Ab 1. Mai 2004 werden 10 neue Mitgliedstaaten (Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern) in die EU integriert. Rumänien und Bulgarien folgen 2007. Die forstliche Ausprägung dieser Länder ist im Vergleich zur EU aber auch untereinander zum Teil sehr unterschiedlich, so SC DI Gerhard Mannsberger, BMLFUW, anlässlich eines Informationsabends am 7. Mai in Judenburg. Während Slowenien (58%), Estland (48%) und Lettland (46%) sehr hohe Bewaldungsdichten aufweisen, besitzt Ungarn (19%) nur geringe Anteile.
Halbe Million Wald in Ungarn neu. Mit der Erweiterung erhöht sich die EU-Waldfläche um 34 Mio. ha, wovon 30 Mio. ha auf Wirtschaftswald entfallen. Den größten Waldbestand besitzt Polen mit 9 Mio. ha. Weiters kommt es zu einer Steigerung des Holzvorrates um 47% auf 20 Mrd. m3, wobei Polen und Rumänien über die meisten Holzreserven verfügen. Mit der Aufforstung von Agrarflächen steigt der Waldanteil stark an. So beabsichtigt Ungarn 500.000 ha landwirtschafliche Nutzfläche neu zu bewalden.
Da nur rund 55% des jährlichen Zuwachses genutzt werden, erhöht sich das Nutzungspotenzial in den östlichen Bei-trittsländern noch stärker als in Österreich. Die Zahl der Privatwaldbesitzer steigt voraussichtlich von 12 auf 15 Mio. Insgesamt wird aber der Staatswald-Anteil in einer erweiterten Gemeinschaft zunehmen.Technologie-Rückstand, geringe Binnennachfrage. Mit Technologie- und Know-how-Rückstand sowie uneinheitlichen, kleinen Betriebsstrukturen hat die Holzindustrie in Osteuropa zu kämpfen. Weiters gibt es einen geringen Pro-Kopf-Verbrauch bei Holz. So beträgt der jährliche Schnittholzkonsum nur 0,1 m3 pro Person und liegt damit unter 50% des EU-Durchschnitts. Auch der durchschnittliche Papierverbrauch der Beitrittsländer mit 60 kg pro Kopf und Jahr erreicht lediglich ein Drittel des EU-Niveaus.
Momentan sind die neuen Mitgliedsländer noch Roh- und Schnittholz-Exporteure, aber eine verstärkte Binnennachfrage kann erwartet werden. Rund 17 Mio. m3 Schnittholz produzierten die Beitritts-Staaten 1997.
Mit der EU-Erweiterung steigt der Selbstversorgungs-Grad bei Holzprodukten auf 95% und die Beschäftigungszahl erhöht sich von 4 auf 5 Mio. Einer Verbesserung bedürfen noch die geringen Umweltstandards der künftigen Unionsmitglieder. Gefahr Standortwettbewerb - zu wenig Holz. Die Risken der Erweiterung betreffen kurz- und mittelfristig die Schnitt- und Rohholzkonkurrenz sowie langfristig den Standortwettbewerb. Als Hauptgrund für die Errichtung neuer Holzindustriebetriebe in den Beitrittsländern bezeichnet Mannsberger die Verfügbarkeit der Ressource Holz. Nur zweitrangig erscheint ihm das geringe Lohnniveau.
Wichtig ist für die österreichische Forstwirtschaft, den Mehrholzbedarf zeit- und mengengerecht mit verbesserter Logistik abzudecken. Zudem spricht das qualifizierte Fachpersonal für den Standort Österreich.Forstvertreter verstärkt einbinden. Als Chancen erweisen sich der Know-how- und Technologie-Transfer bei nachhaltiger Waldwirtschaft, Holzindustrie, Aus- und Weiterbildung sowie Verwaltung (ÖBf-Ausgliederungsmodell). Weiters wird die Erschließung neuer Märkte (Asien, USA) und Einbindung forstlicher Vertreter in EU-Entscheidungsprozesse notwendig sein. Eine gemeinsame europäische Forstpolitik mit klaren Strukturen und verbindlichen Regeln fordert Mannsberger. Insgesamt ist die EU-Erweiterung für die Forst- und Holzwirtschaft positiv zu bewerten.
Da nur rund 55% des jährlichen Zuwachses genutzt werden, erhöht sich das Nutzungspotenzial in den östlichen Bei-trittsländern noch stärker als in Österreich. Die Zahl der Privatwaldbesitzer steigt voraussichtlich von 12 auf 15 Mio. Insgesamt wird aber der Staatswald-Anteil in einer erweiterten Gemeinschaft zunehmen.Technologie-Rückstand, geringe Binnennachfrage. Mit Technologie- und Know-how-Rückstand sowie uneinheitlichen, kleinen Betriebsstrukturen hat die Holzindustrie in Osteuropa zu kämpfen. Weiters gibt es einen geringen Pro-Kopf-Verbrauch bei Holz. So beträgt der jährliche Schnittholzkonsum nur 0,1 m3 pro Person und liegt damit unter 50% des EU-Durchschnitts. Auch der durchschnittliche Papierverbrauch der Beitrittsländer mit 60 kg pro Kopf und Jahr erreicht lediglich ein Drittel des EU-Niveaus.
Momentan sind die neuen Mitgliedsländer noch Roh- und Schnittholz-Exporteure, aber eine verstärkte Binnennachfrage kann erwartet werden. Rund 17 Mio. m3 Schnittholz produzierten die Beitritts-Staaten 1997.
Mit der EU-Erweiterung steigt der Selbstversorgungs-Grad bei Holzprodukten auf 95% und die Beschäftigungszahl erhöht sich von 4 auf 5 Mio. Einer Verbesserung bedürfen noch die geringen Umweltstandards der künftigen Unionsmitglieder. Gefahr Standortwettbewerb - zu wenig Holz. Die Risken der Erweiterung betreffen kurz- und mittelfristig die Schnitt- und Rohholzkonkurrenz sowie langfristig den Standortwettbewerb. Als Hauptgrund für die Errichtung neuer Holzindustriebetriebe in den Beitrittsländern bezeichnet Mannsberger die Verfügbarkeit der Ressource Holz. Nur zweitrangig erscheint ihm das geringe Lohnniveau.
Wichtig ist für die österreichische Forstwirtschaft, den Mehrholzbedarf zeit- und mengengerecht mit verbesserter Logistik abzudecken. Zudem spricht das qualifizierte Fachpersonal für den Standort Österreich.Forstvertreter verstärkt einbinden. Als Chancen erweisen sich der Know-how- und Technologie-Transfer bei nachhaltiger Waldwirtschaft, Holzindustrie, Aus- und Weiterbildung sowie Verwaltung (ÖBf-Ausgliederungsmodell). Weiters wird die Erschließung neuer Märkte (Asien, USA) und Einbindung forstlicher Vertreter in EU-Entscheidungsprozesse notwendig sein. Eine gemeinsame europäische Forstpolitik mit klaren Strukturen und verbindlichen Regeln fordert Mannsberger. Insgesamt ist die EU-Erweiterung für die Forst- und Holzwirtschaft positiv zu bewerten.