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Fenster- und Türausschnitte bereits im BSP-Rohling

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für holzkurier.com bearbeitet) | 20.04.2023 - 10:35

Die Kernkompetenz von Cltech, Kaiserslautern/DE, war von Beginn an das Planen und Bauen mit Brettsperrholz. Um diese zukünftig noch auszubauen, investierte das Unternehmen in eine neue Brettsperrholz-Produktion. Damit wollen die Holzbauer einen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten.

Produktionsstart im kommenden Jahr

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Der Produktionsstandort von Cltech in Kaiserslautern/DE © Minda

Für 2024 ist bei Cltech der Produktionsanlauf der eigenen Brettsperrholz-Fertigung geplant. Die Erdarbeiten haben bereits begonnen und bis Jahresende sollen die Produktionshallen bezugsfertig sein. Bei der Anlagenplanung wurde ein besonderes Augenmerk auf die Ressourceneffizienz und die Vermeidung von Abfall gelegt.

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BSP-Wandelement mit Fenster- und Türausschnitte © Minda

Gemeinsam mit dem Planungsteam von Minda, Minden/DE, wurde ein Anlagenkonzept ausgearbeitet, bei dem nicht zuerst vollflächige BSP-Platten produziert und dann anschließend die Fenster- und Türausschnitte erzeugt werden müssen. In diesem neuen Konzept werden gleich von Anfang an die Lamellen für die Längs- und Querlagen so produziert und positioniert, dass die Fenster- und Türausschnitte bereits durch die Bildung der Längs- und Querlagen entstehen. Das heißt, die nicht benötigten Lamellen für die Fenster- und Türbereiche werden bei der Plattenherstellung nicht mitproduziert. Laut Minda hat das einen doppelten Vorteil: Denn neben der Rohholzeinsparung pro BSP-Rohling müssen weniger Laufmeter Lamellen in der Keilzinkenanlage produziert werden. Dadurch ergibt sich eine insgesamt höhere Anlagenkapazität. Bereits in der Arbeitsvorbereitung werden, entsprechend der Lage und Größe der Fenster- und Türausschnitte, die benötigten Lamellenabschnitte berechnet und zu effektiv zu produzierenden Mehrfachlängen zusammengefasst.

Nach dem Aushärtelager werden die Lamellenabschnitte zugeschnitten, positioniert und zu Längs- beziehungsweise Querlagen verleimt. Diese werden dann vor der eigentlichen Brettsperrholz-Presse, einer TimberPress X 100 pro, in der bewährten Art und Weise mit einem Vakuumlegeportal lagenweise gelegt und beleimt.

Bereits erprobte BSP-Presse

Die TimberPress X 100 pro sei schon seit einigen Jahren bei einem namhaften BSP-Hersteller im Einsatz, informiert Minda. Die Presse erkennt automatisch die Aussparungen. Der Pressdruck wird nur dort erzeugt, wo er auch benötigt wird. Das passiert vollautomatisch sowie komplett flexibel. Es können von der kleinsten bis zur größten Platte stufenlos jede Plattenabmessung und jeder Plattenaufbau produziert werden.

Die Anlage bei Cltech wird eine Kapazität von rund 50.000 m3/J Brettsperrholz ausstoßen. Geplant ist, hauptsächlich heimisches Nadelholz aus dem Pfälzer Wald zu verarbeiten. Auf der neuen Produktionslinie wird Cltech mehrlagige BSP-Elemente von 6 bis 16,5 m Länge und 2 bis 3,5 m Breite produzieren.

Minda überzeugte bei diesem Projekt nicht nur mit einem innovativen Planungskonzept. Das Mindener Unternehmen wurde auch als Generalunternehmer für die Lieferung der Gesamtanlage ausgewählt.