Regnauer Fertigbau erzeugt in Seebruck/DE jährlich mit 230 Mitarbeitern rund 50.000 m² Bruttogeschossfläche für Einfamilienhäuser und Objektbauten, wie Bürogebäude oder Ärztezentren. Das Unternehmen stellt auch die Fenster für die eigenen Projekte selbst her – ausschließlich in Holz-Alu-Ausführung. „Unsere bisherige Winkelanlage für die Fensterfertigung war über 20 Jahre alt und nicht mehr zeitgemäß. Außerdem wurde es mit den Ersatzteilen schwierig. Hinzu kam, dass wir bei den Fenstern mit IV 68 beschränkt waren“, erzählt Geschäftsführer und Seniorchef Engelbert Regnauer. Um für die jetzigen Anforderungen – und auch die künftigen – gerüstet zu sein, entschieden sich die Verantwortlichen für die Investition in eine neue Fensterfertigung. „Das Ziel war, mit den neuen Anlagen IV 90-Fenster produzieren zu können“, führt Fabian Röcher, zuständig für die Prozessoptimierung bei Regnauer aus. Sprich: Regnauer möchte seinen Kunden Fenster mit 90 mm Bautiefe und einer Dreischeibenverglasung anbieten.
Alles aus einer Hand
Bereits 2019 investierte Regnauer in eine neue Hobelmaschine des Typs Powermat 700 Fenster von Weinig, Tauberbischofsheim/DE. „Aufgrund der Verkettungsmöglichkeiten wollten wir bei Weinig bleiben. Wir sind mit der Hobelmaschine sehr zufrieden“, begründet Regnauer die Entscheidung für die Weinig-CNC-Anlage des Typs Conturex Artis+. „Außerdem hat Weinig langjährige Erfahrung in Bezug auf die Fensterfertigung und die Technik hat uns gefallen“, führt der Seniorchef aus.
Die mehrschichtig verleimten Fensterkanteln bezieht Regnauer auf Länge gekappt (mit 1 bis 5 cm Übermaß). Diese werden zunächst mit dem Powermat 700 Fenster vierseitig gehobelt, bevor sie für die weiteren Bearbeitungsschritte eine Etage nach oben kommen. Der Powermat könnte auch Glasleisten austrennen.
An der CNC-Anlage Conturex Artis+ gibt der Mitarbeiter die Fensterkanteln in der richtigen Reihenfolge – zuerst die Rahmen- und dann die Flügelteile – einlaufseitig auf einen Pufferförderer auf. Bei Regnauer ist eine maximale Teilelänge von 4,5 m möglich. Die Bearbeitungsbreiten reichen laut Weinig-Werksvertreter Felix Meixner von 20 bis 260 mm, die Stärken von 25 bis 150 mm. Der Powergrip-Zangentisch greift sich die Rohlamellen und fixiert diese. Damit sind die Werkstücke zu jeder Zeit geklemmt, was für eine sehr hohe Genauigkeit sorgt. Die Conturex Artis+ verfügt über eine Hauptspindel mit 30 kW Antriebsleistung und 50 Werkzeugplätzen und eine Unispindel mit 12,5 kW und 17 Werkzeugplätzen. So ist eine vollständige Bearbeitung in einer Aufspannung möglich. „Aufgrund der automatischen Zuführung können wir rund eineinhalb Stunden mannlos fertigen. Das ist eine enorme Ersparnis“, erläutert Röcher. Die fertig bearbeiteten und geschliffenen Fensterprofile kommen anschließend zum Weinig-Automaten des Typs Unipin 200. Dieser versieht die Fensterprofile mit den Dübeln und bringt eine stets konstante Menge Klebstoff auf. Der Mitarbeiter muss die Einzelteile danach nur noch zusammenstecken und in die Rahmenpresse einspannen.
„Wir fertigen jährlich rund 2200 Fenstereinheiten. Mit unserer Produktion sind wir für die Zukunft gut aufgestellt, denn die Maschinen könnten deutlich mehr erzeugen“, meint Regnauer über „seine“ Jubiläumsmaschine, die zu seinem 85. Geburtstag im November 2021 in Betrieb genommen wurde.