Österreich

Preissprünge weit nach oben

Ein Artikel von Gerd Ebner | 27.04.2022 - 09:22

Die Rede ist mittlerweile von einem „regelrechten Ausscheidungsrennen um den Rohstoff“. Involviert sind die Papier- und Plattenindustrie auf der stofflichen Seite und im Wesentlichen die Pelletsindustrie auf der thermischen. Der Pelletspreis von April liegt über 320 €/t. Dieser ist damit der höchste, der jemals erreicht wurde.

Späne wohl auf Rekordniveau

Der Spänepreis stieg laut Holzkurier-Erhebung im April um 2 €/Srm auf eine Preisspanne von 13,5 bis 14,8 €/Srm, verladen ab Sägewerk. Das ist mehr als eine Verdoppelung zum Vorjahr. Man muss bis ins 2. Quartal 2011 zurückblicken, um ein ähnliches Niveau zu sehen – aber selbst dann war man um rund 50 Cent/Srm tiefer, das zeigen die Preise im Datacube. Zumindest seit 2006 gab es niemals einen solchen Spänepreis in Österreich. Wahrscheinlich ist es der höchste Preis aller Zeiten.
Es gibt keine Anzeichen, dass es einem Nachlassen der Spänenachfrage kommen wird. Die Pelletskesselverkäufe waren in Deutschland und Österreich schon bisher auf Rekordniveaus. In der Folge kommt es zu einem weiteren Ausbau der Pelletsproduktion – bei eigentlich schon „vergebenen Spänemengen“. Weil auch immer mehr Holzindustrien selber pelletieren, werden freie Spänemengen knapper. Mit dem russischen Krieg in der Ukraine und dem Damoklesschwert „kein russisches Gas mehr“, hat sich die Situation noch verschärft.

Beim Hackgut ist die Situation ähnlich. Der Holzkurier erhob eine April-Preisspanne von 15,5 bis 17,4 €/Srm. Das sind gleich 2,2 €/Srm mehr als noch im März. Im März 2014 gab es zuletzt laut Datacube einen ähnlichen Preis.