Verband der Europäischen Laminatbodenhersteller

Laminatfußboden-Absatz 2022 um 24% gesunken

Ein Artikel von Birgit Fingerlos | 01.03.2023 - 16:47

„Die geringeren Laminatfußboden-Verkäufe 2022 resultierten im Wesentlichen aus der weltweiten Energiekrise infolge des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine, was zu einer Inflation führte“, erklärte Max von Tippelskirch, Mitglied der Konzernleitung der Swiss Krono Group und Präsident des Verbandes der Europäischen Laminatbodenhersteller (EPLF), auf der EPLF-Jahrespressekonferenz, die am 1. März virtuell veranstaltet wurde. Er fügte hinzu: „2022 war nicht nur für die Laminatfußboden-Branche eine Herausforderung, sondern für die gesamte Weltwirtschaft.“

Das 4. Quartal 2022 war das schlimmste und schwierigste.


Ruben Desmet

4. Quartal sehr schwach

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Ruben Desmet © EPLF

In den ersten drei Quartalen 2022 reduzierte sich die weltweite Absatzmenge der EPLF-Mitglieder, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, bereits um 22 % (s. Beitrag „Mengen erheblich gesunken“). Absatzzahlen allerdings noch schwächer. Das war das schlimmste und schwierigste Quartal“, erläuterte Ruben Desmet, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Unilin, Vorstand im EPLF und Obmann des Arbeitskreises Märkte und Image. Über das Gesamtjahr betrachtet, gab es bei den Verkaufszahlen schließlich einen Rückgang von –24 %. 

Herausforderndes Jahr

„2022 war für die Branche eine sehr große Herausforderung“, bedauerte auch Desmet. Der Gesamtabsatz der EPLF-Mitglieder belief sich 2022 auf 367 Mio. m² Bodenbeläge. 2021 waren es noch 483 Mio. m² Laminatfußböden. „Die meisten Regionen meldeten einen Abwärtstrend“, berichtete Desmet. Dabei bekam Lateinamerika den Absatzrückgang mit 11 Mio. m² (–51 % im Vergleich zu 2021) am stärksten zu spüren. Der Absatz der Länder, die unter die Kategorie Sonstige Regionen fallen, war hingegen mit –0,4 % im Vergleich zu den 3 Mio. m² verkauften Laminatfußböden 2021 weitgehend stabil.

In Westeuropa wurden im Vorjahr 179 Mio. m² Laminatfußböden verkauft. Das waren 22 % weniger als 2021. Mit Ausnahme von Andorra (+5 %), Zypern (+4 %), Island (+10 %) und Monaco (+25 %) war die große Mehrheit der Länder in der Region von den internationalen Umwälzungen betroffen. Zu den Ländern, die am stärksten unter der Krise in Westeuropa litten, zählen Belgien, Finnland und die Niederlande. In Belgien wurden im Vorjahr 6 Mio. m² Laminatfußböden verkauft, das waren 35 % weniger als im Jahr davor. In Finnland waren es mit 2 Mio. m² 34 % weniger und in den Niederlanden mit 14 Mio. m² ebenfalls 34 % weniger. In der Region Osteuropa wurden 107 Mio. m2 Laminatfußböden verkauft, dort gingen die Absätze gegenüber 2021 um 24 % zurück. Die Ukraine (–55 %; 4 Mio. m² verkaufte Bodenbeläge), Mazedonien (–49 %; 235.000 m²) und der Kosovo (–47 %; 1 Mio. m²) litten am meisten.

Der Markt in Nordamerika war im Vergleich zu den anderen Regionen der Welt am wenigsten betroffen. Dort wurden 29 Mio. m² Laminatfußböden verkauft, der Rückgang betrug gerade einmal –2 %. 

Mit Optimismus in die Zukunft

Auch wenn es Versorgungsschwierigkeiten gibt und die Energiekosten hoch sind, so zeigte man sich im EPLF überzeugt, dass die Mitgliedsunternehmen des Verbandes schon bald wieder ähnliche Absatzzahlen wie 2021 erreichen werden.