Tätig waren Bachmann und seine Mitarbeiter zu diesem Zeitpunkt an der damaligen Schweizer Ingenieur- und Technikerschule für die Holzwirtschaft. Grundlage für ihren Entwicklungen war ein von Comau Deutschland, Köln, zum Selbstkostenpreis erworbener Knickroboter.
Schweizer Holzbranche wurde überzeugt
Die Skepsis der Schweizer Holzverarbeiter sei zuerst groß gewesen, so Bachmann, der heute den Kompetenzbereich „Digitale Fertigung“ am Institut für digitale Bau- und Holzwirtschaft der Fachhochschule Bern leitet. Doch nach und nach hätten er und seine Kollegen Kontakte zu Betrieben der Holzindustrie aufgebaut. In Zusammenarbeit mit diesen seien unterschiedliche Anwendungen getestet worden. Ziel sei die Reduktion der Produktionskosten gewesen. Heute erklärt Bachmann stolz:
Die Robotertechnologie hat auch in der Schweizer Holzbranche Fuß gefasst.
An diesem Erfolg sei auch das Start-up Wood Unlimited, Biel/CH, beteiligt, das er Ende der 1990er-Jahre mitgegründet habe. Zu den Käufern der durch das Unternehmen produzierten Holzbearbeitungsroboter hätten seinerzeit große Möbelproduzenten gehört.
Roboter erhalten und schaffen Arbeitsplätze
Förmlich gerettet habe die Technologie den österreichischen Holzschuhhersteller Devich Holzschuherzeugung, Hittisau, denn laut Aussage des ehemaligen Inhabers, Anton Devich, gebe es den Betrieb ohne den Einsatz von Robotern heute nicht mehr. Grund sei der Mangel an Fachkräften gewesen. Heute übernehmen die Roboter dort vor allem das Schleifen der Holzschuhe. Aufgrund von Tatsachen wie dieser ist Bachmann überzeugt:
Die Robotertechnologie vernichtet keine Arbeitsplätze. Vielmehr erhält sie diese und schafft weitere.
Lediglich die Berufsprofile würden sich verändern, hin zu Überwachungs- und Programmierungstätigkeiten.
Trends und Weiterentwicklung
Laut Bachmann zeichnen sich in der Robotik zunehmend folgende Trends ab:
- Mobile und deshalb flexiblere Roboter
- Roboter, die direkt mit Menschen zusammenarbeiten
Die BFH ist derzeit mit mehreren Forschungsprojekten an der Weiterentwicklung der Robotertechnologie in der Holzbranche beteiligt. In der Schweiz gilt sie deshalb nach wie vor zu den führenden Hochschulen in diesem Bereich. Das berichtet die durch die BFH herausgegebene Zeitschrift spirit biel/bienne.