Mit einem Umsatz in der Höhe von 488 Mio. € (+16 %) erzielte Internorm International, Traun, im Vorjahr einen neuen Rekord. „2022 ist fulminant gestartet. Der Jahresbeginn war extrem stark“, erinnerte sich Johann Brandstetter, Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb, anlässlich des Pressejahresgesprächs am 7. März. Er sagte: „Das Jahr hatte sich ganz anders gestaltet, als wir es erwartet hatten.“ Im Februar waren die Auftragseingänge sehr hoch, die Fertigungskapazitäten reichten nicht aus, Internorms Lieferzeiten erhöhten sich. Im April gab es einen leichten Einbruch. Ab der Jahresmitte bekam der Fensterhersteller Umstände, wie die Teuerung, Inflation sowie allgemeine Verunsicherung unter den Verbrauchern, zu spüren. Da gab es einen regelrechten Nachfrageeinbruch. Im 1. Halbjahr 2022 lag der Auftragseingang Internorms bei 324 Mio. €, im 2. Halbjahr waren es nur noch 167 Mio. €.
Wachstum in wichtigen Märkten
Gewachsen ist das Unternehmen 2022 in allen seinen europäischen Kernmärkten. In Österreich legte der Fensterhersteller umsatzseitig um 4 % zu. In Italien gab es ein Plus von 63 %, in Großbritannien sogar von 75 %. Internorm fertigt die Fenster und Türen ausschließlich in Österreich. Die Exportquote stieg 2022 auf 62 %. „Wir freuen uns sehr über die starken Zuwächse in Europa. Diese Entwicklung festigt unsere Position als Europas führende Fenstermarke“, sagte der Internorm-Geschäftsführer.
Fenstersanierung vor Heizungstausch
„Derzeit gibt es den Trend, die Heizungen zu ändern. Logischer wäre es, zuerst das Gebäude zu sanieren und dann die Heizleistung auf den neuen Bedarf auszulegen“, erklärte Christian Klinger, Miteigentümer und Unternehmenssprecher von Internorm. Das Unternehmen blickt auf 850.000 abgewickelte Sanierungsprojekte zurück. Betrachtet man den Sanierungssektor, so lag 2022 der mengenmäßige Anteil von Internorm im DACH-Markt bei 45 %. „Sanierung ist in aller Munde und dann doch wieder nicht“, meinte Klinger. Er fügte hinzu: „Es gibt kein besseres Investment als die Sanierung. Eine Fenstersanierung rechnet sich bereits nach fünf Jahren. Einer Realverzinsung von –5 % steht bei einem veranschlagten Investitionsaufwand von 25.000 € eine jährliche Rendite durch eingesparte Kosten zwischen 3400 und 4600 € gegenüber.“ Der Internorm-Miteigentümer forderte: „Österreich braucht endlich eine echte Sanierungsoffensive. Wir sollten das italienische Fördermodell als Vorbild nehmen und in optimierter Form an den Start bringen.“
Eine Fenstersanierung rechnet sich wie nie zuvor. Österreich braucht endlich eine echte Sanierungsoffensive.
Aufschwung erwartet
Dieses Jahr erwartet man bei Internorm einen Sanierungsaufschwung. „Die negativen Realzinsen führen zu einer massiven Attraktivitätssteigerung der Sanierung und auch des Neubaus“, erläuterte Brandstetter. Zudem rechnet man mit einer Erholung bei den Materialpreisen und einer Stabilisierung des Rohstoffmarkts. Alle diese Punkte sorgen bei Internorm für Optimismus. „Wir sehen, dass die Fenstersanierungen wieder mehr werden. Es ist davon auszugehen, dass sich 2023 die Auftragseingänge auf einem vernünftigen Niveau befinden. Wir erwarten ein gutes Jahr“, erklärte Brandstetter.