Nachruf

Hannes Dietl verstorben

Ein Artikel von Martina Nöstler | 15.04.2020 - 11:15

Hannes Dietl betrieb in Stubenberg/DE ein Sachverständigenbüro. Er fungierte in der Holzindustrie als Berater für verschiedene Tätigkeiten, wie Ausbeute- und Leistungsoptimierungen, Qualitätsüberwachungen oder Erstellung und Überwachung eines Controllingsystems. Dietl war einer von zwei in Deutschland von der Industrie- und Handelskammer (IHK) öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für die „deutsche Sägewerksindustrie“. Außerdem war er von der IHK Passau öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für „inländisches Rund- und Schnittholz“. 2016 wurde er in den Bund Technischer Experten aufgenommen – eine Auszeichnung, die nur rund 100 Experten in Deutschland tragen dürfen.

Daneben war Dietl Dozent am Lehrinstitut Rosenheim. Vielen Sägern war er neben seinen Aufgaben als Berater und Sachverständiger bekannt als federführender Organisator des „Saglertreffens“, an dem jährlich viele Absolventen des Sägewerksmeister-Lehrgangs aus Rosenheim teilnahmen. Er hatte immer ein offenes Ohr – speziell für die kleineren Familienbetriebe. 

Dietl war aus dem richtigen Holz geschnitzt. Schon sein Uropa handelte mit Rundholz, der Vater baute nach den Kriegswirren ein Sägewerk. Der Verstorbene blickte schon früh über den Tellerrand. Legendär waren seine Erzählungen über seinen Afrikaaufenthalt. Dort baute er eine Furnierherstellung und ein Sägewerk auf. Praxis erwarb er auch in Australien.

Der Holzkurier verliert mit Dietl einen  Protegé und Befürworter in Süddeutschland. Wir freuten uns immer auf die Saglertreffen und genossen die Gespräche mit ihm. Posthum danke dafür!