Sobald das neue Werk in Leoben voll anläuft, steigt Mayr-Melnhof Holz zu einem der größten globalen Brettsperrholz-Produzenten auf. Gemeinsam mit der Fertigungslinie in Gaishorn verfügt das Unternehmen nun über eine installierte Produktionskapazität von über 200.000 m3. Damit ist man nach Holzkurier-Erhebungen in den Top 4 der weltweit größten Produzenten. Der Start im Einschichtbetrieb ist für diesen Sommer geplant. Soweit alles Weitere nach Plan verläuft, soll noch in diesem Jahr eine zweite Schicht aufgestockt werden. Auf die Frage, „ob denn ein so gewaltiges Projekt noch zeitgemäß ist“, antwortete Eigentümer Franz Mayr-Melnhof-Saurau in seiner Eröffnungsrede: „Ganz klar, ja! Da es sich bei Brettsperrholz um den Baustoff der Zukunft handelt.“
Zudem sei das neue BSP-Werk das „erste Industriegebäude dieser Größenordnung, das vollständig PEFC-zertifiziert ist (Anmerkung: Mehr als 11.500 m3 Holz wurde in den neuen Fertigungshallen verbaut)“, erklärt PEFC-Chairman Eduardo Rojas Briales und stellte sich in seiner Eröffnungsrede, wie der steirische Landesrat, Johann Seitinger, gleich entschieden gegen die Bestrebungen in Brüssel, Teile der österreichischen Wälder aus der forstlichen Nutzung zu nehmen: „Unbewirtschaftete Wälder brennen oder fallen dem Käfer zum Opfer“, erklärt Rojas und Seitinger ergänzt: „Dass wir hier in Österreich 30 % unserer Waldflächen nicht nachhaltig bewirtschaften und nutzen sollen, ist völlig sinnbefreit.“
Bis zu 7.000 Schnittholzpakete können im neuen, 35 m hohen Hochregallager gelagert werden © Mayr-Melnhof Holz
175. Mio. € sind selbst für große Holzindustrien eine gewaltige Summe. Verwendet wurde das Geld, um den Unternehmenssitz in Leoben wieder „zukunftsfit zu gestalten“. Das Herz der umfangreichen Baumaßnahmen war das neue Brettsperrholz-Werk, wofür Ledinek als Hauptausstatter verantwortlich zeichnete. Weiterer zentraler Lieferant war mit einer UFA und drei PBAs der deutsche Abbundanlagenhersteller Hundegger.
Von außen auf das Werk blickend, springt einem jedoch ein anderer Hallenbau sofort ins Auge. Hinter einer 35 m hohen, dunkelrot gefärbten Fassade befindet sich mit einem voll automatisierten Hochregallager ein Logistikkonzept, wie es selten in der Holzindustrie zu finden ist. Leobens Bürgermeister, Kurt Wallner, bezeichnete den Logistikbau zu Recht als neues „Wahrzeichen der Stadt“. Bis zu 7000 Schnittholzpakete können dort gleichzeitig gelagert und bei Bedarf vollautomatisch in das neue BSP-Werk eingeschleust oder zur Auslieferung an externe Kunden bereit gestellt werden.
Dem Hochregallager vorgelagert, ist ein ebenfalls neues Hochleistungshobel- und Nachsortierwerk, welches auf eine Jahreskapazität von rund 700.000 m3 Schnittholz ausgelegt ist. Hier wird das gesamte benötigte Schnittholz für die BSP-Produktion in der neuen Fabrik in Leoben sowie für das bestehende Werk in Gaishorn qualitativ vorbereitet. Der Rest des in der Säge produzierten Schnittholzes wird frisch verkauft.
Die neue BSP-Produktion in Leoben ist ein absolutes Hightech-Werk und weitere Modernisierungen sind bereits in Planung. In den kommenden Jahren soll das Sägewerk mit einer neuen Sägelinie inklusive Vorsortierung ausgestattet werden, heißt es vonseiten des Unternehmens.