-Bearbeitungszentrum UFA hat uns auf jeden Fall geholfen, die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen. Zudem haben wir mit dieser Investition die Prozesssicherheit gesteigert“, sagt Scharf. Und obwohl mit der UFA einige manuelle Arbeiten wegfallen, konnte Stora Enso aufgrund der gestiegenen Leistung einen Arbeitsplatz mehr schaffen.
Stora Enso Wood Products
Standort: Bad St. Leonhard
Geschäftsführer: Herbert Jöbstl, Gerald Hongleitner-Welt
Betriebsleiter: Christian Scharf
Mitarbeiter: 285
Holzarten: Fichte, Tanne, Kiefer
Einschnitt: 600.000 fm/J
Weiterverarbeitung: 80.000 m³/J CLT