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Viel Diskussionsstoff am Außenhandelstag

Ein Artikel von Jakob Wassermann (für holzkurier.com bearbeitet) | 04.04.2025 - 11:25

Drei für den Holzimport relevante Antidumpingverfahren sind in der EU derzeit anhängig. Konkret geht es um Mehrschichtparkett und Laubsperrholz aus China sowie Nadelsperrholz aus Brasilien. Sollten diese wie angekündigt umgesetzt werden, wären die Auswirkungen auf die Kalkulationen im Außenhandel enorm. Ein Balanceakt, wie GD Holz-Geschäftsführer Thomas Goebel erklärt:

„Die Antidumpingmaßnahmen der EU im Holzsektor verdeutlichen zwar den scharfen internationalen Wettbewerb, dürfen aber nicht dazu führen, dass aufgrund von Preiswirkungen das Bauen in Deutschland noch teurer wird. Hinzu kommt, dass es bei Sperrholz gar nicht genügend Produktionskapazitäten im Binnenmarkt gibt, um den Bedarf zu erfüllen. Deutschland ist beim Sperrholz ein klarer Nettoimporteur. Also ist ein erhebliches wirtschaftliches Augenmaß erforderlich, ob die geplanten Maßnahmen, insbesondere für Sperrholz, im Sinne des Binnenmarktes und des Verbrauchers sind.”

Die Verschiebung der EUDR nahmen die Teilnehmer der Tagung sehr gut auf, allerdings bereite die Umsetzung vielen Holzhandelsunternehmen weiterhin Kopfzerbrechen. Unterstützung bei der Erfüllung der Sorgfaltspflicht im Import von Holzprodukten erhalten die GD Holz-Mitglieder künftig mit dem Softwaretool EUDR-Assistant. Dennoch setze man sich für eine umfassende Entbürokratisierung der EUDR ein, heißt es von Seiten des GD Holz.

Gegenmaßnahmen auf die Erhebung von Sonderzöllen durch US-Präsident Donald Trump steht der GD Holz durch die Gefahr eines Aufschaukelns von Handelshemmnissen sowie aufgrund bedeutender Laubholzimporte aus den USA kritisch gegenüber. „Niemand hat ein Interesse, in eine weltweite Rezession zu rutschen. Stattdessen brauchen wir mehr internationale Handelsabkommen und Vertrauen, um den freien Handel mit nachhaltigen Holzprodukten auch zukünftig zu gewährleisten, betont Goebel.