Mehr als nur „Kisten“

„Unser Hauptprodukt sind Obstharassen aus Massivholz“, eröffnet Lukas Pirkheim, Inhaber und Geschäftsführer von Eicher Holzwaren, das Gespräch beim Holzkurier-Besuch in Schwarzenegg/CH. Der Schweizer Ausdruck „Harasse“ steht für Kiste. Wobei die Bezeichnung Kiste das Sortiment von Eicher Holzwaren nicht ganz beschreibt. Der Betrieb erzeugt äußerst stabile und hochwertige Harassen aus Massivholz, die mit den klassischen Obstkisten, wie man sie wahrscheinlich kennt, nicht viel gemein haben.

30 bis 35 % des Umsatzes erwirtschaftet Eicher Holzwaren mit den Obstharassen und gilt damit als Marktführer in der Schweiz. Zudem fertigt man Wein-, Wohn- und Stapelharassen, Rundstäbe, Profilleisten, Dübel oder Selbstbaumöbel. Der Betrieb verarbeitet 2500 m³/J, überwiegend Fichte und Tanne sowie Buche, Eiche, Esche und Ahorn.

Zuschnitt optimiert

Bisher erledigten zwei Mitarbeiter den Zuschnitt für die verschiedenen Holzprodukte an einer Grecon-Kappsäge, Baujahr 1988. „Die Säge läuft noch einwandfrei, ist aber hoffnungslos überlastet. Darum haben wir uns für eine zusätzliche Kappanlage entschieden“, erläutert Pirkheim die Beweggründe. Die Wahl fiel auf eine OptiCut S90 von Weinig Dimter, Illertissen/DE. Den Verkauf übernahm die Tochtergesellschaft Weinig Holz-Her Schweiz AG. „Wir haben ja schon einige Weinig-Anlagen in Betrieb und waren damit immer zufrieden. Darum haben wir uns wieder für Weinig entschieden.“ Mit der neuen Kappanlage schneidet man überwiegend die Eckleisten für die Harassen, Buchenlatten für die Rundstäbe oder auch kurzfristige Aufträge.

Die OptiCut S90 bei Eicher Holzwaren ist auf Querschnitte von bis zu 300 mal 60 mm oder 215 mal 120 mm ausgelegt und kappt Fixlängen bis 2,4 m. Außerdem ist diese Kappanlage mit dem Genauigkeitspaket ausgestattet. Bei der Besichtigung verweist Erik Barmettler von Weinig Holz-Her Schweiz auf die Werkstückzuführung über einen Querkettentransport mit Klinkenreihen, den schwenkbaren Schieber mit Längen- und Fehlererkennung sowie das Ausrüstungspaket zur Erkennung mehrerer Qualitäten. Die OptiCut S90 hat zudem einen starken Säge- und ebensolchen Schiebermotor sowie einen speziellen Seitendruck vor und nach dem Schnitt für gehobelte Ware. „Es handelt sich um eine pneumatische Druckwalze von oben als zusätzliches Druckelement“, erklärt Werner Blum von Weinig. Weiters hat die Anlage auslaufseitig das Paket „Abschieben aus dem Schnitt“, das eine 1-Mann-Bedienung ermöglicht.

Die Schnittlisten gibt der Mitarbeiter an der OptiCut S90 direkt an der Maschine am großen Touchmonitor ein. Die Kappanlage ist mit der Opticom Pro-Steuerung ausgestattet, netzwerkfähig und an einen Büro-PC über ein Netzwerk angeschlossen.

„Mit der neuen Dimter-Kappanlage haben wir zwar den Ausstoß nicht erhöht, sind aber deutlich schneller geworden“, meint Pirkheim und lächelt zufrieden.