„Das Handelsgeschäft entwickelt sich laufend weiter und so tun es auch wir. Wir sind heute sowohl regional als auch international sehr gut aufgestellt, ohne dabei unseren Fokus, den zufriedenen Kunden, aus den Augen zu verlieren“, sagt Matthäus Thurner, der das 1968 durch seinen Vater, Josef Thurner, gegründete Familienunternehmen heute in zweiter Generation führt, im Holzkurier-Gespräch im Gailtaler Kötschach.
Die breite Aufstellung hilft Thurner auch in angespannten Zeiten: „Erfahrung und zahlreiche Geschäftskontakte helfen uns dabei, auch heuer wieder ein gutes Ergebnis zu erzielen. Vor allem der Italienmarkt ist deutlich besser angelaufen, aber wir punkten auch international“, zeigt sich Matthäus Thurner, der gerade mit vielen neuen Eindrücken von der Messe „Sylva Wood Expo“ aus Shanghai zurückgekehrt ist, zuversichtlich.
Drei erfolgreiche Säulen
Seniorchef Josef Thurner (Mitte) und Hugo Karre (li.) nutzen die Thurner-Werkskantine gerne zum Austausch mit Kunden und Lieferanten. Im Inneren hängt auf Thurners Initiative seit wenigen Wochen auch eine eigene Zunftglocke der Zimmerer: Glockenweihe am Donnerstag, 11. Juli 2024 – 15:30 Uhr © Raphael Kerschbaumer
Thurner gliedert sein Geschäft in drei unterschiedliche Bereiche. Innerhalb der Region spricht man mit dem Platzholzhandel lokale Tischler und Zimmerer an, die auch per eigenen Lkw beliefert werden können. „Wir haben sämtliche Holzbau- und Leimholzprodukte auf Lager. Gleich, ob für den Hausbau, das Carport oder die Gartenterrasse – bei uns wird niemand vom Hof gehen, ohne fündig geworden zu sein. Wir punkten mit Vielfalt und Verfügbarkeit“, unterstreicht Hugo Karre, der viele Jahre in der Thurner-Geschäftsleitung tätig war und das Familienunternehmen auch heute noch in vielen Bereichen unterstützt.
Neben regionalen Partnern hat sich Thurner zudem ein internationales Handelsnetzwerk aufgebaut, das sich vorwiegend auf Mitteleuropa fokussiert. „Auch im internationalen Geschäft bringt uns der regionale Platzholzhandel große Vorteile. Wir können Lieferungen unserer Kunden über das eigene Lager ziehen und mit Kleinmengen oder Sonderwünschen komplettieren. So können wir als Partner auftreten, der nahezu alles anbieten kann. In puncto individueller Weiterverarbeitung arbeiten wir bereits seit vielen Jahren mit dem benachbarten Unternehmen Hasslacher Werke von Franz-Christian Berger eng zusammen“, informiert Thurner.
Komplettiert wird das Geschäftsmodell des Händlerbetriebs durch das Vermittlungsgeschäft, das sich hauptsächlich auf den italienischen Markt fokussiert und seit etlichen Jahren namhafte Holzindustrien und italienische Kunden miteinander verbindet.
Zirbe, so weit man blickt
Matthäus Thurner, Geschäftsführer in zweiter Generation, zeigt Zirbenraritäten mit Querschnitten bis 15 cm und Längen von 5 m © Raphael Kerschbaumer
Aufgrund seiner Geografie und Nähe zu den besten Zirbenwuchsgebieten möchte man meinen, der Zirbenholzhandel sei eine logische Konsequenz bei Holz Thurner. „Das Zirbengeschäft war bereits vor langer Zeit eine bewusste Entscheidung meines Vaters“, entgegnet Thurner und fährt weiter fort: „Die Zirbe ist heute keine Trendholzart mehr, hat aber ihre Nische gefunden, die wir vollumfänglich bedienen können.“ Geht man durch das Lager in Kötschach, so findet man Zirbe sämtlicher Dimensionen und Qualitäten – bei einem Lagerstand von über 1.500 m3 sollte auch jeder Verarbeiter von Zirbenholz fündig werden. „Wir haben den Sägern schon immer sämtliche anfallenden Sortimente abgekauft. Den daraus resultierenden Vorteil können wir direkt an unsere Kunden weitergeben“, erklärt Thurner weiter.
Die guten Beziehungen zu Sägern aus dem Süden und Westen Österreichs sowie der Region Trentino-Südtirol nützen Thurner auch speziell beim Lärchenholz: „Natürlich hat der allgemeine Marktrückgang dabei geholfen, das Ausbleiben der Sibirischen Lärche zu kompensieren. Uns gelingt es jedoch, die Nachfrage fast ausschließlich mit heimischem Holz zu bedienen“, informiert Thurner und fasst zusammen: „Der Kunde gibt den Takt vor, lautet unser Credo. Nur so kann man langfristig und erfolgreich am Markt bestehen und wir wollen das noch viele Jahre und Generationen so tun. Zudem freuen wir uns bereits auf die diesjährige Klagenfurter Holzmesse und die Bewirtung vieler Kunden und Geschäftspartner.“
Holzmesse Klagenfurt
Holz Thurner wird auch in diesem Jahr auf der internationalen Holzmesse in Klagenfurt mit einem eigenen Messestand vertreten sein - Halle 5 im Foyer.